Raubfisch Lockstoff
Raubfisch Lockstoff

Geschmackssache

So setzt Du Lockstoff beim Spinnfischen sinnvoll ein
Zanderlockstoff
Übrigens: Wenn es um Lockstoff im Wasser geht, sprechen wir immer von Geschmack. Denn riechen im eigentlichen Sinne können Fische nicht, sie schmecken.

Gummi mit Geschmack: Viele hochwertige Softbaits werden bereits bei der Fertigung mit Lockstoff angereichert. Garnelen-Aroma (Shrimp Scent) verleiht zum Beispiel diesen Gummifischen von Keitech eine eigene Note. Damit soll zum einen die Attraktivität gesteigert werden. Zum anderen sorgt der Geschmack aber auch dafür, dass die Fische den Köder nicht sofort als Fake entlarven und ihn länger im Maul behalten. Das gibt uns mehr Zeit für den Anhieb.

Die „Aromatherapie” ab Werk hält jedoch nicht allzu lange. Schon nach relativ kurzer Zeit lässt der strenge Geruch deutlich nach und ist spätestens nach ein paar Angeltagen kaum mehr zu erahnen. Zeit, ein bisschen „Parfum” nachzulegen. Die Auswahl an speziell für den Einsatz mit Kunstködern entwickelten Lockstoffen ist hierzulande nicht allzu groß – aber vollkommend ausreichend. Hier bei CAMO-Tackle im Shop findest Du einige bewährte Mittelchen.

Grundsätzlich kannst Du Deine Köder immer mit Lockstoff einschmieren oder besprühen – schaden wird der zusätzliche Geschmack ganz sicher nicht. Wirklich sinnvoll ist der Einsatz jedoch vor allem, wenn langsam gefischt wird: zum Beispiel mit dem Drop Shot Rig oder anderen Finesse-Montagen. Je gemächlicher die Köderführung, desto besser kann der Fisch das Aroma wahrnehmen.

Besonders häufig verwende ich Lockstoff im Winter. Ich fische dann in der Regel ohnehin sehr langsam. Auch habe ich den Eindruck, dass der Lockstoff immer dann einen echten Unterschied ausmacht, wenn die Fische recht träge sind und wirklich überzeugt werden wollen.

Schöner Barsch auf Ned-Rig. Bei dieser ultra langsamen Technik kann zusätzliches Aroma so richtig seine Wirkung entfalten. Alles zu dieser spannenden Technik findest Du übrigens in diesem Artikel.

Wer sehr langsam fischt, hat meistens einen Weichplastikhappen am Band. Entsprechend wird Lockstoff ganz überwiegend in Verbindung mit Gummiködern eingesetzt.

Hardbaits werden in der Regel deutlich zügiger geführt und kommen meiner Ansicht nach deshalb gut ohne Aroma aus. Mit einer Ausnahme: Beim Spinnfischen am Forellensee biete ich gerne kleine Wobbler an, die ich extrem langsam durchs Wasser wackeln lasse. Dabei ist Lockstoff definitiv von Vorteil! Dass die Zuchtforellen prima auf extreme Aromen anspringen, ist ja kein Geheimnis.

Lockstoff für Forelle
In warmem Wasser löst sich der Lockstoff natürlich schneller als in kaltem. Hier lässt sich pauschal also keine Zeitangabe machen.

Ein guter Lockstoff zum Spinnfischen muss nicht nur über wirksame Inhaltsstoffe verfügen, sondern auch eine Weile auf dem Köder halten. Du möchtest ja nicht nach jedem zweiten Wurf wieder zur Tube oder Flasche greifen müssen, oder? Das zähflüssige Super Gel von Pro-Cure erfüllt diese Anforderung mit Bravour. Selbst auf der glatten Oberfläche von Hardbaits hält sich das Zeug hartnäckig und muss nur selten erneuert werden.

Baitwaxx hält ebenfalls hervorragend auf Soft- und Hardbaits. Darüber hinaus ist es sehr einfach und dank Deo-Prinzip vor allem sauber aufzutragen. Einfach über ein kleines Rädchen aus der Verpackung drehen, Köder einreiben und den Lockstoffkern wieder einfahren, Deckel drauf – fertig! So bleibt auch die Jackentasche garantiert verschont von unerwünschten Duftnoten.

Genauso praktisch und schon seit Ewigkeiten auf dem Markt – die Dip-N-Glo Marker von Spike-It. Die Stifte bringen neben Aroma auch Farbe ins Spiel.

Dank knalliger, teilweise uv-aktiver Farben kannst Du mit Spike-It unauffällige Gummiköder optisch ordentlich aufmotzen. Sowohl Farbe als auch Aroma der Stifte sind übrigens sehr haltbar. In meinen Boxen finden sich einige Gummifische, die Jahre später nach dem Anmalen noch immer eine deutliche Knoblauchnote aufweisen.

War's der pinke Bauch des Köders oder das strenge Knoblaucharoma, das diesen schönen Zander beim Vertikalangeln zuschnappen ließ? Keine Ahnung, aber ich bin mir sicher, dass mir die Spike-It Marker über die Jahre den einen oder anderen Bonusfisch gebracht haben.

Shrimp trifft Shrimp: Hier passen BANG-Aroma und Köder perfekt zusammen. Aber so genau musst Du es nicht nehmen bei der Auswahl der Geschmacksnote. Ob Fisch, Krabbe, Wurm oder Garnele, wenn's einigermaßen zu den natürlich vorkommenden Beutetieren im Gewässer passt, machst Du sicher nix verkehrt. Und selbst das muss nicht sein ...

Knoblauch (englisch: garlic) zum Beispiel ist ein sehr bewährtes Lockmittel – und wächst garantiert in keinem Gewässer. Anis ist auch so ein Fall: Kein Fisch kennt dieses Gewürz, aber alle mögen es.

Fazit: Lockstoff ist beim Spinnfischen sicherlich kein absolutes Muss. Kunstköder senden auch ohne Aroma genügend Reize aus, um Fische zu verführen. Aber: Wenn Zander, Barsch & Co mal wieder zickig sind, kann Lockstoff tatsächlich Wunder wirken. Ich habe es mehr als einmal erlebt, dass an einem scheinbar toten Platz dank Einsatz von Aroma plötzlich doch noch ein, zwei Fische kamen. Auch im direkten Vergleich mit geschmacklosen Ködern konnten die „Stinker” immer wieder punkten – vor allem in der kalten Jahreszeit und an schwierigen Tagen.


Fotos: Tobias Norff (14), Holger Bente (1), Stephan Mohr (1), Björn Buchholz (1) / Illustration: Bastian Gierth

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