Fang das Phantom!
Da! Im diffusen Schein der Kopflampe glitzert etwas im Gras. Wieder eine Nacktschnecke? Nein, es ist das Phantom des Gartens – ein dicker, fetter Tauwurm! Blitzschnell greife ich zu. Leider nicht schnell genug. Mit einer Geschwindigkeit, die man Würmern gar nicht zutrauen würde, verschwindet der Erdbewohner wieder in seinem Loch. Egal, da drüben am Rand des Beetes sehe ich doch schon den nächsten... Tauwürmer fangen bei Nacht ist fast genauso spannend, wie das spätere Angeln mit diesem tausendfach bewährten Köder. Außerdem kannst Du eine Menge Geld sparen, wenn Du Deine Tauwürmer selber suchst. Immerhin kosten die Dinger im Laden fast 30 Cent pro Stück! Ein paar Hilfreiche Tipps und Tricks haben wir in diesem Artikel für Dich gesammelt. Viel Erfolg bei der Jagd!
Im Schutz der Dunkelheit traut sich der Tauwurm (Lumbricus terrestris), auch gemeiner Regenwurm genannt, aus seiner Behausung, um abgestorbene Pflanzenteile zu futtern. Das ist unsere Chance auf Gratisköder! Die beste Zeit zum Tauwürmer sammeln beginnt etwa zwei Stunden nach Sonnenuntergang. Besonders ergiebig sind feuchte, warme Nächte. Im Idealfall hat es vorher ordentlich geregnet.
Langes Gras erschwert uns die Suche. Am besten lassen sich Tauwürmer fangen, wenn der Rasen frisch gemäht ist. Gute Jagdreviere, in denen die Tauwürmer immer gut zu finden sind, stellen Blumenbeete und moosige Flächen dar. Vor allem letztere liebt der große Regenwurm!
Grelles Licht mögen Tauwürmer nicht. Fühlen sie sich gestört, verschwinden sie wie der Blitz in ihrem Loch. Zum Tauwürmer suchen ideal sind Lampen mit Rotlichtfunktion. Es geht aber auch normales, weißes Licht, wenn es nicht allzu hell ist. Viele Kopflampen verfügen zum Glück über verschiedene Helligkeitsstufen.
Hast Du einen Tauwurm entdeckt, wird's spannend: Nähere Dich vorsichtig auf leisen Sohlen und greif schnell zu. Pack dabei unbedingt das Kopfende (das ist das dicke, rotbraune Ende). Mit dem helleren Hinterteil stecken die Tauwürmer oft noch im Loch und halten sich dort mit erstaunlicher Kraft fest. Mit der zweiten Hand greifst Du den Wurm zusätzlich direkt am Eingang zum Loch. Mit wohl dosiertem Zug kannst Du den Tauwurm jetzt aus der Erde ziehen.
Das Tauziehen gewonnen! Der Preis ist ein saftiger, frischer Tauwurm – top zum Angeln auf Aal, Schleie, Quappe oder Barsch. In guten „Wurmnächten" und im richtigen Revier lassen sich in einer Stunde durchaus 20, 30 oder noch mehr Tauwürmer sammeln. Probiert es mal aus – macht echt Spaß! Wie Ihr die Würmer über eine längere Zeit lagern könnt, verraten wir übrigens in diesem Artikel.
Fotos: Tobias Norff (6), Annika Danisch (1) / Illustration: Bastian Gierth
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