Regenjacke imprägnieren

Es ist Waschtag!

Funktionskleidung waschen und imprägnieren – so geht's richtig!
Angelbekleidung richtig pflegen
Die Membran ist eine Zwischenschicht in atmungsaktiver Kleidung, die Wind und Wasser von außen abhält, aber den Luftaustausch von innen nach außen ermöglicht.

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung! Doch auch eine gute Jacke lässt mit der Zeit nach. Wenn sich die Imprägnierung abnutzt, verringert sich der Abperleffekt, Wasser gelangt in das Gewebe und kann durchsickern. Verstopfen Dreck oder Salz die feinen Poren der Membran, leidet die Atmungsaktivität.

Nach dem Heringsangeln führt wohl kein Weg an einer gründlichen Wäsche vorbei. Was es dabei zu beachten gibt, verraten wir im Folgenden.

Funktionskleidung waschen

Gilt natürlich für alle Bekleidungsstücke, sollte bei hochwertiger Funktionsbekleidung aber besondere Beachtung finden: die Waschanleitung des Herstellers. Sie gibt Auskunft darüber, bei welcher Temperatur die Kleidung gewaschen werden darf, ob Du sie in den Trockner stecken, schleudern oder bügeln kannst. Hier findest Du eine Erklärung zu den Textilpflegesymbolen.

Waschmittel für Funktionskleidung
Dosierung beachten! Nimm nicht zu viel Waschmittel. Es wird dann eventuell nicht restlos ausgespült und kann die Poren verstopfen.

Nicht jedes Waschmittel ist für Funktionskleidung geeignet. Grundsätzlich sollte kein Pulver verwendet werden, da kleine Stückchen davon die Poren verstopfen oder sogar beschädigen können. Tabu sind außerdem Weichspüler, Bleichmittel und Fleckenentferner. Auf der sicheren Seite bist Du mit einem speziellen Waschmittel für Outdoor-Bekleidung wie dem abgebildeten Pinetech Wash in Cleaner.

Funktionskleidung solltest Du vor dem Waschen immer auf links drehen. So wird die äußere Schicht vor Abrieb geschützt. Grundsätzlich alle Verschlüsse schließen und eventuell vorhandene Gürtel oder Hosenträger abnehmen.

Gore-Tex-Kleidung richtig waschen
Manche Waschmaschinen haben ein Extra-Programm für Outdoor-Bekleidung. Ansonsten passt häufig auch der Schonwaschgang.

Schleudertrauma – nicht selten bei atmungsaktiver Kleidung! Durch die Fliehkräfte in der rotierenden Trommel wird das Wasser durch die Membran gedrückt und erweitert die Poren. Deshalb: Funktionskleidung niemals mit mehr als 300 Umdrehungen pro Minute schleudern oder den Schleudergang gleich ganz deaktivieren.

Imprägnierung erneuern
Tipp: Lege ein Handtuch zwischen Kleidungsstück und Föhn, um die Oberfläche der Bekleidung nicht versehentlich zu beschädigen.

Bei der Herstellung erhält Funktionskleidung in der Regel eine Imprägnierung, damit Wasser von der Oberfläche abperlt und gar nicht erst in das Gewebe eindringt. Diese Imprägnierung kannst Du durch Wärme wieder verbessern. Die Kleidung nach dem Waschen deshalb in den Trockner (Waschzettel beachten!) stecken, föhnen oder vorsichtig bügeln.

Funktionskleidung imprägnieren

Trotz Wärmebehandlung lässt die Imprägnierung mit der Zeit nach und der Regen perlt nicht mehr so schön ab wie noch am ersten Tag nach dem Kauf der Jacke oder Hose. Wie Du Deine Kleidung neu imprägnieren kannst, zeigen die folgenden Bilder.

Traditionell mit Wachs

Wachs wird seit Jahrhunderten verwendet, um Textilien wasserdicht zu machen. Für moderne Bekleidung ist es jedoch nur bedingt geeignet, denn es verstopft die Membran und verringert dadurch die Atmungsaktivität der Kleidung.

Zum Imprägnieren wird das Kleidungsstück zunächst möglichst gleichmäßig mit Wachs eingerieben.

Outdoor-Bekleidung wachsen
Das Bügeleisen muss anschließend von Wachs befreit werden. Der Haartrockner ist daher die bessere Lösung.

Im Anschluss muss das Wachs unter Hitzeeinwirkung verflüssigt werden, damit es in die Fasern einziehen kann. Dafür nimmst Du am besten ein Bügeleisen oder einen Haartrockner.

Imprägnierspray – wenn's schnell gehen muss!

Deutlich komfortabler und weniger arbeitsintensiv ist der Einsatz von Inprägniersprays. Den Spray on Super Waterproofer von Pinetech gibt es in zwei Varianten.

Das Imprägniermittel in der grünen Flasche wird einfach gleichmäßig auf das trockene Kleidungsstück aufgebracht.

Überschüssiges Imprägniermittel entfernst oder verteilst Du anschließend mit einem Lappen.

Jetzt muss die Kleidung nur noch trocknen – fertig! Diese Imprägnierung ist schnell gemacht, allerdings nicht sehr haltbar. Für den spontanen Gebrauch (direkt am Wasser zum Beispiel) oder um besonders beanspruchte Bereiche der Kleidung noch mal zusätzlich zu schützen, kannst Du dieses Spay aber prima nehmen.

Für eine beständigere Schutzschicht empfiehlt Pinewood dieses Imprägnierspray in der braunen Flasche. Es wird zunächst ebenfalls gleichmäßig auf der Kleidung verteilt.

Im Anschluss muss es jedoch durch Wärme aktiviert werden (Trockner, Föhn, Bügeleisen). Doch der Mehraufwand lohnt sich, denn diese Imprägnierung dringt tiefer ins Gewebe ein, ist deutlich abriebfester und hält entsprechend länger.

Imprägnieren in der Waschmaschine

Wenn Deine Klamotten ohnehin eine Wäsche nötig haben, empfehlen wir ein Imprägniermittel für die Waschmaschine – zum Beispiel den gezeigten Wash in Waterproofer. Der bietet einen lang anhaltenden Schutz und ist ganz einfach in der Anwendung.

Die Imprägnierung wird gleichzeitig mit dem normalen Waschmittel verwendet. Es genügt also ein einziger Waschgang. Wichtig: Das Imprägniermittel (blaue Verschlusskappe) in das Weichspülerfach schütten. So gelangt es erst nach der eigentlichen Reinigung zur Wäsche.

Auch bei Imprägnier-Waschmittel ist eine Aktivierung durch Wärme notwendig. Wenn es die Waschanleitung erlaubt, geht das am schnellsten im Wäschetrockner.

Empfindliche Kleidung trocknest Du besser an der Luft und erwärmst sie anschließend nur kurz im Trockner (15 bis 20 Minuten). Alternativ greifst Du wieder zu Bügeleisen oder Haartrockner, um die Imprägnierung zu aktivieren.

Weitere Pflegetipps, Infos zu Materialien sowie alle hier gezeigten Wasch- und Imprägniermittel findest Du auf der Website von Pinewood. Wir wünschen Dir einen angenehmen Waschtag und dauerhaft Freude an Deiner guten Angelbekleidung!


Fotos: Tobias Norff (20), Annika Danisch (1), Holger Bente (1) / Illustration: Bastian Gierth

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