Barsch angeln mit Chatterbait
Barsch angeln mit Chatterbait

Ein Köder sorgt für Kopfschütteln!

Mit Chatterbait auf Hecht, Barsch & Co

Im Grunde handelt es sich beim Chatterbait um einen Skirted Jig – also einen Jigkopf mit Fransenkranz (Skirt genannt). Was ihn so besonders macht, ist das an der Öse angebrachte Metallblatt.

Chatterbait-Blade
Frei übersetzt bedeutet „chatter” soviel wie „schütteln” oder „rütteln”. Das beschreibt die Aktion des Köders schon sehr gut.

Die Stellung des Blattes sorgt für einen hohen Wasserwiderstand beim Einholen. Da es beweglich angebracht ist, schwingt es mit hoher Frequenz von links nach rechts und „schüttelt” den ganzen Köder nebst Fransen und Gummiköder kräftig durch.

Mittlerweile findest Du auch in Deutschland problemlos Chatterbaits im Handel. Eine besonders große Auswahl bietet CAMO-Tackle mit den Marken Z-Man, Picasso Lures und Nories.

Mit Chatterbait auf Hecht angeln
Schwere Chatterbaits eignen sich übrigens auch prima zum Schleppen!

Die Wahl des Chatterbaits richtet sich natürlich zunächst nach der anvisierten Fischart. Für Hechte kann es kaum groß genug sein. Diesen Burschen fing ich auf einen 56 Gramm schweren Shock Blade von Picasso Lures, den ich mit einem 7" Lunker City Fin-S Fish garniert habe.

Die meisten Chatterbaits sind eigentlich für Schwarzbarsch gedacht und damit für unseren heimischen Durchschnitts-Barsch oft eine Nummer zu groß. Speziell als Barschköder kann ich Dir den Chatterbait Micro und Chatterbait Mini von Z-Man ans Herz legen. Die passen super und lassen sich auch mit leichtem Tackle noch gut fischen.

Barsche ab 30 Zentimetern Länge haben allerdings auch mit den größeren Happen kein Problem. Dieser hier verschlang – wie bereits einige Schwarmkollegen vor ihm – einen Project Z Chatterbait von Z-Man.

Je größer der Köder, beziehungsweise das Blatt, desto mehr Druck macht so ein Chatterbait. Größere Modelle erfordern dann schon wieder eine kräftigere Rute. Die typischen UL-Barschruten sind dem kaum gewachsen.

Für Chatterbaits greife ich am liebsten zu meiner Crankbait-Rute und einer Baitcaster mit Fluorocarbon-Schnur. Die etwas weichere Aktion der Rute und die Dehnung der Leine puffern die heftigen Vibrationen des Köders ab und machen das Fischen angenehmer.

Die kompakten Chatterbaits lassen sich auch in den kleineren Größen sehr gut mit der Baitcaster werfen.

Bis auf das Fransenkleidchen ist so ein Chatterbait aus der Packung nackt. Um sein volles Potenzial auszuschöpfen, solltest Du ihn mit einem zusätzlichen Gummiköder (Trailer) ausstatten.

Als Trailer kommen diverse Gummiköder infrage. Ein normaler Schaufelschwanzfisch funktioniert auch. Allerdings bremst dieser durch seine starke Eigenaktion das typische Kippeln des Chatterbaits ein wenig aus.

Ich persönlich bevorzuge Trailer ohne große Eigenaktion: zum Beispiel klassische No Action Shads mit V- und Fadenschwanz, Krebsimitationen oder Creature Baits. Der Chatterbait sorgt schon dafür, dass ordentlich Bewegung in das Gummi kommt!

Hier siehst Du vier Gummiköder, die ich sehr gerne als Trailer am Chatterbait anbiete:

1. Die RaZor ShadZ von Z-Man wurden extra als Chatterbait-Trailer entwickelt. Das segmentierte Hinterteil ist sehr beweglich und setzt die Bewegungen des Chatterbaits super fort.

2. Den Bomb Shot von Missile Baits nehme ich gerne für kleine Barsch-Chatterbaits. Die Gummiwürmer mit dem flachen, breiten Schwanz schlängeln sich sehr verführerisch durchs Wasser.

3. Der Sexy Impact von Keitech ist im hinteren Drittel segmentiert und dadurch äußerst beweglich. Die Aktion des Chatterbaits überträgt sich hervorragend auf diesen stark aromatisierten Köder.

4. Der G-Tail Saturn von reins besitzt dank des kleinen Twisterschwanzes eine eigene quirlige Aktion, bremst den Chatterbait dabei aber nicht zu sehr aus. Ich nehme ihn bevorzugt zum Jiggen (dazu später mehr).

Große Trailer solltest Du mit einem Zusatzhaken ausstatten, um Fehlbisse zu vermeiden. Ich hänge den Drilling mittels Sprengring und Wirbel einfach im Bogen des Jighakens ein. Ein Stück Schlauch auf dem Öhr verhindert, dass der Wirbel vom Haken rutscht.

Schon über die Wahl des Trailers kannst Du Chatterbaits Deinen eigenen Vorlieben anpassen. Zusätzlich lässt sich bei vielen Modellen auch der Skirt austauschen. Damit hast Du wirklich alle Möglichkeiten, mit Farbkombinationen zu experimentieren.

Die meisten Chatterbaits haben einen fest in den Kopf eingegossenen Haken. Beim Chatterbait Freedom von Z-Man ist der Greifer beweglich angebracht und lässt sich sogar austauschen. Den recht großen Original-Haken benutze ich zum Hechtfischen, geht's auf Barsch, klinke ich einfach ein etwas kleineres Modell ein.

Apropos Haken: In Verbindung mit einem Offset-Haken eignen sich Chatterbaits auch hervorragend für die Angelei im Kraut und Geäst. Der eben schon genannte Chatterbait Freedom kommt serienmäßig mit einem solchen daher.

Chatterbaits werden ähnlich wie Spinnerbaits und Crankbaits recht monoton geführt. Einfaches, im Sommer gerne auch sehr zügiges, Einkurbeln genügt. Auf diese Weise lässt sich mit diesem Ködertyp schnell eine große Wasserfläche nach Fischen absuchen. Nicht umsonst gelten Chatterbaits als exzellente Searchbaits (Suchköder). Gelegentlich kannst Du einen kurzen Stopp einbauen, um den Köder mit flatterndem Blatt verführerisch ein wenig absinken zu lassen.

Chatterbaits fangen jedoch längst nicht nur beim Einkurbeln. Du kannst sie auch prima hart am Grund anbieten. Langsames Faulenzen oder hartes Jiggen – beides funktioniert!

Dieser Barsch nahm den gejiggten Chatterbait dicht am Grund. Für diese Angelei sind Trailer mit Eigenaktion sehr gut zu gebrauchen, da sie in den Absinkphasen schön spielen.

Du siehst: Chatterbaits sind äußerst vielseitige Köder. Ob auf Barsch oder Hecht, im Freiwasser oder Kraut, geschleppt oder gejiggt – die „Kopfschüttler” bringen mit ihrem aggressiven Lauf auch an schwierigen Tagen oft noch Fisch ans Band und gehören definitiv in jede gut sortierte Köderkiste. Probier Sie mal aus! Die hier gezeigten Chatterbaits, Skirts und Trailer findest Du übrigens alle im Online-Shop von CAMO-Tackle.


Fotos: Tobias Norff (23), Florian Strauß (2) / Illustration: Bastian Gierth

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