Echolot Test
Echolot Test

Ganz großes Kino!

Garmin Echomap Plus 92SV und Panoptix LiveScope im Test

Garmin stellte uns für diesen Tackle-Tipp das größte Modell aus der Echomap-Plus-Range (1) sowie das brandneue Panoptix LiveScope System (2) zur Verfügung. Zusätzlich gab es den häufig als Standard-Geber zum Echomap angebotenen GT52HW-TM Transducer (3) dazu.

Das Echomap Plus 92SV montierte ich mit der im Lieferumfang enthaltenen Halterung für den mobilen Einsatz auf einem Koffer. Und dann ging es auch schon los.

Fischfinder im Test
Die Zahlentasten kannst Du übrigens selber belegen, um dann mit nur einem Knopfdruck Deine favorisierten Ansichten aufrufen zu können.

Die Bedienungsanleitung hatte ich zwar mit an Bord, musste sie aber kein einziges Mal zu Rate ziehen. Die Menüführung hat Garmin wirklich vobildlich gestaltet. Über den Touchscreen lassen sich die gewünschten Funktionen und Darstellungsmöglichkeiten intuitiv wählen.

Eine weitere nützliche Funktion: Das Echomap Plus 92SV merkt sich, welche Ansichten Du besonders häufig aufrufst. Diese findest Du dann auf einen Blick unter dem Menüpunkt „häufig verwendet”.

Echolot Fischfinder
Viele Kombinationsmöglichkeiten sind bereits vorgegeben. Du kannst Dir aber auch eigene zusammenstellen.

Mit dem Standard-Geber bietet das Echomap Plus 92SV drei Echolot-Funktionen: traditionelles Sonar in Farbe (unten rechts), ClearVü (oben rechts) und SideVü (links). Garmins fortschrittliche CHIRP-Technologie sorgt dabei für äußerst detailreiche Bilder und ein glasklare Darstellung. Auf dem 9-Zoll-Display finden auch mehrere, parallel laufende Ansichten spielend Platz.

Wie bei einem Smartphone: Über den Touchscreen lässt sich das Bild mit zwei Fingern einfach vergrößern und verkleinern. Das funktioniert sowohl beim Echolot als auch beim Kartenplotter. Wer möchte, kann dafür auch die +/-Tasten neben dem Bildschirm verwenden.

Bei der Suche nach auffälligen Strukturen stellte sich das SideVü als große Hilfe heraus. In diesem Modus wird der Gewässergrund zu beiden Seiten des Bootes abgetastet, so dass sich größere Flächen schneller absuchen lassen. Die Darstellung ist nahezu fotorealistisch. Mit etwas Übung kannst Du interessante Objekte wie Steine, Pflanzen und Hindernisse problemlos identifizieren.

Das traditionelle Farbecholot des Echomap Plus überzeugte durch eine klare und detailierte Umsetzung der Signale. Auf dem Display siehst Du einen Kleinfischschwarm und daneben sowie darunter etwas größere Einzelfische – Barsche, wie sich kurze Zeit später herausstellte.

Das Ganze noch mal mit ClearVü: Hier erscheinen die Fische weniger deutlich, dafür ist diese Funktion mit ihrer fotorealistischen Darstellung hilfreich, wenn es darum geht, Bodenstrukturen zu deuten oder Pflanzen von Fischen zu unterscheiden.

Die ausgezeichneten Echolot-Funktionen machten es mir leicht, interessante Strukturen und Fischansammlungen zu finden. Dabei arbeitete das Garmin Echomap einwandfrei in der Automatikeinstellung. Manuelle Nachjustierungen waren unnötig.

Tiefenkarte erstellen mit Quickdraw Contours
Für die Nutzung von Quickdraw Contours benötigst Du zusätzlich ein Speichermedium in Form einer Micro SD Card.

Was meine Angelei jedoch wirklich veränderte, war die Möglichkeit, selber Tiefenkarten zu erstellen – und zwar in Echtzeit live auf dem Wasser! Die bereits installierte Software Quickdraw Contours macht's möglich. Die Tiefenkarte entsteht vor Deinen Augen und Du kannst sie direkt für Dich nutzen, ohne vorher irgendwelche Daten zu Hause auf Deinem Computer umwandeln oder hochladen zu müssen. Hier findest Du einige interessante Videos zu Quickdraw Contours.

Das Erstellen der Seekarte läuft nebenbei – entweder im Hintergrund oder auf dem geteilten Bildschirm in Kombination mit anderen Ansichten. Das erste Mal eine detailierte Tiefenkarte von meinem Hausgewässer zu sehen, öffnete mir echt die Augen. Viele Strukturen hatte ich mir immer ganz anders vorgestellt.

Das Echomap Plus 92SV ist mit Garmins neuestem Streich kombinierbar – dem Panoptix LiveScope System. Fast wie bei einer Videokamera wird die Unterwasserwelt unterm Boot hier in Echtzeit wiedergegeben. Einen klassischen Bildlauf, bei dem die erfassten Objekt am rechten Bildrand auftauchen und dann über das Display wandern, gibt es dabei nicht.

Der spezielle Panoptix LiveScope Geber erfasst das Geschehen unter dem Boot oder auch vorausschauend in Fahrtrichtung. Du kannst also schon vorher sehen, was auf Dich zukommt.

Zusätzlich zu dem LVS32-Geber benötigst Du die GLS10-Echolot-Black-Box. Diese wird schnell und einfach über ein Netzwerkkabel mit dem Echomap Plus 92SV verbunden, benötigt aber einen eigenen Stromanschluss.

Zur Saison 2019 hat Garmin mit dem Echomap Ultra ein neues High-End-Gerät mit 10" und 12" Bildschirm auf den Markt gebracht. Hier ist die nötige Technik für die Panoptix-LiveScope-Anwendung bereits eingebaut – die zusätzliche Black Box fällt damit weg. Hier findest Du alle Infos zum Echomap Ultra.

Das Panoptix LiveScope System liefert beeindruckende Bilder. Hier mit einem Pfeil markiert siehst Du einen Zocker. Darüber erkennt man sogar noch den winzig kleinen Wirbel. In dieser Situation konnte ich in Echtzeit die Bewegungen des Köders verfolgen und Barsche beobachten, die den Zocker attackierten.

Die Bisse der Barsche ließen sich live auf dem Display beobachten. Schon geil! Bewegte Bilder zum Panoptix LiveScope findest Du übrigens hier im YouTube-Kanal von Garmin.

Das Echomap Plus 92SV hat mich begeistert: Es steckt voller praktischer Funktionen, bietet hervorragende Echolottechnik und ist dabei auch noch kinderleicht zu bedienen. Im Handel kostet das Teil mit dem Standard-Geber rund 1.200 Euro. Ich finde, das ist ein fairer Preis für ein erstklassiges Kartenplotter-Echolot mit 9-Zoll-Bildschirm. Etwas tiefer in die Tasche greifen musst Du für das Panoptix LiveScope System. Geber und Black Box gibt's im Paket für etwa 1.800 Euro. Dafür erwarten Dich vollkommen neue Einblicke in die Welt unter Wasser.

Weitere Infos und alle technischen Details findest Du hier auf der Garmin-Homepage.


Fotos: Tobias Norff (17), Florian Strauß (3) | Illustration: Bastian Gierth

Anzeige:
Echolot Test