Praxistipps der Plattfisch-Queen


Kein Zweifel: Es ist Steinbuttzeit an der dänischen Nordseeküste! Ungefähr ab April tauchen die ersten großen Räuber auf den Sandbänken auf. Sobald das Wasser im späten Frühjahr die 12-Grad-Grenze überschritten hat, ziehen sich die fast kreisrunden Plattfische größtenteils wieder in tieferes Wasser zurück. Wenn sich das Wasser im Herbst dann wieder abkühlt, habt Ihr erneut gute Chancen auf die platten Jäger der Sandbank.

Als Wurfgewicht und Köder gleichermaßen eignen sich schwere Blinker ab 25 Gramm, wie Ihr sie auch beim Meerforellenfischen einsetzt. Herrschen rauere Bedingungen an der Küste, steigt einfach auf kleine Pilker um.
Die eigentliche Montage ist absolut simpel: An den Blinker oder Pilker hängt Ihr ein 0,40er Vorfach – idealerweise mit einem Doppelhaken-System. Viele Angler setzen den Blinker oder Pilker als reines Wurfgewicht und Lockmittel ein. Ich bevorzuge es aber, den Kunstköder mit Haken zu fischen, da der Steinbutt oft genug auch diesen attackiert.
Kommen wir zum eigentlichen Köder – Fisch! Der Steinbutt steht auf Sandaale, Herings- oder Makrelenfetzen. Falscher Fisch fängt auch. Am Doppelhaken-System habe ich hier einen GULP!-Sandaal befestigt: Hält unzählige Würfe aus und ist eine top Alternative zu echten Fischködern.
Wenn Ihr Eure Chancen auf einen Steinbutt optimieren wollt, knüpft oberhalb des Kunstköders noch einen Seitenarm an. Den wiederum könnt Ihr mit einem Streamer, kleinen Twister oder auch – wie hier – mit einem simplen Spinnerblatt und Perlen bestücken.

Die Struktur an der von mir beangelten Küste ist recht gleichförmig: Zuerst kommt eine flache, bei Niedrigwasser und wenig Wellengang gut zu durchwatende Rinne. Dann folgt eine breite Sandbank, hinter der tieferes Wasser folgt. Die Steinbutte lauern sowohl auf der Sandbank als auch direkt in der Rinne bis in unmittelbare Ufernähe.
Kann auch passieren: Hier hat eine verdammt hungrige Flunder den eigentlich für sie viel zu großen Sandaal attackiert.

Die Angeltaktik ist recht einfach: Steinbutte jagen am Grund – und genau dort sollen Eure Köder ihren Tanz aufführen! Ihr werft entweder vom Ufer aus auf die Sandbank oder auf der Sandbank stehend parallel zu ihr. Die Montage wird nun langsam und von einigen Stopps unterbrochen über den Grund gezogen. Befischt auch die Rinne direkt am Ufer, denn oft kommen sogar Bisse in unmittelbarer Ufernähe im nicht mal knietiefen Wasser.

Eben noch auf der Sandbank, nun glücklich gestrandet: klasse Steinbutt, der auf die Sandaal-Imitation hereingefallen ist. Aber es geht noch größer: Fische zwischen sechs und acht Kilogramm gehen den Anglern an der dänischen Nordsee jedes Jahr ebenfalls an die Haken!
Wenn alles klappt: Bei einem meiner Guidings gelang einem Gast der Fang dieses Steinbutts. Der Köder allerdings war zwar fischig, aber eher ungewöhnlich – die Flosse eines Plattfisches, die sich der Angler von einem Fischhändler besorgt hatte.
Fotos: Holger Bente (9), Christen Stenild (2)
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