Spin Jig Barsch
Spin Jig Barsch

Schwere Jungs machen Druck!

Auf Barsch angeln mit Jig Spinner

Jig Spinner sind im Grunde recht einfach aufgebaut: Sie besitzen einen kompakten, schweren Körper aus Metall und tragen am Ende ein Spinnerblatt, das über einen Tönnchenwirbel mit dem Köder verbunden ist. Die meisten Modelle sind mit einem einzelnen Bauchdrilling ausgestattet.

Die Jig Spinner der verschiedenen Hersteller sehen auf den ersten Blick sehr ähnlich aus. Erst im Einsatz zeigen sich die kleinen Schwächen einzelner Modelle. Ein guter Jig Spinner zeichnet sich für mich durch diese Kriterien aus:

  • Der Haken ist so angebracht, dass er sich auch bei wilder Führung nicht im Vorfach oder Karabiner verfängt.
  • Er verfügt über einen hochwertigen Kugellagerwirbel, der ein sofortiges Anlaufen des Spinnerblattes bei Beschleunigung und in der Absinkphase garantiert.
  • Eine hochwertige Verarbeitung. Bei vielen Jig Spinnern genügen schon wenige harte Landungen auf steinigem Untergrund – und der Lack ist ab!

Uneingeschränkt empfehlen kann ich Dir den „In The Bait Bass” von Nories. Dieser hochwertige Jig Spinner von Nories „Made in Japan” erfüllt alle genannten Kriterien in Perfektion. Zudem besteht er aus einer umweltfreundlichen, bleifreien Legierung und ist in tollen Farben erhältlich.

Auch dieser feine Barsch schnappte sich den Jig Spinner von Nories. In sehr klarem Wasser fische ich übrigens sehr gerne das schwarze Modell oder die bräunlich kupferfarbene Variante.

Jig Spinner gibt es in einer Vielzahl verschiedener Gewichte – von unter 5 bis deutlich über 30 Gramm. Das Gewicht bestimmt die Sinkgeschwindigkeit und die Lauftiefe beim einfachen Einkurbeln. In der Regel liegst Du mit Modellen zwischen 10 und 20 Gramm richtig.

Wie beim klassischen Spinner gibt’s auch bei Spin Jigs breite und schmale Blätter. Die schlanke Weidenblattform (Willow) bietet weniger Wasserwiderstand und lässt den Jig zügiger sinken. Die fast runden Colorado-Blätter bewirken das Gegenteil und senden noch stärkere Druckwellen aus.

Bei allen gängigen Jig Spinnern kannst Du das Blatt einfach wechseln und den Köder somit Deinen Vorlieben oder den Gegebenheiten am Wasser anpassen. Soll der Jig Spinner zum Beispiel tiefer laufen, beziehungsweise schneller sinken, wähle einfach ein kleineres oder schmaleres Blatt. Persönlich bevorzuge ich meistens Modelle mit schmalem Blatt, da sich diese für eine zackige Köderführung besonders gut eignen und beim Anjiggen weniger Wasserwiderstand entwickeln. Spinnerblätter zm Wechseln findest Du zum Beispiel hier bei CAMO-Tackle.

Mit einem Blattwechsel kannst Du nicht nur Lauf- und Sinkeverhalten ändern, sondern natürlich auch Farbe ins Spiel bringen. Meinen schwarzen Nories-Spin-Jigs verpasse ich zum Beispiel gerne ein knallrotes oder gelbes Blatt – für ordentlich Kontrast!

Wo wir gerade beim Ködertuning sind: Bei meinen Jig Spinnern kneife ich grundsätzlich eine Hakenspitze ab – und zwar die nach vorne Richtung Köderkopf zeigende. Dadurch sammelt der Köder bei Grundkontakt seltener Dreck ein und auch die Hängergefahr sinkt deutlich. Noch ein Pluspunkt: Die Barsche lassen sich viel, viel leichter abhaken, wenn eine Spitze aus dem Spiel ist. Für mich ist das ein wichtiger Aspekt, denn häufig werden die reltaiv kleinen Jig Spinner selbst von halbstarken Barschen regelrecht verschluckt.

