Dreh Dir einen!
Bis vor kurzem dachte ich wirklich, ich sei der einzige Angler, der diesen genialen Einfall hatte und sich seine Seitenarme zum Brandungsangeln selber dreht. Doch auf einer Angeltour ans Mittelmeer beraubte mich Teamkollege Holger sämtlicher Illusionen (von Ruhm, Ehre... vielleicht auch Weltherrschaft) und schmetterte mir die bittere Wahrheit ins Gesicht: „Ja nee, der dänische Weitwurfpapst Kristian Ørsted Pedersen fischt schon seit vielen Jahren mit diesem genialen Knoten in der Brandung – is nix Neues! Sorry, Basti!" Hier geht es übrigens zu seinem Artikel übers Brandungsangeln am Kattegat. Na toll! Doch irgendwas scheint ja dran zu sein, an diesem Teil. Logisch! Man kann die Länge des Seitenarms leicht selber bestimmen, benötigt bis auf die Schnur keine weiteren Materialien, er ist äußerst unauffällig unter Wasser und Du kannst Ihn in rund 20 Sekunden binden. Klingt gut, oder? Hier kommt die Anleitung.
Los geht's! Lege zunächst eine offene Schlaufe in Deine Vorfachschnur.
Die Enden drehst Du nun zu einem Strang zusammen. Die Länge des verzwirbelten Teils entspricht dann später auch etwa der Länge des Seitenarms.
Hast Du die gewünschte Länge erreicht, ziehst Du die letzte Windung auseinander.
Die weiteren Schritte entsprechen dem klassischen Springerknoten. Hierbei wird nun einer der parallel laufenden Stränge drei- bis fünfmal um den anderen gewunden.
Die letzte Windung weitest Du etwas und führst dort den verdrehten Strang hindurch.
Die Windung mit etwas Spucke befeuchten und den Knoten fest zuziehen.
Mit einer solchen Paternostermontage lassen sich die Köder verhedderungsfrei auswerfen. Hier hat beim Brandungsangeln auf Mallorca eine Geißbrasse gebissen. Der gedrehte Seitenarm ist aber natürlich nicht nur zum Meeresangeln top. Auch beim Feederangeln oder auf Aal wird er gerne eingesetzt. Also, dreh Dir doch auch mal einen!
Fotos: Bastian Gierth (6), Holger Bente (2)
