Posen zum Makrelenangeln selber bauen

Waggler für die Küste

So kannst Du die XXL-Posen einfach selber bauen

Vorweg das Resultat meiner Bastelarbeit: einen halben Meter lange, schlanke Balsaholzposen – für die bessere Sichtbarkeit bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen mit rotem, gelbem und schwarzem Anstrich versehen.

An Material benötigst Du zum Posen bauen neben passenden Balsaholzstäben noch Acryllack, Farbe zum Grundieren, Zweikomponentenkleber, Bootslack (o. Abb.) und Dreifachwirbel, wie sie zum Sbirolino- oder Tremarellafischen verwendet werden.

Posen aus Balsaholz selber bauen
Ein 1 Meter langer Balsaholz-Rundstab mit 1 cm Durchmesser kostet um die 2 Euro.

Runde Balsaholzstäbe bekommst Du in der Regel mit einem Meter Länge im Modellbauzubehör oder Baumarkt. Die Stäbe gibt es in unterschiedlichen Durchmessern, wobei für unsere Zwecke 1 Zentimeter Stärke perfekt ist. Aus dickeren Stäben kannst Du natürlich genauso gut Posen bauen – aber wir haben ja spezielle, schlanke Waggler auf dem Plan.

Du sägst die Stäbe nun einfach in der Mitte durch und erhältst zwei jeweils 50 Zentimeter lange Stücke. Wenn Du magst, kannst Du die Stäbe natürlich auch dritteln oder vierteln und Dir kleinere Posen bauen. 

Als erstes schleifst Du nun mit Schmirgelpapier die Enden der Stäbe ab, so dass beide Enden abgerundet sind. Das geht am einfachsten, indem Du das Sandpapier etwas einknickst und in diesem Knick den Balsaholzstab hin- und her drehst.

Mit einem feinen Holzbohrer bohrst Du nun in das eine Ende des Holzstabes. Das Loch sollte fast so tief sein, wie der Dreifachwirbel lang ist.

Die Dreifachwirbel werden später als Ösen am unteren Posenende fungieren. Warum Dreifach-Wirbel? Einfach-Wirbel wären für die Haltbarkeit der Öse zu kurz und Karabinerwirbel durch den Karabiner zu breit für die Bohrlöcher. 

Angelposen selber machen
Heißkleber wäre für die Ösenmontage auf jeden Fall auch geeignet.

Für das Verbinden von unterschiedlichen Materialien – in diesem Fall Balsaholz und Metall – eignet sich Zweikomponentenkleber perfekt. Diesen mischst Du nun für den nächsten Arbeitsschritt an.

Ist der Kleber gut verrührt, tauchst Du einen Wirbel in die Klebemasse – aber nur so weit, dass das letzte Wirbelglied, das Du mit den Fingern hältst, frei bleibt.

Nun wird's etwas kniffelig: Schiebe den mit Kleber umhüllten Wirbel in das Loch am Ende des Holzstabes. Es soll im Anschluss nur noch ein Öhr aus dem Klebeloch ragen.

Wem die Montage mit den Wirbeln zu kompliziert ist, der kann auch auf handelsübliche, möglichst kleine Ösenschrauben (gibt's im Baumarkt) zurückgreifen.

Um die Schraube als Öse zu montieren, brauchst Du nicht vorbohren: Drehe zunächst die Ösenschraube einmal ins Stabende und drehe sie anschließend wieder raus. Nun tauchst Du das Gewinde in den Kleber und drehst die Schraube endgültig rein.

Welche Ösen-Variante Du bevorzugst, liegt ganz bei Dir. Während die Version mit dem Wirbel schicker aussieht und auch als Laufpose direkt auf der Schnur montiert werden kann, benötigst Du für die Posen mit Ösenschraube noch einen Adapter oder Karabinerwirbel. Denn die recht große Öse würde über jeden Posenstopper rutschen.

Wenn der Kleber ausgehärtet ist, kannst Du die Posen grundieren. Eine weiße Grundierung ist auf jeden Fall anzuraten, da die Farben auf der Pose dann später deutlich besser zur Geltung kommen.

Balsaholz-Posen selber bauen
Ich habe die Posen einfach an die Streben eines Sonnenschirms gehängt – trocknet bei Sonne richtig fix!

Tipp zum Posen trocknen: Biege einfach Büroklammern auf und hänge die frisch lackierten Holzstäbe daran auf. 

Da ich die Posen zweifarbig lackieren möchte, klebe ich die Übergangsstelle mit Klebeband ab. Ist die erste Hälfte (hier die rote) getrocknet, entferne ich das Klebeband, klebe es über den nun roten Bereich und lackiere die andere Seite des Stabes.

Posen Bauanleitung
Um ganz auch Nummer Sicher zu gehen, kannst Du auch 2 oder 3 Schichten Bootslack auftragen.

Letzter Akt: Um die Posen robuster zu machen, den farbigen Lack vorm Abblättern zu schützen und auch, um die Stäbe vollends gegen das Eindringen von Wasser zu versiegeln, folgt eine Schicht Bootslack. 

Eigenbau-Posen im Einsatz: Die bunten Stäbe haben hier auf der Mole beim Landen der Makrelen selbst harte Kontakte mit Steinen ohne Macken überstanden. Als Köder kamen Fischfetzen zum Einsatz. Wie Du die am besten anköderst, zeigen wir Dir hier.

Letzter Tipp: Für den Transport der langen Waggler ist ein verstellbares Kunststoffrohr (gibt es z.B. hier* zu kaufen) ideal.


Fotos: Holger Bente / Illustration: Bastian Gierth

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