Worauf es wirklich ankommt!

Wenn Zander so richtig in Fresslaune sind, gibt es kaum Fehlbisse. Selbst kleinere Stachelritter inhalieren unsere Gummifische komplett, so dass der Einzelhaken des Jigkopfes in den meisten Fällen sicher greift. Das Problem (und welcher Zanderangler kennt das nicht?): Die Realität sieht oft ganz anders aus. Wir bekommen zwar Bisse, können aber nur wenige davon verwandeln. Nach einem zarten „Tock" in der Rute und einem weiteren Anhieb, der ins Leere ging, ist man schnell der Verzweiflung nahe. Da hilft nur eins – der Gummifisch braucht einen Stinger, häufig auch Angsthaken oder Zusatzdrilling genannt. Wie, wo und wann wir den Drilling am Gummiköder montieren, zeigen die folgenden Bilder.

Stinger für Gummifische
Angelmethode
Fischart
Köder

Ohne Zusatzdrilling am Gummifisch wäre dieser Zander sicher nicht an Land gekommen. Attackieren die Räuber unseren Köder nur halbherzig, ist ein Stinger im hinteren Bereich des Gummiköders oft die einzige Möglichkeit, Bisse zu verwandeln.

Eine Frage, die unter Zanderanglern oft diskutiert wird: Ab welcher Ködergröße macht ein Stinger Sinn? Wir empfehlen, 8 und 10 Zentimeter lange Gummifische ohne weiteren Haken einzusetzen, um untermaßige Zander nicht zu verangeln. 12 Zentimeter Köderlänge sind ein Grenzfall. Beißen die Fische gierig, genügt oft ein größerer Jighaken (4/0), kommen die Bisse vorsichtig, lieber einen kleineren Jighaken (3/0) plus Stinger verwenden. Bei größeren Gummis sollte grundsätzlich ein Zusatzdrilling zum Einsatz kommen.

Bewährte Methode, um Stinger am Gummifisch zu montieren: Die Schlaufe des Stingers einfach über die Öse des Jigkopfes legen. Das ist einfach und der Zusatzhaken lässt sich schnell wechseln.

Die Schlaufe am Stinger ist im Idealfall so klein, dass sie gerade so über das Öhr des Jigkopfes passt. Dadurch rutscht sie später beim Angeln auch nicht so leicht wieder runter.

Beim Zanderangeln kommen die meisten Bisse in der Absinkphase des Gummifisches. Der Zander attackiert in der Regel von unten. Ein Stinger, der an der Unterseite des Köders sitzt, landet daher eher im Zandermaul als einer, der auf dem Rücken angebracht ist.

Mit Stinger am Bauch lässt sich nur auf relativ reinem Grund angeln. Wo Blätter, Muscheln und Geäst liegen, setzen wir den Drilling lieber auf den Köderrücken, um nicht ständig Dreck einzusammeln.

Abhängig von der Ködergröße kommen beim Zanderangeln überwiegend Angstdrillinge der Größen 2, 4 und 6 zum Einsatz. Achtet darauf, dass der Drilling etwas breiter ist als der Köder. So kann er am besten greifen!

Die „Bewaffnung" sollte gut über den Köder verteilt werden. Bei dem oberen Gummifisch passt das nicht so gut. Jighaken und Zusatzdrilling sitzen beide in einem Bereich. Der Kopf des Köders ist kaum abgedeckt. Besser ist die Variante darunter mit deutlich kürzerem Jighaken bei gleicher Länge des Stingers.

Zwillinge mit kleinem Haltehaken wie der Gamakatsu Twinex lassen sich extrem weit hinten am Gummifisch montieren, ohne sein Spiel zu stören. Außerdem wird der Gummiköder geschont, weil der Haltehaken kaum Schaden anrichtet und sich beim Anhieb schnell aus dem Köder löst.

Die speziellen Stinger-Haken eignen sich in erster Linie zum Vertikalangeln. Beim Werfen löst sich der kleine Haltehaken gerne mal aus dem Gummifisch – vor allem bei sehr weichen Ködern.

Auch dieser Zander wäre ohne Zusatzdrilling wohl nicht im Boot gelandet. Zum Vertikalangeln empfehlen wir Twinex-Drillinge, da diese auch bei sehr schlanken Gummiködern weit hinten am Köder angebracht werden können.


Fotos: Tobias Norff (8), Sebastian Makowski (1)

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Tobias Norff für Dr. Catch
Wenn die Zander gierig sind, braucht man keinen Stinger. Aber wie oft ist das so...?
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Tobias Norff für Dr. Catch
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