Die 10 besten Meerforellenfliegen

Die 10 besten Meerforellenfliegen

Fängige Muster für alle Fälle

1. Polar Magnus

Dieses vielleicht bekannteste Fliegenmuster für Meerforelle begleitet mich, seit ich an der Küste fische. Die mit einem meist pink gefärbten Hechelkranz verzierte Fliege kann im Prinzip alles Mögliche imitieren: vom Kleinfisch bis zur Garnele.

Aufgrund ihrer auffälligen und kontrastreichen Optik setze ich die Polar Magnus gerne im Winter oder bei trüberem Wasser ein.

2. Tangläufer

Unscheinbar, aber unter manchen Bedingungen unschlagbar: der einen kleinen Flohkrebs (auch Gammarus genannt) imitierende Tangläufer. Speziell im zeitigen Frühjahr, wenn sich noch wenig Beutetiere in Ufernähe zeigen, sind diese kleinen Snacks bei Meerforellen so begehrt, dass sie sich oft ausschließlich mit solch simplen Flohkrebs-Imitationen aus der Reserve locken lassen.

Meerforelle kurz vor der Landung: Dieser große Fisch von der südschwedischen Küste hatte sich den ultralangsam geführten Tangläufer vor einem Blasentangfeld geschnappt. Mehr zu diesem kleinen, feinen Muster findest Du in unserem Artikel Meerforellen zickig? Gammarus hilft!

3. Fyggi

Ruhige Bedingungen und vorsichtige Meerforellen, die Deine Köder keines Blickes würdigen? Dann solltest Du etwas Bein zeigen: Mit ihren beweglichen Gummibeinchen punktet die aus Dänemark stammende Fyggi oft, wenn alle anderen Muster versagen.

Fyggi Meerforellenfliegen
Auch eine gute Idee: unterschiedlich gefärbte Fyggis für alle Fälle!

Ich habe mal an einem eiskalten Frühjahrsmorgen fast alle in meiner Box befindlichen Muster an einem aktiv oberflächennah umherziehenden Meerforellenschwarm durchprobiert – mit null Reaktion seitens der Fische. Der erste Wurf mit der Fyggi brachte endlich den Biss. Der zweite auch. Und sogar der dritte – dann hatten die wählerischen Salmoniden die Lunte gerochen.

4. Natural Born Shrimp

Kristallklares Wasser und kaum Welle? Schwierig, schwierig, aber nicht unlösbar: Die vom Fliegenbinder Carsten Scharf erdachte Natural Born Shrimp imitiert mit ihrem aus Heißkleber geformten Körper und den CDC-Hecheln geradezu perfekt kleine Garnelen oder sogar die zarten Schwebegarnelen (Mysiden).

Die Natural Born Shrimp ist eines der wenigen Muster, das bei mir unter ruhigen Bedingungen fast immer zum Einsatz kommt. Ich strippe diese im Wasser fast schwerelose Fliege gerne ultralangsam ein und lasse sie manchmal sogar mehrere Sekunden einfach stehen. Oft folgt dann beim erneuten Einholen der ersehnte Ruck in der Schnur!

5. Pattegrisen

Fängiges Ferkel: Die durch den Fliegenfischer Claus Eriksen populär gewordene Meerforellenfliege hat ihren Namen dank ihrer pinken Färbung vom dänischen Begriff für ein neugeborenes Schweinchen. Dieses markante Muster hat wohl fast jeder Küstenfischer in seiner Box – und das zurecht!

Diese dank ihrer filigranen Speyhecheln super bewegliche Fliege imitiert perfekt fette Garnelen – eine der absoluten Lieblingsspeisen der Meerforelle. Bei klarerem Wasser fische ich Varianten in natürlicheren Tönen. Ansonsten darf es auch gerne mal richtig grell sein!

6. Seeringelwurm-Fliege

Nee, eigentlich mag ich dieses Muster nicht: hässlich, mit der Fliegenrute schlecht zu werfen und dann auch noch mit einer Messingperle beschwert, die bei einem verunglückten Wurf empfindlich gegen den Rutenblank knallen könnte.

