Köder für Hering
Köder für Hering

Heiß auf Hering?

Hier erfährst Du alles rund ums Heringsangeln
Heringsangeln Schwentine-Mündung in Kiel
Achtung: Der Bereich um die Schwentine-Mündung ist Vereinsgewässer. Hier darfst Du nur als Vereinsmitglied auf Hering angeln.

Fangplätze für Hering

Die Heringe suchen zum Laichen bevorzugt Plätze mit weniger salzhaltigem Wasser auf. Viele Top-Fangplätze liegen daher im Bereich von Süßwassereinläufen und Flussmündungen – wie hier zum Beispiel an der Schwentine-Mündung in Kiel. Infos zu Heringsstellen an der Nord- und Ostsee findest Du hier auf unserer Partnerseite FishMaps.

Wo die Heringe gerade sind, das erkennst Du in der Regel schon an den vielen Anglern am Ufer. Es spricht sich immer schnell rum, an welchen Plätzen gerade gut gefangen wird. Hier herrscht reges Treiben am Sartorikai in Kiel – ein gutes Zeichen!

Wer dem Trubel am Ufer entfliehen möchte, stellt den Heringen vom Boot aus nach. Vorteil dabei: Wir sind nicht darauf angewiesen, dass die Fische in Wurfweite kommen, sondern können die Schwärme suchen und direkt anfahren.

Rute, Rolle und Schnur zum Heringsangeln

Wenn die Heringe in Massen da sind und sogar direkt vor Deinen Füßen ziehen, wirst Du mit jeder Rute Fische fangen. Gelegentlich müssen wir aber weit werfen, um an die Heringe zu kommen. Dafür sind längere Modelle um 3,00 Meter die beste Wahl. An den meisten Plätzen genügen leichte Bleie, so dass Ruten mit einem Wurfgewicht bis etwa 40 Gramm vollkommen genügen. Wo schwere Bleie erforderlich sind, greifen wir besser zu einem Modell mit 60 oder 80 Gramm Wurfgewicht.

Welche Angelschnur zum Heringsangeln
Geflochtene Schnur hat kaum Dehnung und ist daher zum Heringsangeln weniger gut geeignet.

Dazu passt prima eine Stationärrolle der Größe 3000 oder 4000. Am besten bespulst Du diese mit monofiler Schnur (Durchmesser: 0,20 bis 0,30 Millimeter). Heringe haben sehr weiche Mäuler – da reißt der Haken schnell mal aus. Die Dehnung der Mono wirkt wie ein Puffer und hilft, Aussteiger im Drill zu reduzieren.

Köder und Montage zum Heringsangeln

An Kleinkram brauchst Du wirklich nicht viel zum Heringsangeln: ein paar fertige Vorfächer und Heringsbleie genügen.

Auf Hering wird mit sogenannten Paternostermontagen geangelt. Das sind Vorfächer mit mehreren Seitenarmen, an denen jeweils kleine Fischimitationen (Heringsfliegen) als Köder befestigt sind. Meist kommen Heringsvorfächer mit fünf Haken zum Einsatz. An einigen Plätzen (zum Beispiel an der Trave in Lübeck und am Nord-Ostsee-Kanal) sind aber nur zwei erlaubt. Achte also unbedingt auf die Bestimmungen vor Ort!

Drei auf einen Streich: Nicht selten beim Heringsangeln. Manchmal sind sogar alle Haken besetzt, wenn Du den Schwarm voll getroffen hast.

Heringsvorfächer bekommst Du mit unterschiedlich großen Haken. In der Regel fangen die kleineren besser. Nimm am besten welche mit Hakengrößen zwischen 10 und 14.

Das Blei dient beim Heringsangeln nicht nur als reines Wurfgewicht. Die auffällige Lackierung übt einen zusätzlichen Lockeffekt aus. Dank der flachen Form sinkt das Heringsblei langsam taumelnd ab und hält die Köder dadurch länger im Sichtbereich der Fische. Wähle das Blei immer so leicht wie es Strömung, Wind und Tiefe zulassen. Mit einer Auswahl zwischen 20 und 50 Gramm bist Du bestens gerüstet.

