Mit Pose und Paternoster
Heringsangler kennen das: Hängerträchtiger Grund und Materialverlust sind an vielen Heringsangelplätzen keine Seltenheit. Gut, wenn Du flexibel bist und fix auf eine Posenmontage umbaust! So kannst Du Dein Heringspaternoster hängerfrei in der fängigen Tiefe anbieten und ganz entspannt Wind und Wellen für Dich arbeiten lassen. Netter Nebeneffekt: Mit dem Wind im Rücken erreichst Du auch weit entfernte Heringsschwärme, die sich außerhalb der normalen Wurfweite aufhalten. Diese Methode funktioniert vom Boot ebenso wie an vielen Uferangelplätzen.
Zusätzlich zu den für das herkömmliche Heringsangeln notwendigen Zubehörteilen wie Heringspaternoster, Wirbel und Blei benötigt Ihr noch eine Laufpose mit ausreichender Tragkaft (um die 20 Gramm reichen in der Regel) und handelsübliche Posenstopper.
Die Montage ist denkbar einfach: Ihr fädelt den Schnurstopper, die zugehörige Stopperperle und anschließend die Laufpose auf die Hauptschnur und befestigt den Wirbel. Dann das Paternoster einhängen und in den Wirbel ans Ende ein schlankes Blei (hier ein Tiroler Hölzl) einklinken. Fertig ist die Posenmontage zum Heringe angeln.
Ihr fixiert den Stopper so auf der Hauptschnur, dass Eure Montage in der gewünschten Tiefe treibt. Das Blei sollte zu Beginn knapp über Grund schweben. Durch Verstellen des Posenstoppers könnt Ihr dann Schritt für Schritt die Tiefe variieren, um die Standtiefe der Heringe herauszufinden. Durch Wellengang und Strömung werden die kleinen Heringsfliegen am Paternoster bewegt, ohne dass Ihr etwas tun müsst. Ihr könnt allerdings die Montage ganz langsam einkurbeln, um eine größere Wasserfläche abzusuchen.
An Plätzen mit stärkerer Strömung, wie zum Beispiel hier am Holmer Siel an der Nordsee, könnt Ihr die Montage so tief stellen, dass das Blei am Grund aufliegt und somit das Abtreiben der Pose verhindern. Die starke Strömung reicht aus, um die Heringsfliegen attraktiv flattern zu lassen und vorbeischwimmende Heringe zum Anbiss zu verleiten.
Erfolgreich und spannend: Erst zittert die Pose, dann ruckt sie und der Hering hängt! Ein Anhieb ist meist nicht nötig – ganz im Gegenteil: Wenn Ihr noch ein wenig wartet, steigen oft noch weitere Heringe ein, da der erste durch sein Zerren und Ziehen für ordentlich Bewegung im Paternoster sorgt!
Fotos: Holger Bente (6) / Illustration: Bastian Gierth
