Der Trick für eine volle Rolle
Gerade geflochtene Schnur ist teuer. Die allermeisten Angler unterfüttern sie beim Aufspulen deshalb mit günstiger Monofiler, statt die ganze Rolle mit dem edlen Geflecht zu füllen. Macht auch absolut Sinn, denn mal ehrlich: Mehr als 100 oder vielleicht 150 Meter Schnur braucht man bei den wenigsten Angelarten. Das Angelschnur aufspulen wird dabei allerdings schnell zum Ratespiel mit unerwünschtem Nervenkitzel. Haben wir zu viel Füllschnur aufgespult, passt die Geflochtene nicht ganz drauf und wir müssen etliche Meter der nagelneuen Schnur wegwerfen – schade drum! Waren wir zu geizig beim Unterfüttern, ist die Geflochtene alle, bevor die Rolle richtig voll ist. Das kostet später Wurfweite! Mit einem ganz einfachen Trick kannst Du Deine Angelrolle aber so bespulen, dass die Spule immer perfekt gefüllt und auch die gesamte neue Schnur aufgebraucht wird. Und so wird's gemacht!
Nur mit einer perfekt bis zum Rand bespulten Rolle lassen sich maximale Wurfweiten erreichen. Denn je weniger Schnur auf der Rolle liegt, desto größer ist der Reibungswiederstand an der Spulenkante.
Alles bereit zum Bespulen: die neue Geflochtene, monofile Füllschnur und natürlich die Rolle selbst. Zusätzlich benötigst Du die leere Ersatzspule zu Deiner Angelrolle. Ohne funktioniert der Trick leider nicht.
Zunächst wird die geflochtene Schnur provisorisch an der Spule befestigt. Damit sie nicht auf dem Spulenkern rutscht, fixiere sie am besten mit einem Stückchen Klebeband. Anschließend spulst Du die gesamte Schnur unter Spannung auf die Rolle.
Deutlich zu sehen: Die Rolle ließ sich mit der geflochtenen Schnur nicht ausreichend füllen. Deshalb kommt jetzt die monofile Füllschnur zum Einsatz. Verbinde diese zunächst mit der Geflochtenen. Dafür eignen sich zum Beispiel der Doppelte Grinner-Knoten oder der Albright-Knoten.
Nun so viel der monofilen Schnur aufspulen, dass die Rolle bis zum Rand gefüllt ist.
Die Spule ist nun genau verkehrt herum bespult: die Füllschnur liegt oben, die Geflochtene darunter. Um das zu ändern, kommt die zweite Spule ins Spiel. Befestige daran zunächst die Monofile – zum Beispiel mit dem einfachen Grinner-Spulenknoten.
Jetzt spulst Du die ganze Schnur – mit der Mono voran – einfach auf die andere Spule um.
Achte beim Umspulen darauf, dass die Schnur unter Spannung auf die Rolle kommt. Ich lasse die Schnur zwischen Daumen und Zeigefinger hindurchgleiten und übe dabei Druck auf die Leine aus. Ein feuchter Lappen schützt die Finger vor Schnitten und Verbrennungen durch entstehende Reibungswärme.
Nach dem Umspulen ist alles, wie es sein soll: Die Füllschnur liegt unten, die Geflochtene oben und die Spule haben wir bis unter den Rand gefüllt.
Fotos: Tobias Norff
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