Wels fangen: So klappt es mit der Bojenmontage
Wels fangen: So klappt es mit der Bojenmontage

Besser mit Boje!

So setzt Du die Bojenmontage beim Welsangeln vom Ufer richtig ein

Möchtest Du Deinen Köder beim Welsangeln vom Ufer über längere Zeit an einem Platz anbieten, kannst Du auch eine Grundmontage einsetzen. Aber – und das ist der Nachteil – damit lässt sich der Happen nicht im Mittelwasser oder dicht unter der Wasseroberfläche anbieten. Und genau dort jagen die großen Waller nun mal bevorzugt in der Nacht!

Die Bojenmontage hingegen ermöglicht beides: Sie hält die Montage am Platz und den Köder in der Wassertiefe, die Du vorgibst. Beim Angeln mit lebenden Köderfischen im Ausland verhindert die Fixierung an der Boje, dass der „Köfi” die Montage verzieht oder direkt das nächste Hinderniss ansteuert.

Geeignet ist diese Methode sowohl fürs Welsangeln am See als auch Fluss. Einzige Voraussetzung: Die Benutzung eines Bootes (oder zumindest ein Belly Boat) muss gestattet sein. Ohne lassen sich leider weder die Bojen setzen noch die Montagen ausbringen.

So eine Bojenmontage ist eigentlich sehr simpel: Zunächst wird eine Boje gesetzt. Daran befestige ich eine rund 0,50 bis 0,60 Millimeter starke geflochtene Schnur. Diese auch Ausleger genannte Leine, sollte etwa doppelt so lang sein wie die Gewässertiefe. Dann folgt der Auslegerschwimmer (Outrigger). Dieser wird über eine 0,35 bis 0,40 Millimeter dicke monofile Reißleine mit einem Wirbel verbunden, der auf der Hauptschnur oberhalb der Posenmontage läuft.

Der Auslegerschwimmer ist kein Muss, aber äußerst praktisch: Durch ihn lässt sich der Abstand zur Boje schnell und einfach verändern. Außerdem erleichtert er gerade in der Nacht das Wiederfinden der Auslegerleine nach einem Biss. Ich nutze gerne grell lackierte oder mit Reflexfolie beklebte Modelle wie die gezeigten Adjustable Outrigger aus dem Black-Cat-Programm.

Beim Biss sprengt der Waller die Reißleine – der Outrigger treibt gut sichtbar an der Oberfläche. Das erneute Auslegen der Montage wird so auch in der Nacht zum Kinderspiel.

Für die eigentliche Montage benötigst Du lediglich Posen, Haken, Bleie, Vorfachmaterial und etwas Schlauch.

Die Posenmontage besteht aus einem großen Schwimmer (50 bis 200 Gramm Tragkraft) mit Schnurinnenführung und einem dazu passenden Bleigewicht. Ich benutze die mit einem Wirbel ausgestatteten Black Cat Clonk Bleie. An einem Ende wird die Hauptschnur angeknotet, ans andere kommt das Vorfach. Vorteil: Das Blei ist fixiert und rutscht nicht auf der Hauptschnur herum. Außerdem spare ich mir den Vorfachwirbel. Einfach, sicher – gut! Als Befestigungspunkt für die Reißleine dient ein Schnellwechselwirbel, der oberhalb der Pose frei auf der Hauptschnur läuft.

Die Montage kommt ohne Posenstopper aus. Ich lasse den Köder bis in die gewünschte Tiefe hinab und fixiere die Schnur dann mit dem Knicklicht in der Innenführung. Damit sich später beim starken Spannen der Schnur nichts verstellt, lege ich im Anschluss noch einen halben Schlag mit der Hauptschnur um das Knicklicht. So sitzt die Pose bombensicher!

Das Vorfach richtet sich nach Ködertyp und -größe. In der Regel kommt bei mir beim Angeln mit Köderfischen ein Zwei-Haken-System zum Einsatz. Der erste Haken wird durch das Maul des Fisches gestochen. Im Anschluss schiebe ich noch ein Stückchen Schlauch als Sicherung auf den Haken. „Eisen” Nummer zwei setze ich im hinteren Drittel des Köders.

