Verhafte mehr Hornis!
Jeder, der an Nord- oder Ostsee schon mal auf Hornhecht gefischt hat, weiß: Beim Angeln auf die Silberpfeile gibt es zwar viele Bisse, aber die wenigsten resultieren im Fang des Fisches. Immer wieder stupsen die Hornhechte den Köder bloß an. Und wenn einer hängen bleibt, dann oft nur kurz. In dem schmalen, brettharten Schnabel finden die Haken einfach keinen festen Halt. Um Hornhechte sicher zu haken, muss der Greifer am besten im hinteren, deutlich weicheren und breiteren Maulbereich fassen. Mit einer Kombination aus Blinker und Naturköder kannst Du das in vielen Fällen erreichen. Wie's genau funktioniert, verraten die folgenden Bilder.
Hornhechte können einen schier zur Verzweiflung treiben. An vielen Tagen attackieren sie den Köder nur zaghaft und bleiben einfach nicht hängen. Dann kommt meine Geheimwaffe zum Zuge ...
Zunächst mal verzichte ich auf den am Blinker üblichen Drilling. Stattdessen wähle ich einen recht kleinen Einzelhaken, den ich über ein knapp 10 Zentimeter langes Stück Schnur mit dem Kunstköder verbinde. Auf dem Bild siehst Du Montagen mit Durchlaufblinker und normalem Eisen.
Ein typischer Aalhaken mit Widerhaken auf dem Schenkel ist mein Favorit. Ich binde den Greifer der Größe 4 bis 6 mit einem Grinner-Knoten an und lasse das Schnurende ein bisschen länger stehen. Warum, das erfährst Du gleich.
Die Montage garniere ich nun mit einem schlanken, nur wenige Zentimeter langen Fischfetzen. Dafür nehme ich entweder einen Hering aus dem heimischen Froster mit oder schneide einfach ein paar Streifen aus dem ersten Hornhecht des Tages.
Der Haken wird zu Beginn einmal komplett durch den Fischfetzen gezogen, das abstehende Schnurende dient so als Köderbremse. Die Widerhaken auf dem Schenkel des Hakens sorgen zusätzlich dafür, dass der Köder über viele Würfe sicher hält. Das ist wichtig! Denn wenn der Fetzen oder Wurm rutscht und als unförmiger Klumpen im Hakenbogen hängt, gibt's garantiert mehr Fehlbisse!
Ganz hervorragend funktioniert auch ein kleines Stück Seeringelwurm. Die Hornhechte stehen darauf mindestens genauso wie auf Fisch.
Mit dem Kombi-Köder fische ich nun ganz normal: also auswerfen, einholen, zwischendurch mal einen kurzen Spinnstopp einlegen. Beim Biss schlage ich jedoch nicht sofort an. Stattdessen pausiere ich und lassen den Blinker an gestraffter Schnur absinken. Das gibt dem Hornhecht die Zeit, die er braucht, um den Naturköder richtig zu nehmen.
Während der Pause wirst Du oft merken, dass Zug auf die Rutenspitze kommt. Der Hornhecht hat den Köder gepackt und dreht ab. Jetzt ist die Zeit reif für einen kräftigen Anhieb.
Da ist das „Schnabeltier” auch schon an Land. Es bereitet nicht viel Mühe, seinen Blinker umzurüsten und den Haken mit einem Naturköder zu garnieren. Das Ergebnis ist dafür oft umso erstaunlicher. Probier's mal aus!
Fotos: Holger Bente (5), Tobias Norff (4)