Nützliche Helfer

Zusätzlich sind diese Ausrüstungsgegenstände äußerst praktisch beim Heringsangeln: Kühlbox mit Eis oder Kühlakkus (1), Schere zum schnellen Ausnehmen der Fische (2), Schlagholz (3), Messer (4), Eimer und Lappen (5) sowie ein Drahtsetzkescher zum Entschuppen der Heringe (6).

Angeltechnik, Tipps und Tricks

Wenn die Angler dicht an dicht stehen, bleibt es nicht aus, dass man auch mal die Montage des Nachbarn fängt.

Wer nicht allzu viele „neue Freunde" an der Kaimauer finden möchte, sollte darauf achten, möglichst gerade auszuwerfen. Außerdem ist es hilfreich, stets die Schnur der Nachbarn im Auge zu behalten – denn die werfen versehentlich auch mal schräg.

Das Heringsvorfach wird in sanften Auf- und Abwärtsbewegungen geführt, wobei das Heringsblei immer wieder verführerisch abtaumeln darf. Oft genügt es auch, die Montage einfach nur langsam mit gelegentlichen Pausen einzukurbeln. Viel wichtiger ist es, die Aufenthaltstiefe der Heringe zu treffen. Mal kleben die Silberlinge förmlich am Grund, dann wieder stehen sie weit oben in der Wassersäule. Hier ist ständiges Ausprobieren gefragt, denn die fängige Tiefe kann sich im Verlauf des Tages ändern.

Ein leichtes Zuckeln an der Rutenspitze signalisiert: Da haben welche angebissen! Beim Heringsangeln musst Du keinen Anhieb setzen. Die Haken fassen von alleine in dem weichen Maul der Silberlinge. Damit die Haken nicht ausreißen, kurbelst Du die Heringe nun am besten langsam ein – ohne Pumpbewegungen, Rucke oder Lockerlassen der Schnur.

Auch beim Rausheben der Heringe solltest Du ruckartige Bewegungen unbedingt vermeiden – sonst fallen garantiert einige wieder ab. Mit einem sanften Schwung wird die Beute zügig, aber gleichmäßig aus dem Wasser gehoben und an Land befördert.

Heringe versorgen und frisch halten

Schlagholz und Messer sollten bereitliegen, damit Du die zappelnden Heringe schnell und waidgerecht töten kannst. Wie es richtig geht, zeigen wir in diesem Artikel.

Heringe frisch halten
Zerkleinertes Eis (Crushed Ice) kannst Du auf dem Weg zum Angeln an vielen Tankstellen kaufen.

Der fettreiche Hering verdirbt bei warmen Temperaturen recht schnell. In einer mit Eis gefüllten Kühlbox bleibt das wertvolle Lebensmittel frisch und lecker.

Heringe haben sehr lose sitzende Schuppen. Sobald Du einen der Silberlinge anfasst, klebt das halbe Schuppenkleid an Deiner Hand – und später auch an Rute, Rolle, Kleidung...

An vielen Heringsangelplätzen kannst Du Dir allerdings nicht die Hände waschen, weil es keinen Zugang zum Wasser gibt. Extrem hilfreich an solchen Stellen ist ein kleiner Eimer am Seil.

Heringe schuppen
Achtung: Das Entschuppen der Heringe im Wasser ist an einigen Angelplätzen nicht gestattet. Hinweise vor Ort beachten!

Viele Angler befreien die Heringe noch am Wasser von ihren Schuppen. Den „Schweinkram” möchte man in der heimischen Küche nicht haben. Ideal dafür ist so ein Drahtsetzkescher: Die toten (!) Heringe hineingeben und den Käfig einige Male kräftig im Wasser schütteln. Die Schuppen werden an den Drahtmaschen einfach abgerieben. Mehr Tipps zum Thema „Fische entschuppen” geben wir hier. Ich wünsche Dir viel Erfolg beim Heringsangeln und anschließend einen guten Appetit!


Fotos: Tobias Norff (20), Holger Bente (2) / Illustration: Bastian Gierth

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