Hecht angeln in Irland

Hecht angeln in Irland

Ein Angelparadies im Herzen der grünen Insel
Angeln in Irland mit Boot
Es gibt an den Seen der Region zwar einige Uferangelstellen. Das volle Potential lässt sich aber nur vom Boot erschließen.

Bodos Boot: Dieser fürs Hechtfischen perfekt ausgestattete, schwimmende Untersatz sollte Georg, Bodo, Angelfreund Markus von der Irischen Fischereibehörde und mich mit Spinn- und Fliegenrute bewaffnet näher an die Hechte bringen. 

Die Nächte allerdings verbringen wir in Bodos Bed & Breakfast am Ortsrand von Boyle. Wichtiger abendlicher Anlaufpunkt ist das Kaminzimmer, in dem man herrlich entspannt den Tag ausklingen lassen kann. Und damit man vor lauter Hechtdrills nicht plötzlich einen Schwächeanfall erleidet, gibt's ein in jeder Hinsicht erstklassiges Frühstück − ob nun eher die gesunde Variante mit Joghurt und Cerealien oder die etwas herausfordernde mit dem berühmten Full Irish Breakfast, kann jeder am Vorabend selbst entscheiden.

Hier siehst Du auf einen Blick, weshalb die Lage unserer Unterkunft absolut ideal ist: Boyle liegt im County Roscommon inmitten eines Gebiets mit größeren Seen und ebenfalls in Reichweite des Shannon-Fluss-Systems. Mit dem Auto sind die spannenden Hechtgewässer der Umgebung von Boyle aus jeweils in maximal einer Viertelstunde zu erreichen − besser geht's nicht!

Fliege raus und Film ab! Der erste Tag empfängt uns mit Temperaturen über 20° C und kaum Wind: perfekt für schicke Aufnahmen, aber sicher alles andere als bestes Hechtwetter ... oder?

Aber die irischen Hechte belehren uns eines Besseren: Speziell die langsam und aufreizend geführten Hechtstreamer wollen sie dann doch nicht ohne Attacke an sich vorbei huschen lassen. 

Der Nachwuchs ist schon mal beißfreudig und sorgt für erste Adrenalinschübe. Auffällig ist, dass es unter diesen Bedingungen deutlich mehr Bisse auf Fliege als auf Gummiköder oder Hardbaits gibt.

Wenig Wind heißt wenig Drift. Um Hotspots gezielt abzufischen, müssen wir des Öfteren die Plätze wechseln. Aber zum Glück kennt Bodo reichlich fangträchtige Stellen und weiß, zu welcher Jahreszeit und unter welchen Bedingungen er mit seinen Gästen wo die besten Chancen hat.

Bingo! Trotz alles andere als hechtverdächtigem Wetter zeigen auch größere Kaliber Interesse an unseren Ködern. Hier hat Bodo für die Spinnruten-Fraktion nachgelegt! Zum warm werden − im wahrsten Sinne des Wortes − mit dem Revier war der erste Tag ein prima Start.

Der nächste Morgen sieht uns bestens vorbereitet: Mit Sonnenschutz und traditionell irischer Verpflegung ausgestattet geht's wieder aufs Wasser! 

Sicherlich, weil wir brav unser Full Irish Breakfast verputzt haben, hat Petrus ein Einsehen und schickt passenderes Hechtwetter: Ein paar Wolken schieben sich vor die irische Sonne und leichter Wind lässt uns über die verdächtigen Plätze treiben. Plötzlich biegt sich zum ersten Mal an diesem Tag bei Markus die Fliegenrute!

Kein Ausnahmefisch, aber ein Auftakt − und an der Fliegenrute macht's sowieso doppelt Spaß!

Auch an der Spinnrute funktionieren "flauschige" Köder: Bodo landet an der Disco Trout, einem derben Happen mit Bucktail-Körper und Gummischwanz, den nächsten Hecht.

Groß fängt groß, denk ich mir, greife heute auch zur Spinnrute und klinke einen 25 Zentimeter langen Swimbait in den Snap. Hat funktioniert: Der erste Meterhecht der Tour erscheint zum Fototermin! 

Und so geht's munter weiter: Auch auf eine Disco Trout knallt Georgs schicker Räuber.

Nebenbei punktet Markus in der Arten-Wertung und präsentiert einen wohlgenährten irischen Brassen, der dem Streamer in die Quere kam.

Mit einem richtigen Brocken, der deutlich die Metermarke überschritten hat, legt Bodo nach. Ihm zufolge gehen jedes Jahr auf seinen Guidingtouren zahlreiche solcher Hechte zwischen 90 und 110 Zentimetern an den Haken. Sein größter maß sogar satte 120 Zentimeter! Wichtig zu wissen:  In Irland gilt als Regelung beim Hechtfischen (Stand: 11/2024), dass Exemplare über 50 Zentimeter nicht entnommen werden dürfen. Als Gast in Bodos Boot gilt zudem komplettes Catch & Release. Eine Schonzeit für Hecht gibt es in Irland nicht.

Um möglichst selektiv bessere Hechte zu fangen, schwört Bodo auf große und voluminöse Köder, die man bei Bedarf auch verführerisch langsam führen kann − wie die hier gezeigte Miuras Mouse.

Aber auch klassische Jerkbaits, die laut Bodo an manchen Tagen nicht zu schlagen sind, und andere solcher flach laufenden Hechtverführer gehören in Deine Box, wenn Du es mit den irischen Hechten aufnehmen willst.

Nach über 20 Hechtdrills geben wir uns am Folgetag ein nicht minder spannendes Kontrastprogramm: Die Seen der Region sind nämlich nicht nur für ihren ausgezeichneten Hechtbestand bekannt. In einigen von Ihnen, wie dem Lough Arrow, gibt es hervorragende Bestände an Bachforellen (auf Irisch Brown Trouts). Während Markus mit Bodo übers Tackle fürs Fliegenfischen fachsimpelt, machen Georg und ich schon mal unser leichtes Spinngerät klar.

