Hornhecht am Horizont
Frühling an der Küste: In großem Abstand vom Ufer durchbrechen immer wieder Fische die Wasseroberfläche. Hornhechtschwärme auf ihren Laichplätzen! Nach den ersten Versuchen mit der Spinn- oder Posenrute ist Euch allerdings klar: Da kommt selbst der beste Werfer nicht hin! Eine Chance bleibt aber noch: Wenn Ihr den Wind im Rücken habt, montiert einfach eine Segelpose und lasst Eure Montage auf die Reise gehen. Mit genügend Schnur auf der Rolle und ein wenig Geduld bringt Ihr ganz entspannt Euren Köder direkt bis zu den schnabelbewehrten Silberpfeilen. Und die werden sich meistens nicht lange bitten lassen und Eure Pose auf Tauchfahrt schicken. Wie die Montage für diese spezielle Variante des Posenfischen zum Hornhecht angeln aussieht und was Ihr sonst noch beachten solltet, zeigen wir im folgenden Artikel.
Ihr benötigt für das Fischen mit der Segelpose einen Schnurstopper (1) mit passender Stopperperle (2). Dann natürlich eine Segelpose (3) und ein passendes Bleigewicht (4), das die Pose so austariert, dass möglichst nur noch das Segel und ein wenig vom Posenkörper aus dem Wasser schaut. Den Abschluss bilden ein Wirbel (5) und ein handelsübliches Vorfach mit dünndrähtigem Haken (6). Beste Köder für diese Methode: Stücke vom Seeringelwurm oder Fischfetzen.
Hier seht Ihr die Bestandteile der Segelposenmontage korrekt angebracht. Über das Verschieben des Stoppers könnt Ihr die Tiefe, in der Euer Köder hängt, variieren. Da Hornhechte allerdings fast immer sehr oberflächennah stehen, arretiert die Pose ruhig direkt über dem Blei. So baumelt der Köder nur auf Vorfachtiefe – also rund 50 bis 100 Zentimeter unter der Oberfläche.
Nachdem Ihr Euren Haken beködert habt, lasst Ihr die Montage zu Wasser und gebt laufend Schnur – den Rest erledigt der Wind. Langsam wird Eure Pose sich immer weiter von Euch entfernen. So erreichst Du auch Hornhechte in 100 oder gar 200 Metern Entfernung. Außerdem lässt sich auf diese Weise prima eine große Wasserfläche absuchen. Und der Köder ist dabei immer in Bewegung, was ihn für die Hornis besonders reizvoll macht.
Die wie der hintere Teil eines Dartpfeils aussehende Posenantenne gibt nicht nur ein prima Segel ab, sie ist auch auf große Entfernung noch gut zu erkennen.
Wichtig: Für das Fischen mit der Segelpose ist geflochtene Schnur erste Wahl, da diese schwimmt. Monofile sinkt mit der Zeit und kann sich so zum Beispiel in Wasserpflanzen verfangen. Alternative: Ihr macht die Monofile mit Schnurfett schwimmfähig. Funktioniert auch, aber ist auf Dauer doch recht umständlich, da immer wieder nachgefettet werden muss.
Noch ein Tipp: Behaltet Eure Pose jederzeit im Auge. Da Ihr nun in einer Entfernung zum Ufer fischt, mit der andere Wassersportler gar nicht mehr rechnen, besteht die Gefahr, dass Boote oder Surfer Eure Montage überfahren.
Vom Winde verweht: Gerade beim Hornhechtangeln kann eine ordentliche Brise den entscheidenden Vorteil bringen. Vorausgesetzt, sie kommt von der richtigen Seite ...
Fotos: Holger Bente (8) / Illustration: Bastian Gierth