Ich krame sie nur aus der Box, wenn zur Paarungszeit der Seeringelwürmer im Frühjahr wirklich alle anderen Muster versagen, da sich die Meerforellen nur noch auf die nahrhaften Würmer stürzen. In diesem Fall ist oft die einzige Option, dieses strubbelige Teil am Start zu haben! 

7. Brendas Mor

Ich dürfte nur noch eine Fliege auf Meerforelle fischen? Dann wäre es wohl Brendas Mor. Dieses unfassbar simpel gebundene und auch nicht sonderlich hübsche Muster kann aus Meerforellensicht wohl fast alles darstellen: eine Garnele, einen Stichling, eine Grundel und vielleicht auch einen kleinen Seeringelwurm.

Fängt beides: Brenda mit oder ohne Beschwerung
Für mich ist die Brenda zudem die perfekte Ganzjahresfliege!

Brendas Mor (auf Deutsch: Brendas Mutter) ist eine Abwandlung der Meerforellenfliege Brenda (hier im Bildvordergrund), nur eben ohne die Beschwerung mittels Messingperle. Angeblich entstand der Name Brenda, als ihr Erfinder einen nicht jugendfreien Film schaute – mit einer Hauptdarstellerin namens Brenda. Ob’s stimmt? Egal – Brenda ist fürs Meerforellenfischen definitiv ein scharfes Teil!

8. Gurgler

Der Rücken aus Schaumstoff lässt dieses Muster schwimmen. Du kannst es herrlich aufreizend über die Oberfläche strippen. Durch das über dem Hakenöhr etwas abstehende Schaumstoffende entsteht beim harten Einstrippen sogar ein leicht gurgelndes Geräusch – daher der Name.

Du bist im Sommer bei Dunkelheit an der Küste unterwegs? Du kannst Bugwellen von Fischen ausmachen, die oberflächennah auf Jagd sind? Dann lass den Gurgler seine Arbeit machen! Es gibt kaum was Spannenderes, als zu sehen, wie sich hinter dem auffällig seine Bahn ziehenden Gurgler wie aus dem Nichts eine Bugwelle nähert! 

9. Juletræ

Wieder eine Legende aus dem breiten Reservoir der dänischen Meerforellenfliegenmuster: Juletræ heißt auf Deutsch Weihnachtsbaum. Und wahrscheinlich würde es kaum jemandem auffallen, wenn man eine Handvoll dieser pink-silbrigen Reizfliegen als Baumdeko nutzen würde.

So oder so ein passender Name, denn die Juletræ ist ein klassisches Wintermuster. Bei frostigen Temperaturen hängt bei mir fast immer eine Fliege mit deutlichem Pink-Anteil am Ende des Vorfachs: manchmal eine Polar Magnus, aber oft eben die gute alte Juletræ. 

10. Proppen

Ich wäre wohl nie auf die Idee gekommen, dieses optisch völlig aus dem Rahmen fallende Muster an der Küste einzusetzen. Nachdem der bekannte Fliegenbinder Barry Ord Clarke (hier der Link zur Bindeanleitung vom Proppen) mir vor Jahren auf einer Messe aber versicherte, dass dieses an die Lachsfliege Francis angelehnte Muster seine mit Abstand erfolgreichste Meerforellenfliege sei, musste ich dann doch mal ein paar davon binden – und bis auf Weiteres in meiner Reservebox vor sich hin vegetieren lassen. 

Auf einem herbstlichen Meerforellen-Trip am Limfjord stand ich eines Tages inmitten aktiver Meerforellen – die sich für rein gar nichts interessierten, was ich ihnen vor der Nase lang zog. Es war zum wahnsinnig werden! Du weißt, was kommt, oder? Ein skeptischer Blick auf dieses rote Teil mit Tentakeln, ein Wurf, ein Biss – Fisch! Nachdem noch weitere Meerforellen Lust auf den Proppen hatten, war meine Stamm-Mannschaft um ein Mitglied angewachsen!


Fotos: Holger Bente (19), Fin Kasper (2), Jesco Peschutter (1), Hermann Ehresmann (1)
 

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