Bimini-Twist-Knoten
Wenn Du bisher „nur“ den regulären Schlaufenknoten oder Achterknoten mit Schlaufe gebunden hast, könnte der Bimini-Twist-Knoten vielleicht den Anschein erwecken, doch etwas komplizierter zu sein. Aber weit gefehlt, denn mit etwas Übung lässt sich dieser Klassiker unter den Schlaufenknoten recht leicht und vor allem schnell binden. Er eignet sich hervorragend um hoch belastbare, feste Schnurschlaufen zu knüpfen – sowohl in monofile als auch geflochtene Angelschnüre. Du kannst aber auch direkt einen Wirbel oder Haken mit einknoten. Das Interessante am Bimini Twist: Aufgrund seiner vielen Wicklungen bleibt die Tragkraft der Angelschnur fast vollständig erhalten. Ganz egal, ob eine Verbindung zum Fliegenschnur-Backing hergestellt werden soll, eine Schlaufenverbindung in der Hauptschnur her muss oder eine Schlaufe im Vorfach benötigt wird – auf den Bimini-Twist-Knoten ist stets Verlass. Wie der interessante und doch recht einfache Bindevorgang abläuft, erfährst Du hier.
Halte im ersten Schritt die doppelt gelegte Schnur am zurückgeführten Ende fest und verdrehe die Schlaufe mit der anderen Hand. Das klappt ganz gut, wenn Du hierfür die Schnur über Daumen und Zeigefinger legst. Bei dünnen und geflochtenen Schnüren dürfen es bis zu 25 Windungen sein, bei dicken und monofilen Schnüren reichen schon 15 bis 20 aus.
Nun kommt der Finger eines Angelkollegen, ein abstehender Nagel am Vereinshäuschen, die Rollenkurbel oder ähnliches ins Spiel. Hänge die Schlaufe dort ein und stecke den eigenen Zeigefinger in die Schnurschlaufe. Mit der anderen Hand greifst Du das Schnurende.
Es folgt der spannende Teil! Drücke mit dem „Schlaufenfinger" in Richtung der Windung und ziehe zeitgleich das Schnurende in Richtung Schlaufe. Du wirst merken, dass die Windungen enger zusammenrutschen und auf Spannung kommen. Je stärker und steifer die Schnur, desto kräftiger musst Du drücken und ziehen, damit der gewünsche Effekt eintritt.
Sobald Du etwas Spannung aus dem Schnurende nimmst, dreht es sich wie von Geisterhand um die eingespannte Schnur (1). Dirigiere das Schnurende nun vorsichtig in Richtung Schlaufe, über die bereits gemachten Windungen (2). Hast Du erst mal den Bogen raus, wirst Du erstaunt sein, wie einfach das geht.
Zum Fixieren der Wicklungen führst Du einen halben Schlag um einen der beiden Schlaufenstränge aus.
Nachdem der erste halbe Schlag gut festgezogen wurde, erfolgt ein weiterer um den anderen Schlaufenstrang.
Als letzte „Sicherungsmaßnahme" legst Du einen Schnurbogen entlang der Schlaufe und führst das Schnurende dann drei- bis fünfmal durch den Bogen und um die Schlaufenstränge herum.
Nur noch das Ende festziehen, kurz abschneiden und schon ist es geschafft! Zugegeben: Am Anfang ist der Bimini Twist schon ein bisschen „tricky". Doch bereits der nächste wird Dir doppelt so schnell von der Hand gehen. Großes Dr.Catch-Ehrenwort!
Fotos und Illustration: Bastian Gierth
