Schnurclip Karpfenangeln

Jeder Wurf ein Treffer!

So nutzt Du Distance Sticks und Schnurclip beim Karpfenangeln
Was sind Distance Sticks
Distance Sticks kannst Du Dir aus Alu-Stäben oder Rohren natürlich auch problemlos selber basteln. Oder Du nimmst einfach Deine Erdspieße zur Hand.

An Distance Sticks (auch Marker Sticks genannt) ist eigentlich nichts kompliziert: Es handelt sich im Grunde um zwei Erdspieße, die mit einer Leine verbunden sind. Auf der Leine sind meistens verschiebbare, farbige Markierung angebracht. Es gibt Distance Sticks im Fachhandel von diversen Herstellern in verschiedenen Ausführungen: gerade, gebogen, mit Beleuchtung für die Nacht... Sie alle funktionieren jedoch nach demselben Prinzip. Und das schauen wir uns jetzt Schritt für Schritt an.

Futterplatz treffen beim Karpfenangeln
Dieser wichtige erste Referenzwurf kann natürlich auch mit Marker Float oder Futterrakete erfolgen – das ist egal.

Alles beginnt mit dem ersten Wurf, der exakt dort landet, wo Du Deine Montagen später liegen haben möchtest. Wichtig: Suche und merke (!) Dir eine Peilung am anderen Ufer, damit die Wurfrichtung später auch stimmt. Das kann zum Beispiel ein Haus, eine Laterne oder ein auffälliger Baum sein. Außerdem ist es wichtig, die Würfe immer vom gleichen Standplatz aus durchzuführen. Diesen kannst Du Dir auch mit einem Erdspieß, Stein oder Stock markieren.

Wenn Du mit dem Wurf zufrieden bist, „merkst" Du Dir die Wurfweite, indem Du die Leine im Schnurclip der Rolle fixierst. Schlecht gearbeitete Clips können übrigens die Schnur beschädigen. Hier findest Du einige schonende Alternativen zum Schnurclip.

Nun kurbelst Du die Montage erst mal wieder ein. Die Schnur bleibt dabei im Clip.

Jetzt kommen die Distance Sticks zum Einsatz. Im durch die Leine vorgegebenen Abstand steckst Du diese zunächst in den Boden.

Welcher Abstand zwischen Distance Sticks
Du kannst die Leine auch auf eine einfacher zu rechnende Länge verlängern oder einkürzen – 3,50 oder 4 Meter zum Beispiel.

Die Verbindungsleine und damit der Abstand zwischen den Distance Sticks entspricht in der Regel der Länge einer 12-Fuß-Karpfenrute – also rund 3,66 Meter.

Schnapp Dir die Rute mit der eingeklippten Schnur und lege die Montage um einen der Distance Sticks.

Jetzt öffnest Du den Rollenbügel, kontrollierst den Schnurablauf mit der linken Hand und wickelst die Schnur unter leichter Spannung in Achterklängen um die Distance Sticks. Dabei schön die Wicklungen mitzählen – denn um diese Information geht es hier! Das mag jetzt schwierig erscheinen, geht aber mit ein bisschen Übung selbst in der Nacht schnell von der Hand.

Gebogene Distance Sticks wie die gezeigten Overnighter Yard Sticks von Avid kannst Du mit der Krümmung nach außen drehen. So rutscht die Schnur beim Verlegen nicht so leicht oben über die Stangen.

Irgendwann ist die Leine bis zum Schnurclip abgelaufen und fein säuberlich um die Distance Sticks verlegt. Wenn Du schön mitgezählt hast, weißt Du nun, wie viele Rutenlängen Deine Wurfdistanz beträgt. Da man jedoch selten auf „volle" Rutenlängen kommen wird, gibt es diese bunten Kugeln auf der Leine. Eine davon schiebst Du nun bis an die Rutenspitze heran und markierst damit den Endpunkt für die kommenden Messungen.

Die meisten Distance Sticks haben drei farblich unterschiedliche Kugeln, damit sich die Wurfdistanzen für mehrere Ruten übersichtlich markieren lassen.

Akribisch notiere ich mir die Wurfdistanzen. Das ist nicht nur bei der aktuellen Session, sondern auch für spätere Angeltage extrem nützlich. Kehre ich irgendwann mal an den Platz zurück, kann ich mir erneutes Ausloten und die Suche nach Grundstrukturen oft sparen, da ich auf die Notizen der letzten Sitzung zurückgreifen kann.

Nachdem wir die genaue Wurfdistanz ermittelt haben, spulen wir die Schnur wieder auf. Gebogene Distance Sticks drehst Du dafür mit der Krümmung am besten nach innen – so läuft die Schnur beim Kurbeln wie von selbst von den Sticks.

Anders herum läuft es ganz ähnlich ab: Möchtest Du eine Rute auf die ermittelte Distanz einstellen, legst Du die Schnur erneut um die Distance Sticks und zählst dabei die Wicklungen.

Ist die gewünschte Anzahl an Wicklungen erreicht, führst Du die Rute noch bis zur gesetzten Markierung weiter.

Jetzt hängst Du die Schnur in den Clip ein und spulst die Leine wieder auf – fertig für den nächsten exakten Wurf!

Mit Distance Sticks kannst Du die ermittelte Wurfweite auf jede Rute übertragen. Extrem sinnvoll ist das zum Beispiel, wenn Du mit der Futterrakete recht punktuell anfütterst. Schließlich sollen die Montagen nebst Hakenködern später auch genau dort landen, wo die Leckerbissen am Grund liegen.

Nicht immer, aber doch sehr häufig kommt es beim Karpfenangeln darauf an, die Montagen exakt zu platzieren. Ein, zwei Meter können in manchen Situationen durchaus entscheidend sein: Liegt Dein Köder perfekt am Fuß der steilen Kante oder dahinter im weichen Schlamm? Wartet Dein Boilie gut sichtbar direkt vor dem Krautfeld auf hungrige Interessenten oder entzieht er sich mitten im Gemüse den Blicken der Karpfen? Deshalb mein Tipp zum Schluss: Lege größten Wert auf die Präsentation Deiner Köder – die Distance Sticks helfen Dir dabei!


Fotos: Tobias Norff / Illustration: Bastian Gierth

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