Hecht angeln in Irland vom Boot
Bodo und Tina bieten ihren Gästen übrigens auch leckere Lunchpakete für die Angeltrips an.

Einige Stunden und etliche Driften später: Leider lädt der sonnige Aprilhimmel zwar zu Lunch in freier Natur ein, aber die Forellen bevorzugen erfahrungsgemäß eher eine dichtere Wolkendecke, um sich den Bauch vollzuschlagen. Bis auf einen kleinen Nachwuchs-Hecht interessierte sich kein Flossenträger für unsere Forellenköder.

Frisch gestärkt und motiviert klappt's dann doch: Erst verliert Georg eine schicke Forelle kurz vor der Landung. Dann gelingt Bodo es, eine irische Schönheit zum Landgang zu überreden. Allein für diese tollen Fische würde ein Trip in diese Region schon lohnen!

Nachdem wir zu diesem Zeitpunkt bereits alle Wunschbilder und Videomaterial auf Chip gebannt haben, geht's nun an die Kür: Gelegenheits-Fliegenfischer Georg hat sich zur Aufgabe gemacht, endlich seinen ersten Hecht auf Fliege zu fangen! Wenn nicht hier, wo dann?!

Sehr praktische Sache: Bodos Boot ist groß genug, dass zwei Leute je in Bug und Heck gefahrlos mit der Fliegenrute wedeln können während auf den mittleren Plätzen noch genügend Raum fürs Spinnfischen ist.

Und wieder ist es Fliegenfischer-Profi Markus, der zeigt, wie erfolgreich Hechtfischen mit dem Streamer sein kann. Die Voraussetzungen sind aber auch perfekt: Die Hechte befinden sich nach ihrer Laichzeit noch in den flachen Regionen der Gewässer und sind so mit der Fliege ideal erreichbar.

Und dann knallt es gleich mehrere Male bei Georg: Seine ersten "Fliegen-Hechte" sind gelandet! Selbst Schuld: Noch während wir fischen, erkundigt er sich, worauf er beim Kauf seiner ersten Hechtfliegenrute achten muss. Ganz klar: Der Mann ist infiziert!

Um Georgs Fliegenfischer-Virus garantiert chronisch werden zu lassen, schenkt ihm Bodo noch ein paar seiner Erfolgsfliegen − sogenannte Stealth Flies. Der Clou bei diesen Mustern: Sie sind nicht vertikal auf den Haken gebunden, sondern horizontal. Dadurch imitieren sie einen verletzten oder sterbenden Kleinfisch, der hilflos auf der Seite schwimmt. Auch sinken sie dank ihrer "Tragflächen" deutlich langsamer als andere Streamer und sind fürs Fischen im Flachen absolut top!

Was Irland für mich immer wieder so ganz besonders macht, ist beim Angeln nicht nur das Ergebnis, sondern das Erlebnis! Dazu gehören nicht nur abendliche Pub-Besuche oder nette Begegnungen mit Einheimischen, sondern auch die Eindrücke dieser grandiosen Landschaft. Und da Bodo als Vollblut-Irlandfan natürlich weiß, was einen Angeltag rund macht, gibt's in den Lunch-Pausen auch Kaffee oder Tee aus dem legendären irischen Kelly Kettle. 

Passend zu dieser fantastischen Woche hat der Pausenkaffee nicht nur uns belebt: Auch die Hechte sind hellwach und sorgen weiter für knallharte Attacken und krumme Ruten.

In Anbetracht der Tatsache, dass in der Vorwoche noch kräftiger Wind und starker Regen das Hechtangeln zur körperlichen Herausforderung machte, scheinen wir auf unserem Trip das Glück gepachtet zu haben. Zwar gingen laut Bodo auch bei Dauerregen tolle Fische an den Haken, aber speziell für unsere Film- und Fotozwecke hat in dieser Woche einfach alles gepasst!

Übrigens wäre Markus kurz vor Ende der Tour beinah noch der absolute Knaller geglückt: Eine Ferox-Forelle, die in einigen Gewässern der britischen Inseln vorkommende räuberische Salmonidenart, verfolgte seinen Streamer bis kurz vors Boot. Wie so ein Traumfisch aussieht, demonstriert seine Freundin Chrissi mit diesem Fisch, der auf einer vorherigen Tour einen Hechtstreamer inhalierte − auch auf einem der Seen um Boyle bei einem Guiding mit Bodo.

Angelurlaub in Irland
Übrigens brauchst Du Dir auch keine Sorgen wegen Linksverkehr zu machen: Bodo bietet sogar einen Shuttle-Service vom Flughafen Dublin an!

Wenn Du auch mal Lust auf eine richtig tolle Fischerei mit perfektem Rundum-Service hast, dann melde Dich einfach bei Bodo in Boyle. Hier findest Du die denkbar besten Voraussetzungen, um das Hechtangeln in Irland von seiner schönsten Seite zu erleben: entspannt und erfolgreich zugleich!


Fotos: Holger Bente (43), Georg Baumann (6), Markus Müller (1) / Illustration: Bastian Gierth

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Links zum Thema*

Gefischt, gefangen, gefilmt: der Hechtangeltrip nach Irland in bewegten Bildern − unbedingt reinschauen!

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Von Guiding mit Boot bis Unterkunft: Hecht- und Forellenangeln in der Region Boyle mit Bodo Funke

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Auf Hecht, Forelle, Lachs, Wolfsbarsch & Co.: umfangreiche Infos übers Angeln in Irland!

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