FG Knoten
Man könnte bei diesem Verbindungsknoten für monofile und geflochtene Schnüre fast meinen, es wäre Magie oder Hexerei im Spiel. Denn im Gegensatz zu anderen Angelknoten wird die Mono beim FG zu keinem Zeitpunkt geknotet, gedoppelt oder gar mit der Geflochtenen verspleißt. Aber die Verbindung hält! Nicht umsonst gilt der FG Knoten als einer der besten Knoten zum Big Game-Fischen oder schweren Jiggen auf Thun, Amberjack & Co. Er gleitet dank seines äußerst geringen Durchmessers zudem sanft und ohne großes Klackern durch die Rutenringe. Seine Tragkraft mit nahezu 100 Prozent ist phänomenal. Und mit ein wenig Übung lässt er sich auch am Wasser sehr schnell binden. Mittlerweile findet der FG Knoten nicht nur auf hoher See, sondern auch beim Karpfen-, Spinn-, Brandungs- oder Feederangeln großen Anklang. Hier kommt die Anleitung für diesen schon jetzt legendären Knoten.
Für den ersten Schritt wäre eine dritte Hand praktisch. Haben wir aber nicht, deshalb nehmen wir einfach den Mund zu Hilfe. Klemme das lose, von der Rutenspitze kommende Ende der Geflochtenen zwischen die Zähnen und bringe es auf Spannung. Nun die monofile Angelschnur einmal um die Geflochtene legen.
Die Monofile führen wir nun über die Anlegestelle hinweg, um erneut eine Windung um das Geflecht zu legen – dieses Mal jedoch von der entgegengesetzten Seite kommend. Es entsteht eine sogenannte Kreuzwicklung.
Jetzt wird es „magisch": Sobald wir die monofile Schnur auf Spannung bringen, springt die soeben durchgeführte Kreuzwicklung auf die Monofile über.
Schritt eins und zwei werden nun wiederholt. Wichtig: Nach jeder Kreuzwicklung die Monofile strammziehen.
Insgesamt 15 bis 20 dieser Kreuzwicklungen führen wir aus. Bei dicken Schnüren sind in der Regel weniger, bei sehr dünnen eher mehr Wicklungen notwendig.
Um den tragenden Teil des Knotens abzuschließen und zu sichern, führen wir nun mit dem geflochtenen Schnurende zwei bis fünf halbe Schläge um Mono und Geflecht aus. Auch hierbei wieder wichtig: Jede Wicklung unter Spannung ausführen!
Nachdem wir die halben Schläge vollendet haben, schieben wir mit Daumen und Zeigefinger das ganze Geflecht (soweit möglich) zusammen und ziehen den Knoten anschließend richtig fest zu. Dabei kann es vorkommen, dass sich der Knotenkörper noch einmal leicht verschiebt.
Bei diesem Schritt scheiden sich die Geister. Einige Angler schneiden die Mono einfach nur bündig ab. Sicherlich ist das ausreichend, da die Fixierung der monofilen Schnur ähnlich wie bei einer chinesischen Fingerfalle durch den Zug erfolgt. Andere schmelzen das Ende der Mono mit einem Feuerzeug an, um eine kleine Verdickung zu erzeugen. Sicher ist sicher!
Nach der Pflicht folgt die Kür: Damit der Knoten beim Werfen sanft durch die Ringe gleitet, setzen wir die halben Schläge auf der Geflochtenen fort. So entsteht ein schöner Übergang von der dickeren monofilen zur dünneren geflochtenen Schnur. Zwei bis maximal zehn halbe Schläge genügen dafür.
Nur noch das überstehende Ende der Geflochtenen kurz abschneiden, dann heißt es: Herzlichen Glückwunsch! Dein erster und sicherlich nicht letzter FG Knoten ist fertig!
Foto u. Illustrationen: Bastian Gierth
