Fluorocarbon-Vorfach zum Spinnfischen
Fluorocarbon-Vorfach zum Spinnfischen

Klare Sache!

Entdecke die Vorteile von Fluorocarbon als Hauptschnur und Vorfach

Bevor Du Dich für oder auch gegen Fluorocarbon entscheidest, solltest Du die Eigenschaften dieser Schnur kennen. In der Grafik haben wir Fluorocarbon, normale Monofile aus Polyamid und geflochtene Angelschnur gegenübergestellt. Der Vergleich ist natürlich etwas „grob", denn es gibt innerhalb der Schnurfamilien teils erhebliche Unterschiede. Eine klare Monofile ist zum Beispiel weniger gut für die Fische zu sehen als eine eingefärbte. Auch können Abriebfestigkeit und Dehnung gerade bei Mono stark variieren. Geflochtene schwimmt in der Regel, ist aber auch in sinkenden Varianten erhältlich.

Übrigens lässt sich mit Hilfe einer Flamme leicht zwischen Fluorocarbon und normaler Polyamid-Schnur unterscheiden. Reines Fluorocarbon brennt lediglich direkt in der Flamme. Die Schmelzstelle ist rußgeschwärzt (oben im Bild). Polyamid hingegen brennt auch außerhalb der Flamme weiter und rußt nicht beim Verbrennen.

 

Fluorocarbon als Vorfach beim Spinnfischen
Der Lichtbrechungsindex von Fluorocarbon liegt mit 1,42 n dicht an dem des Wassers (1,33 n). Dadurch ist Fluorocarbon von den Fischen besonders schwer zu sehen.

Fluorocarbon als Vorfach

Als Vorfach beim Spinnfischen hat sich Fluorocarbon längst etabliert. Schon alleine die geringe Sichtbarkeit unter Wasser ist ein gewaltiger Pluspunkt. Schließlich wollen wir gerade in unmittelbarer Nähe des Köders keinen Argwohn bei Barsch, Forelle & Co erwecken.

Fluorocarbon-Vorfach
Nymphen und Nassfliegen gehen am schweren Fluorocarbon-Vorfach schneller auf Tiefe.

Deshalb ist Fluorocarbon als Vorfachspitze auch bei Fliegenfischern sehr beliebt. Im glasklaren Wasser von Gebirgsbächen und teilweise auch an der Küste beim Meerforellenangeln spielt die Sichtbarkeit eine große Rolle. Forellen haben gute Augen!

In anderen Situationen spielt die Sichtbarkeit des Vorfachs keine Rolle – so wie hier beim Angeln auf Zander an der Elbe. Dort punktet Fluorocarbon jedoch mit seiner hohen Abriebfestigkeit. Das Material steckt Kontakte mit Steinen, Muscheln und Fischzähnen deutlich besser weg als normale Mono und vor allem Geflochtene.

Fluorocarbon-Vorfach für Hecht
Wer mit Fluorocarbon auf Hecht angelt, sollte das Vorfach unbedingt nach jedem Fisch kontrollieren und es sofort austauschen, wenn es beschädigt ist.

Fluorocarbon ist zwar sehr abriebfest, aber eben nicht schnittfest. Hechtzähne können das Material stark beschädigen. Trotzdem setzen viele Hechtangler ebenfalls auf Fluorocarbon als Vorfach – dann allerdings in Stärken ab 0,80 Millimeter aufwärts!

Fluorocarbon als Hauptschnur

Gab es vor wenigen Jahren Fluorocarbon ausschließlich als Vorfachmaterial auf kleinen Spulen, finden wir heute auch Hauptschnüre mit entsprechenden Lauflängen im Fachhandel – Stroft FC1 und Stroft FC2 zum Beispiel. Diese Schnüre sind selbst in den etwas stärkeren Durchmessern nicht zu steif und somit gut für den Einsatz auf der Rolle geeignet. Hier findest Du Infos zu den Fluorocarbon-Schnüren von Stroft.

Beim Spinnfischen spricht einiges für Fluorocarbon auf der Rolle. Die durchgängig geringe Sichtbarkeit ist auf jeden Fall ein Vorteil, denn die Fische sehen ja nicht nur das Vorfach, sondern auch die Hauptschnur, die unter Umständen direkt über sie hinweg gleitet.

Normaler Mono gegenüber hat Fluorocarbon als Hauptschnur noch einen großen Vorteil: Es besitzt eine deutlich geringere Feinlastdehnung. Dadurch bietet es einen besseren Kontakt zum Köder und eine sensiblere Bisserkennung. Auch der Anhieb kommt mit Fluorocarbon auf der Rolle direkter durch. Viel Wissenswertes rund um Fluorocarbon und Angelschnur im Allgemeinen findest Du hier auf der Stroft-Website in den FAQ's.

Viele Kunstköder profitieren von der Fluorocarbon-Hauptschnur: Twitchbaits spielen natürlicher, Crankbaits erreichen durch die schwere Schnur höhere Lauftiefen. Bei Ködern, die einfach eingekurbelt werden und dadurch stets an strammer Leine laufen (Crankbaits, Spinner, Spinnerbaits) erleichtert die leichte Dehnung dem Fisch das Inhalieren des Köders. Es kommt dank Fluorocarbon zu weniger Fehlbissen.

Sehr leichte Köder sind manchmal kaum in der Lage, eine schwimmende Geflochtene unter Wasser zu ziehen. Hier ist so eine schnell sinkende Fluorocarbon-Schnur natürlich Gold wert. Sie bringt den Happen weiter runter und ermöglicht außerdem einen direkteren Kontakt zum Köder.

Fluorocarbon beim Karpfenangeln und Posenfischen

Der Einsatz von Fluorocarbon beschränkt sich natürlich nicht nur aufs Spinnfischen. Beim Karpfenangeln kann die hohe Abriebfestigkeit ein großer Vorteil sein. Und die im Vergleich zur normalen Mono geringere Feinlastdehnung verbessert auf große Distanzen die Bissanzeige und den Kontakt zum Fisch.

Fluorocarbon sinkt wie ein Stein und schmiegt sich unauffällig an den Grund. Ziehende oder fressende Karpfen kommen damit kaum in Berührung. Allerdings ist Fluorocarbon als Hauptschnur nur bei relativ reinem Gewässergrund zu empfehlen, da die Hängergefahr mit der schnell sinkenden Leine deutlich steigt.

Fluorocarbon, Monofile oder Geflochtene – beim Karpfenangeln können alle drei Schnurtypen Sinn machen. In Sachen Abriebfestigkeit hat Fluorocarbon auf jeden Fall die Nase vorn. Auch die im Gegensatz zu Geflecht noch deutlich spürbare Dehnung dieses Materials schätzen viele Karpfenangler.

Als Vorfachmaterial für viele Karpfen-Rigs wird Fluorocarbon ebenfalls gerne verwendet. Es ist robust, auch in klarem Wasser sehr unauffällig, sinkt zügig und verwickelt sich durch seine Steifheit praktisch nie beim Werfen.

Zum Schluss noch ein Tipp für alle, die gerne mit der Pose fischen: Die schwere Fluorocarbon-Schnur lässt sich viel leichter unter Wasser ziehen als eine normale Mono. Damit gehören nervige Schnurbögen, die durch Wind entstehen, der Vergangenheit an. Probiert's mal aus!


Fotos: Tobias Norff (8), Holger Bente (2) / Illustration: Bastian Gierth

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