Als Boje eignen sich große Wasserflaschen, Auftriebskörper aus Hartschaum oder Kanister. Deutlich praktischer sind allerdings die aufblasbaren Marker Bojen von Black Cat – ganz einfach, weil sie im Gepäck kaum Platz beanspruchen. Außerdem haben die pfiffigen Teile reichlich Auftrieb, sind bereits mit allerlei Befestigungsösen ausgestattet und dank Fähnchen auch auf große Distanz gut zu sehen.

Große Steine oder Klappanker halten die Bojen am Platz. Etwa 10 bis 15 Kilo sollte die Verankerung schon wiegen, damit sie sicher liegt und einen guten Selbsthakeffekt beim Biss garantiert.

Du findest nur kleinere Steine am Ufer und möchtest keine schweren Anker mitschleppen? Dann sind Kartoffelsäcke eine gute Möglichkeit. Mit kleineren Steinen gefüllt bringen sie ausreichend Gewicht auf die Waage, um die Boje sicher zu verankern.

Die Boje ist gesetzt, die Montage daran befestigt – jetzt geht's zurück ans Ufer. Übrigens finde ich Multirollen zum Bojenfischen besonders praktisch, denn den Schnurablauf kann ich hier bequem mit dem Daumen kontrollieren. Eine Hand bleibt frei zum Steuern des Bootes.

Angeln auf Waller
Denke beim Angeln mit der Bojenmontage auch immer an Wassersportler und den Bootsverkehr! Häufig ist entspanntes Bojenangeln nur nachts möglich.

Am Ufer stellst Du die Rute hoch aufgerichtet in einen stabilen (!) Rutenhalter und bringst die Schnur richtig auf Spannung.

Im Idealfall (immer abhängig von der Distanz zwischen Rute und Montage) hängt dann die gesamte Schnur zwischen Boje und Rutenspitze in der Luft. So erhältst Du eine sehr direkte Bissanzeige und es kann sich auch kein Treibgut in der Schnur verfangen.

Eine einfache Aalglocke mit Knicklicht an der Rutenspitze genügt zumindest bei kurzen Touren als Bissanzeiger.

Möchtest Du länger angeln und zwischendurch auch mal ein Nickerchen machen, empfehle ich Dir einen lautstarken, elektronischen Bissanzeiger. Ich nutze zum Welsangeln den sehr zuverlässigen Black Cat Bissanzeiger II, der sich mittels Clip einfach am Rutenblank anbringen lässt. Dieser Vibrationsbissanzeiger reagiert – ähnlich wie die Glocke – auf Bewegungen der Rute.

Wenn's in der Nacht „einschlägt”, bekommst Du das auf jeden Fall mit. Die Waller haken sich durch die straff gespannte Montage selber und spätestens, wenn die Reißleine durchknallt, fährt ein heftiger Ruck durch die Rute.

Zum Schluss möchte ich Dir noch konkrete Empfehlungen zum Gerät mit auf den Weg geben: Wir erwähnt bevorzuge ich eine Multirolle zum Welsangeln mit Boje – genauer, die Black Cat Long Ranger. Diese kombiniere ich mit einer 3 Meter langen Cat Buster. Diese Rute hat ein Wurfgewicht bis 500 Gramm und lässt sich dank parabolischer Aktion sehr gut spannen. Bei der Hauptschnur ist mir wichtig, dass sie gut zu sehen ist und zuverlässig schwimmt. Sehr bewährt hat sich bei mir die achtfach geflochtene Black Cat S-Line mit 0,55 Millimeter Durchmesser.

Das Ansitzangeln auf Wels ist sowohl spannend als auch entspannend. Und dank Bojenmontage kannst Du Dir sicher sein, dass Dein Köder immer optimal präsentiert wird. Die abgebildeten Ruten, Rollen und Zubehörteile stammen übrigens alle aus dem Black-Cat-Programm. Und wenn Du noch mehr übers Welsangeln erfahren möchtest, dann besuche unbedingt mal unseren reich gefüllten YouTube-Kanal.


Fotos: Benjamin Gründer (24), Zebco (6) / Illustration: Bastian Gierth

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