Savage Gear Spinnrolle im Test

Kann Savage Gear auch Rollen?

Wir haben zwei Spinnrollen aus dem neuen Programm für Dich getestet

Meine Erfahrungen mit Tackle von Savage Gear sind bisher durchweg positiv. Es gab meinerseits also durchaus eine Erwartungshaltung, die es zu erfüllen galt.

Auf dem Karton steht alles Wissenwerte drauf: Die SG6 3000 FD verfügt über 9 Kugellager, fasst 150 Meter 0,23er monofile Schnur, wiegt 229 Gramm, ist mit 5,2:1 übersetzt und hat einen Schnureinzug von 75 Zentimetern pro Kurbelumdrehungen. Bemerkenswert ist die Bremskraft von 12,5 Kilo – außergewöhnlich viel für eine Rolle dieser Größe.

Die SG6 ist übrigens nicht alleine auf die Welt gekommen: Das neue Rollenprogramm von Savage Gear umfasst außerdem die Modelle SG2, SG4 und SG8. Je höher die Zahl, desto üppiger die Ausstattung. Erhältlich sind sie jeweils in den Größen 1000, 2500, 3000 sowie 4000 und (bis auf die 1000er) auch mit High-Speed-Übersetzung. Das sind zusammen 28 Spinnrollen alleine für den Süßwasserbereich! Eine Übersicht findest Du hier auf der Savage-Gear-Website.

Die SG6 und SG8 bietet Savage Gear außerdem in salzwasserfesten Varianten an, dann heißen sie SGS6 und SGS8. Doch dazu später mehr von meinem Kollegen Holger, jetzt geht's erst einmal um die SG6, die ich testen durfte.

Die verschiedenen Modelle unterscheiden sich leicht im Design. Die SG6 finde ich sehr gelungen – aber das ist natürlich eine Frage des Geschmacks.

Sehr lobenswert: Zum Lieferumfangen gehört auch eine vernünftige Ersatzspule – ein wenig einfacher gehalten, aber immerhin aus Aluminium gefertigt.

Savage Gear SG6 im Test
Cooles Detail: Eine Gummimanschette auf der Spule verhindert, dass geflochtene Schnur auf dem Spulenkern rutscht. Unterfüttern mit Mono ist also nicht zwingend notwendig!

Wenn's beim ersten Bespulen schon ruckelt und die Schnur anschließend in bester Berg-und-Tal-Manier auf der Spule liegt, ist klar, wohin die Reise geht. Die SG6 meister diesen ersten, oft schon sehr aussagekräftigen Test mit Bravour. Das Getriebe arbeitet sanft und gleichmäßig, die Rolle verteilt das feine Geflecht tadellos auf der Alu-Spule.

Savage Gear Rolle Test
Das Getriebe der SG6 wird übrigens mit einem speziellen Hochleistungs-Fett geschmiert, das sowohl bei Kälte als auch Hitze einen optimalen Lauf garantieren soll.

Auf dem Wasser verfestigt sich der erste gute Eindruck rasch. Die SG6 läuft herrlich leicht und rund. Es klappert nix und die Bügelmechanik arbeitet einwandfrei.

Und die ersten Barsche lassen auch nicht lange auf sich warten.

Im Einsatz zeigt sich, dass eine gute Schnurverlegung beim Spinnfischen Gold wert ist. Die Leine läuft beim Werfen prima von der Spule und wird anschließend sauber wieder aufgenommen. Schnurschlaufen oder Perückenbildung hatte ich während der gesamten Testzeit nicht zu beklagen. Top!

Die Frontbremse packt mit einer maximalen Bremskraft von 12,5 Kilo außergewöhnlich kräftig zu – perfekt, um den Anhieb zum Beispiel beim Hecht- und Zanderfischen knallhart durchzubringen. Zudem lässt sich das Bremssystem der SG6 sehr exakt dosieren.

Allzu viel Arbeit bekommt die Rollenbremse beim Barschangeln in der Regel ja nicht. Bei diesem kräftigen Herbsträuber musste sie allerdings schon ein paar Meter Schnur rausrücken. Die Bremse der SG6 läuft ohne jegliche Verzögerung an und gibt die Leine schön gleichmäßig frei.

Mein Fazit wird Dich kaum überraschen: Ich bin mit meiner SG6 3000 FD rundum zufrieden. Hier wackelt und schleift nichts, das Getriebe arbeitet sauber, die Schnurverlegung ist tadellos und die Bremse erste Sahne! Wenn ich ganz pingelig wäre, könnte ich anmerken, dass man die Fräsungen am Rotor noch etwas sauberer hätte arbeiten können. Aber hey, wir reden hier von einer Rolle, die es im Handel für etwa 120 Euro gibt. Und die SG6 3000 FD ist definitiv jeden Cent davon wert!

Holger testete eine für den Einsatz im Salzwasser optimierte Variante der Rolle – und zwar die SGS8 in der Größe 5000. Die Salzwasser-Rollen (SGS8 sowie SGS6) verfügen über eine spezielle Beschichtung, die Korrosion verhindert, sind mit versiegelten Kugellagern und einem abgedichteten Bremssystem ausgestattet.

Die SGS8 5000 FD hat genau die richtige Größe zum leichten bis mittelschweren Pilken auf Dorsch und Angeln mit Paternoster. Für Meerforellenangler dürfte die kleinste Variante – die 4000 FD – äußerst spannend sein. Savage Gear bietet die robuste Rolle aber auch in fünf weiteren Größen bis hin zur 18000er an. Hier finden sich dann Arbeitstiere für den schweren Einsatz in Norwegen oder das Spinnfischen in tropischen Gefilden.

Die Salzwassertauglichkeit der Rolle lässt sich nach ein paar Tagen auf dem Kutter natürlich noch nicht abschließend beurteilen. In allen anderen Punkten schließt sich Holger meiner Meinung an: Auch die SGS8 hinterlässt einen hervorragenden Eindruck und bietet ein bemerkenswert gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Für rund 160 Euro ist das gute Stück im Fachhandel zu finden. Die etwas sparsamer ausgestattete SGS6 gleicher Größe gibt es schon für rund 20 bis 30 Euro weniger. Wir sind uns auf jeden Fall einig: Savage Gear kann definitiv auch Rollen und dürfte den Markt im mittleren Preissegment ordentlich aufwirbeln! Hier gibt's weitere Infos zum neuen Rollenprogramm von Savage Gear.


Fotos: Tobias Norff (12), Holger Bente (4), Florian Strauß (3)

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Savage Gear Spinnrolle im Test