Schnipp, schnapp – fertig!
Wenn die Heringe im Frühling so richtig da sind, geht es häufig Schlag auf Schlag. An einem guten Tag kannst Du durchaus genügend schmackhafte Silberlinge für das ganze Jahr fangen. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen, heißt es. Doch beim Heringsangeln ist es anders herum. Nach dem großen Angelspaß warten unter Umständen 50, 100 oder sogar noch mehr Fische darauf, fachmännisch gesäubert zu werden. Zum Glück geht das Ausnehmen der Heringe recht fix von der Hand – wenn man weiß, wie's geht! Aber genau das zeigen wir Dir in dieser Anleitung.
Eine robuste Küchen- oder Gartenschere ist das einzige Werkezug, das Du zum Ausnehmen der Heringe benötigst.
Bevor es ans Ausnehmen geht, solltest Du die Heringe entschuppen. Tipps und pfiffige Hilfsmittel dafür findest Du in diesem Artikel.
Und los geht's: Mit der Schere öffnest Du die Bauchdecke des Herings vom Waidloch bis zu den Kiemen. Achte darauf, nicht zu tief zu schneiden. Die Eingeweide sollten auf jeden Fall heil bleiben.
Setze die Schere nun im Nacken dicht hinter den Kiemen an und schneide den Hering etwa zur Hälfte durch. Auf jeden Fall muss dabei die Wirbelsäule durchtrennt werden.
Greife den halb abgetrennten Kopf und knicke ihn zum Bauch hin ab.
Anschließend trennst Du den Kopf des Herings mit einem Zug Richtung Schwanzende ab. Die Eingeweide bleiben dabei am Kopf hängen und werden gleich mit entfernt.
Wenn Du nicht zu tief geschnitten und dadurch die Eingeweide verletzt hast, kommen die Innereien beim Abziehen des Kopfes komplett mit.
Wer möchte, kann nun noch den roten Matsch (das sind die Nieren) von der Wirbelsäule kratzen. Beim Hering geht das recht einfach mit dem Fingernagel. Am besten direkt im Wasser machen, dann wird der Fisch auch gleich gespült.
Das war's auch schon. Mit ein bisschen Übung benötigst Du pro Hering nicht mal eine Minute. Da wird der Eimer genauso schnell leer, wie er (hoffentlich) vorher voll wurde. Ich wünsche auf jeden Fall guten Appetit!
Fotos: Tobias Norff / Illustration: Bastian Gierth