Im Vergleich zu normalen Spinnern und vielen anderen Hardbaits gehen Jig Spinner alle schnell auf Tiefe. Auch wenn die Barsche mal auf 5, 8 oder 10 Metern stehen – mit einem schweren Spin Jig kommst Du problemlos ran an die gestreifte Bande!

Dabei lassen sich die kompakten Jig Spinner super weit werfen – auch gegen den Wind! Das macht sie ideal für stürmische Tage, das zügige Absuchen großer Wasserflächen und zur Waffe beim Uferangeln, wenn die spannenden Spots außerhalb der Reichweite normaler Barschköder liegen.

Jig Spinner Köderführung
Vorteil gegenüber normalen Spinnern: Die Spin Jigs verursachen keinen Schnurdrall.

Um Barsche zu verführen, kann es genügen, den Jig Spinner einfach in der richtigen Wassertiefe einzuholen – im Sommer gerne auch richtig schnell durchs Mittelwasser, im Winter eher langsam in Grundnähe! Da der Jig Spinner beim Einholen aufsteigt, solltest Du ihn durch das Einlegen von Pausen immer wieder etwas absinken lassen, um ihn in der gewünschten Tiefe zu halten. Oder Du lässt ihn zunächst ganz zum Grund sinken und kurbelst ihn dann stumpf ohne Unterbrechungen ein. So durchläuft er die gesamte Wassersäule und Du findest recht schnell heraus, in welcher Tiefe die Barsche stehen.

Stehen die Barsche hart am Grund, empfiehlt sich das Fischen mit Bodenkontakt. In der kalten Jahreszeit lasse ich es dabei möglichst langsam angehen und jigge den Köder wie einen Gummifisch mit relativ kleinen Hüpfern. Dafür wähle ich einen möglichst leichten Jig Spinner – gerne auch mit breitem Blatt –, um eine lange Absinkphase zu erzeugen.

Gerade in der wärmeren Jahreszeit fange ich mit Jig Spinnern aber deutlich besser, wenn ich sie richtig ruppig führe – mit langen, harten, häufig auch zügig hintereinander ausgeführten Jigbewegungen. Der Köder darf dabei gerne einen Meter oder mehr nach oben schießen und anschließend an lockerer (!) Schnur schnell absinken. Bei dieser Gangart verliert man zwar gelegentlich den Köderkontakt, aber das macht nix, denn die nächste Jigbewegung erfolgt ja gleich und genügt als Anhieb.

Für diese Technik sind die schweren Jig Spinner top – am besten mit einem schmalen Blatt, das den Fall des Köders weniger bremst. Um den Spin Jig zackig zu beschleunigen, ist außerdem eine straffe Rute von Vorteil.

Wo sehr viele Algen oder Blätter den Grund bedecken, wirst Du mit Deinem Jig Spinner trotz des abgekniffenen Hakens öfter mal Dreck einsammeln. In solchen Situationen setze ich gerne auf einen Jigkopf mit Spinnerblatt wie den Prorigspin von Nories. Der Haken zeigt hier nach oben vom Grund weg und fängt dadurch deutlich seltener Blätter, Pflanzenreste & Co.

Beim Prorigspin handelt es sich nicht um einen Jig Spinner im klassischen Sinne. Ich setze ihn unter den eben genannten Begebenheiten aber gerne als Alternative ein, da er sich genauso einsetzen lässt und mit seinem Spinnerblatt ebenfalls ordentlich Druck macht.

Der Prorigspin wird nicht solo gefischt, sondern mit einem Gummiköder kombiniert. Ich nehme dafür gerne klassische Gummifische oder Twister, habe aber auch sehr gute Erfahrungen mit „No Action”-Shads gemacht. Letztere sorgen durch ihren geringen Wasserwiderstand für einen zügigeren Fall und sind damit ideal für eine etwas zackigere Köderführung. Auf dem Bild siehst Du links einen Sexy Impact von Keitech und rechts den Grubster von Lunker City – beide bewährt am Prorigspin!

Jig Spinner sind äußerst vielseitig und im Grunde die ganze Saison hindurch erfolgreich einsetzbar – schnell, langsam, tief oder flach. Alles geht! Also, falls Du noch keine Jig Spinner in der Köderkiste hast, wird es höchste Zeit, das zu ändern!


Fotos: Tobias Norff (14), Florian Strauß (1) / Illustration: Bastian Gierth

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