Affenkletterer selber machen

Affenkletterer selber bauen

So werden aus Kugelschreibern geniale Bissanzeiger
Affenkletterer selber machen
Falls Du noch ein altes Rad im Keller hast: Als Stab für den Affenkletterer eignet sich auch eine Fahrradspeiche.

Für den Affenkletterer Marke Eigenbau benötigst Du Kugelschreiber (am besten mit abschraubbarer Spitze), Plastikperlen und Edelstahl-Stäbe mit drei bis fünf Millimetern Durchmesser. Letztere gibt's unter der Bezeichnung V2-A-Rundstahl über Amazon* und in vielen Baumärkten. An Werkzeugen brauchst Du eine Säge oder ein Brotmesser sowie eine grobe und eine feine Feile. Hilfreich ist außerdem ein Teelicht.

Alles beisammen? Dann legen wir mal los und entfernen zunächst das Innenleben aus dem Kugelschreiber. Für den Affenkletterer genügt die Hülle.

Jetzt bestimmst Du die Länge (und damit auch das Mindestgewicht) des späteren Affenkletterers, indem Du ein beliebig langes Stück absägst. Wichtig: Den Kugelschreiber am oberen Ende kürzen, denn die konisch zulaufende Spitze muss dranbleiben!

Von der Spitze sägen wir nun so viel ab, dass der Stab bequem hindurchpasst. Zu eng darf die Öffnung nicht sein, sonst entsteht später an dieser Stelle unnötig viel Reibungswiderstand.

Jetzt wird eine tiefe v-förmige Kerbe in den Bissanzeiger-Körper gefeilt. Du kannst dafür auch eine feine Säge verwenden. Ich finde aber, mit einer schräg angesetzten Feile geht es einfacher und es wird auch gerader.

Die Kerbe sollte bis über die Hälfte des Kugelschreiberdurchmessers reichen, damit Du später die Schnur vernünftig in den Affenkletterer einhängen kannst. Mit der feinen Feile entfernen wir nun Plastikreste und scharfkantige Stellen.

Über einer Flamme kannst Du Sägekanten und abgefeilte Bereiche ganz vorsichtig anschmelzen und so perfekt glätten. Vor allem die Kerbe darf keine scharfen Ecken mehr aufweisen, sonst könnte später beim Angeln die Schnur daran Schaden nehmen.

Bissanzeiger selber machen
Die Perle muss so groß sein, dass sie bequem durch den oberen Teil des Körpers flutscht, aber nicht durch die Spitze passt.

Der Affenkletterer ist jetzt schon einsatzbereit, hat aber noch einen kleinen Nachteil: Bei heftigen Bissen oder beim Aufnehmen der Rute fliegt er im hohen Bogen von der Stange und Du musst ihn ständig suchen. Deshalb macht es Sinn, eine „Bremse" in Form einer kleinen Perle am Ende des Stabes zu befestigen.

Um die Perle zu montieren, erhitzt Du zunächst den Stab ordentlich über einer Flamme.

Auf den Stab drückst Du jetzt vorsichtig die Perle. Das heiße Eisen schmilzt sich in das Plastik. Je nach Material hält die Perle nach dem Abkühlen mal besser, mal schlechter. Zur Not hilft ein Tropfen Alleskleber.

Alternativ zur Perle kannst Du einen Kletteraffen-Stab aus dem Handel verwenden, dessen Ende bereits verdickt ist. Oder vielleicht hast Du sogar die technischen Möglichkeiten, den Stab am Ende selber etwas platt zu drücken.

Ich finde es besonders schön, dass ich mir aus Kugelschreibern sehr leichte Affenkletterer selber bauen kann. Aber manchmal braucht es doch ein bisschen mehr Gewicht. Und das lässt sich in Form von Unterlegscheiben ganz einfach nach Bedarf auf dem Spitzengewinde des Schreibers anbringen.

Der Eigenbau-Bissanzeiger im Einsatz: Den Affenkletterer bis ganz nach oben ans Ende der Stange schieben, die Schnur in die Kerbe legen und dann den Plastikkörper nach unten auf die Stange gleiten lassen.

Bei einem heftigen Biss, oder wenn wir die Rute aufnehmen, rutscht der Affe über die Perle bis ans Ende der Stange und gibt die Schnur frei. Das untere, etwas engere Stück des Affenkletterers wird von der Perle gebremst. Sollte das Ganze nicht leicht und reibungslos funktionieren, liegt es meistens an einer zu großen Perle oder daran, dass die untere Öffnung zu eng ist. Das bekommt man mit etwas „Fein-Tuning" aber hin.

Auf ähnliche Weise kannst Du Affenkletterer aus allen möglichen Dingen basteln: zum Beispiel aus Ü-Eiern, diversen Schläuchen und Röhrchen. Für diese „Jugendsünde" musste ein Tablettenröhrchen herhalten – nicht so schön wie die Kugelschreiber-Variante, aber funktioniert auch einwandfrei! Wir wünschen Dir auf jeden Fall viel Spaß beim Nachbauen!


Fotos: Tobias Norff (18), Annika Danisch (1) / Illustration: Bastian Gierth

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