Köder zum Vertikalfischen auf Zander

Im Winter unschlagbar

Vertikalangeln auf Zander
Beim Vertikalfischen biss dieser Zander
Im Winter ziehen sich die Zander in die tieferen, strömungsberuhigten Bereiche der Flüsse zurück.

Um zur kälteren Zeit solche Zander zu fangen, ist Vertikalangeln die perfekte Technik. Dieser Stachelritter biss in einem tiefen Hafenbecken der Elbe.

Köderführung beim Vertikalfischen
Die Höhe der Sprünge und Länge der Haltephasen können variieren – je nach Beißverhalten der Fische. Träge Zander = lange Haltephasen, wenige und niedrige Sprünge. Aktive Zander = mehr Action durch schnellere Wiederholungen und höhere Sprünge.

Die Technik des Vertikalangelns ist schnell erklärt: Wir fahren mit dem E-Motor ganz langsam (etwa 0,2 bis 0,8 kmh) den heißen Bereich ab. Die beste Kontrolle über die Geschwindigkeit haben wir, wenn wir rückwärts gegen den Wind fahren. Den Köder lassen wir direkt unter der Rutenspitze ab bis zum Grund. Nun heben wir ihn mit einem kleinen Ruck etwa eine Handbreit an und – ganz wichtig – halten ihn dort für mehrere Sekunden. In dieser Phase kommen die meisten Bisse. Jetzt Rute wieder senken, um den Grundkontakt zu suchen und den Köder gleich wieder anlupfen. Wenn nötig, Schnur nachgeben, um den Grund zu erreichen oder etwas einkurbeln, wenn es flacher wird.

Vertikalfischen vom Boot
Der E-Motor zum Vertikalangeln sollte über eine stufenlose Geschwindigkeitsregelung verfügen. Das Wunschtempo trifft man mit vorgegebenen Stufen nämlich nur sehr schwer.

Voraussetzung fürs Vertikalangeln ist ein Boot mit Echolot. Zusätzlich zum Außenborder sollte es über einen E-Motor am Heck verfügen. Den benötigen wir, um uns über den Fischen zu halten oder ganz langsam vielversprechende Strukturen abzufahren. Alternativ funktioniert Vertikalangeln auch sehr gut vom Belly Boat aus. Die Flossen ersetzen dann die Motorkraft.

Zur Not geht's auch ohne E-Motor, indem wir uns einfach vom Wind treiben lassen. Mit einem Driftsack lässt sich die Geschwindigkeit dabei etwas beeinflussen. So effektiv wie mit E-Motor ist das Ganze natürlich nicht, da der Wind in diesem Fall die Richtung bestimmt.

Vertikalangeln vom Boot
Im Laufe des Angeltages kristallisiert sich oft ein bestimmter Tiefenbereich heraus, in dem die Zander stehen. Dank Echolot und E-Motor können wir diesen ganz gezielt dauerhaft befischen.

Ein Echolot ist ganz wichtig beim Vertikalangeln. „Blind" zu fischen, macht in der Regel wenig Sinn, da wir beim Angeln sehr langsam fahren und somit wenig Wasserfläche absuchen. Wir halten nach Fischanzeigen am Grund und Bereichen mit viel Futterfisch Ausschau. Strukturen wie Rinnen, Löcher, Kanten und Berge sehen wir uns besonders gründlich an. Erst, wenn wir eine Idee haben, wo die Fische stehen, klappen wir den E-Motor ins Wasser und beginnen mit dem eigentlichen Angeln.

Zum Vertikalangeln sind kurze, sehr straffe Ruten ideal. Dank schneller Aktion überträgt die Rute jede Grundberührung und jeden Biss auf die Hand des Anglers. Stationär- oder Multirolle – das ist vor allem Geschmackssache. Gefischt wird immer mit geflochtener Schnur. Durchmesser: 0,12 bis 0,15 Millimeter.

Auch Barsche lassen sich vertikal sehr gut fangen. Für die gestreiften Räuber darf die Köderführung gerne auch mal ein bisschen wilder ausfallen – etwas höhere Sprünge und weniger lange Haltephasen.

Gummifische zum Vertikalangeln
Abgeflachte Schwänze und Fransen bieten viel Aktion. Die spitz zulaufenden „Pintails" haben am wenigsten Spiel. V-Schwänze liegen irgendwo dazwischen. Ruhig mal verschiedene Typen ausprobieren. Zander haben manchmal so ihre Vorlieben.

Typische Vertikalköder haben keinen Schaufelschwanz. Der würde bei der langsamen Führung eh nicht richtig spielen. Stattdessen sorgen Fransen, gegabelte, abgeflachte oder spitz zulaufende Schwänze für feine Vibrationen in den Haltephasen. Das Jigkopf-Gewicht richtet sich nach Wind, Strömung und Angeltiefe. Es liegt in der Regel bei 20 bis 30 Gramm. Wichtig ist, dass der Köder direkt unterm Boot spielt, die Schnur also senkrecht nach unten verläuft. So erhältst Du die beste Köderkontrolle und Bisserkennung.

Auch wenn Hechte in der Regel auf mehr Bewegung stehen, schnappen sie gerne zu, wenn der Vertikalköder direkt vor ihrer Nase baumelt. Deshalb an Gewässern mit Hechtbestand immer ein bissfestes Vorfach verwenden.

Ein Stinger muss beim Vertikalangeln sein. An manchen Tagen sind die Zander extrem zickig und halten den Köder nur ein bisschen am Schwanz fest – so wie dieser schicke Fisch, der ohne Zusatzdrilling wohl nicht im Boot gelandet wäre.


Fotos: Tobias Norff (7), Florian Läufer / www.angelfoto-archiv.de (3), Andreas Ernst (1) / Illustration: Bastian Gierth

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