Karpfenangeln Köder Tipps

Mach Deine Boilies besser!

Wie Du die Attraktivität Deiner Köder steigern kannst

Besonders attraktive Boilies brauche ich immer dann, wenn ich „instant” angeln möchte – also ohne Vorfüttern. Dann bin ich darauf angewiesen, dass mein Futter schnell Wirkung zeigt, Karpfen an den Platz lockt und zum Fressen animiert.

Ist das Wasser im zeitigen Frühjahr noch kalt oder im Spätherbst schon deutlich abgekühlt, setze ich sehr wenig Futter beim Angeln ein, um die Karpfen nicht zu sättigen. Die wenigen Boilies, die ich dann spendiere, sollen aber den größtmöglichen Lockeffekt bieten. Auch hier setze ich mit Vorliebe nachträglich aufgemotzte, hoch attraktive Murmeln ein.

Boilies pimpen
Dickflüssige Produkte sollten etwas mit Wasser verdünnt werden, damit sie besser von den Boilies aufgenommen werden.

Boilies soaken

Das Soaken (zu Deutsch „einweichen” oder „tränken”) ist eine bewährte und einfache Methode, die Attraktivität von Boilies zu steigern. Dafür eignen sich praktisch alle Lockstoffe in flüssiger Form. Du kannst Liquids verwenden, die viele Boiliehersteller passend zu ihren Ködern anbieten, Fischsaucen aus dem Asiamarkt, verschiedene Öle oder günstige Melasse.

Damit Deine Köder später ordentlich Lockstoff aufsaugen können, ohne dabei übermäßig weich zu werden, sollten sie vor der Behandlung getrocknet werden. Für größere Mengen sind solche Gitterkisten ideal. Achtung: Stelle die Boilies nicht direkt in die Sonne. Dann trocknen sie zu schnell aus und werden rissig.

Nach ein paar Tagen oder auch einer Woche sind die Murmeln schön hart und haben durch den Wasserverlust auch etwas an Größe eingebüßt. In diesem Zustand können sie viel Flüssigkeit aufnehmen, die sie dann später im Wasser über einen längeren Zeitraum wieder abgeben.

Die Boilies füllst Du am besten in einen Eimer mit Deckel, gibst einen ordentlichen Schuss der Flüssigkeit dazu und mischst das Ganze gründlich durch, damit auch alle Köder schön benetzt sind. Während der Einwirkzeit schüttle ich den Eimer immer mal wieder, damit Flüssigkeit, die sich eventuell am Eimerboden gesammelt hat, wieder auf die Köder gelangt.

Beste Boilies
Sollten die Boilies durch das Soaken zu weich geworden sein, kannst Du sie im Anschluss an die Behandlung wieder etwas nachtrocknen.

Nach zwei, drei Tagen – abhängig vom Trocknungsgrad der Boilies und der zugegebenen Flüssigkeitsmenge – sollten die Murmeln alles aufgesaugt haben und sich trocken oder nur leicht klebrig anfühlen. Fertig zum Fischen!

Gut & gratis

Wenn ich für eine Tour ohnehin Partikel zubereite, nutze ich gerne das Kochwasser zum Nachbehandeln meiner Boilies. Der trübe Sud steckt nach dem Gärprozess voller attraktiver Inhaltsstoffe. Du kannst die zuvor getrockneten Boilies wie beschrieben einfach mit der Flüssigkeit benetzen. Kleinere Mengen hänge ich gerne in einem Küchensieb für ein paar Stunden in den Eimer. Und das Beste: Diese Behandlung kostet nix!

Karpfenköder
Neben verschiedenen Produkten aus dem Handel kannst Du auch prima Gewürze verwenden. Versuch's mal mit Knoblauchgranulat, Zimt oder scharfer Paprika!

Pimpen mit Pulver

Pulverförmige Attraktoren eignen sich ebenfalls zum Nachbehandeln der Boilies. Bestreue die zuvor mit etwas Wasser oder flüssigen Attraktoren benetzten Murmeln einfach mit dem Pulver Deiner Wahl. Das kannst Du direkt beim Angeln und auch mit nicht getrockneten Boilies direkt aus der Tüte machen. Die Lockwirkung ist dann heftig, aber kurz, weil das Pulver nur an der Oberfläche haftet und sich im Wasser rasch löst.

Für eine längere, kontinuierliche Freigabe der Attraktoren trockne ich die Boilie zunächst wie beschrieben. Dann übergieße ich sie mit heißem Wasser und lasse sie darin etwa 15 Minuten ziehen. Die äußere Hülle der Köder weicht etwas auf, wird „offener” und nimmt im Anschluss den Lockstoff besser auf.

Nun wird das Wasser abgegossen. Die noch heißen, nassen Boilies mischst Du mit dem Pulver. Es löst sich in dem verbliebenen Wasser und zieht in die Köder ein. Je nach Bedarf kannst Du die so behandelten Boilies nach einem Tag Wartezeit einsetzen oder anschließend noch einmal richtig durchtrocknen, wenn Du harte Köder benötigst.

Boilies umfärben

Karpfen reagieren prima auf Farben. Nicht umsonst fische ich liebend gerne und oft sehr erfolgreich mit Pop Ups in grellem Pink oder Orange. Dabei füttere ich gerne auch ein paar entsprechend gefärbte, sinkende Boilies mit an. Allerdings gibt es die so nicht zu kaufen...

Boilies färben
Achtung: Goo färbt auch prima Deine Hände und diverse Kunststoffbehälter.

Das Mittel der Wahl ist für mich Goo von Korda. Vor allem mit den dünnflüssigen Supreme-Varianten in Pink und Orange lassen sich helle Boilies super einfärben. Dazu gebe ich die Boilies zusammen mit einem guten Schuss Goo in einen Gefrierbeutel. Diesen Puste ich auf und kann dann die Boilies prima durchschütteln. Bis die Murmeln die Flüssigkeit komplett aufgesaugt haben, sollten sie für ein gleichmäßiges Ergebnis immer mal wieder gemischt werden. 

Bereits wenige Stunden nach dem ersten Anfüttern rüsselte dieser lange Spiegler meinen Köder ein. Die hoch attraktiven Boilies verfehlten ihre Wirkung nicht.


Fotos: Tobias Norff

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