Angeln in Cape Coral, Florida, USA mit dem Kajak
Angeln in Cape Coral, Florida, USA mit dem Kajak

USA mal anders!

Begleite uns auf ein Kajak-Angel-Abenteuer durch Floridas Mangroven

Kaum in Cape Coral angekommen und schon auf dem Wasser. Viele kleine und größere Kanäle laden zum Angeln vom Boot aus ein. Damit der Angelausflug nicht in einem Fiasko endet, sollten folgende Utensilien mit an Bord sein: Köder- und Zubehörboxen, zweite Rute (1), ausreichend Flüssigkeit zum Trinken (2), Sicherheitsleine (3), Schwimmweste (4), Blasebalg (5) und unbedingt ein wasserdicht eingepacktes Handy mit GPS-Funktion.

Shrimp anködern an Wasserkugelmontage
Das Vorfach sollte mindestens 0,25 Millimeter stark und etwa einen Meter lang sein.

An den Küsten der USA wird mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Montagen gefischt. Eine davon ist eine klassische Wasserkugelmontage. Auf die 0,17 Millimeter dicke geflochtene Hauptschnur ziehen wir einen Schnurstopper mit Perle (1). Es folgen Wasserkugel (2) oder eine andere Pose, Bleischrot (3), Wirbel (4) und ein abriebfestes Fluorocarbonvorfach (5). Als Haken verwenden wir einen stabilen Circle Hook der Größe 1 bis 4/0. Als Köder dienen frische oder gefrorene Shrimps sowie Streifen von Tintenfischen (Squids), die es in fast jedem Angelshop zu kaufen gibt.

Los geht’s! Ein Großteil der Kanäle in Florida steht in direkter Verbindung zum Meer und führt Salz- oder Brackwasser. Unter http://www.gezeitenfisch.com/us/florida-gulf-coast/cape-coral lassen sich die örtlichen Gezeiten für den optimalen Ausfahrts-Zeitpunkt einsehen.

Einmal links, einmal rechts und dann ganz lange geradeaus! Nach gut einstündiger Paddelfahrt ist die Einmündung des Caloosahatchee-Rivers erreicht. Hier beginnt eine andere Welt. Die Ufer säumen nicht mehr Betonpfeiler und Boots-Stege, sondern üppige Vegetation mit Mangroven und exotischen Pflanzen.

Da das Wasser im Uferbereich teilweise so flach ist, dass man beim Paddeln ständig Grundkontakt bekommt, ist etappenweise nur noch Waten möglich. Dass es sich hierbei schon lohnen kann, mit flach laufenden Wobblern zu fischen, beweist dieser schöne Ladyfish, der am leichten Gerät einen tollen Tanz hinlegte.

Überall platscht und glitzert es zwischen den goldgelben Wellen. Leider sehen einen die Schuppenträger im seichten Wasser schnell und lassen sich dann nicht mehr so leicht an den Haken locken ­­­­– was dieser Snook auch direkt unter Beweis stellte.

Die Mangroven sind ein einzigartiges Ökosystem im Gezeitenbereich der tropischen Küsten. Sie bieten mit ihren weit verzweigten Wurzeln vielen land- und wasserbewohnenden Organismen einen Lebensraum. Zudem stellen sie den „Kindergarten" zahlreicher im Meer lebender Fische dar.

Garnele auf Jighaken
Für das Angeln im flachen Wasser sind kleine Jigköpfe ideal. Der Hakenbogen sollte jedoch etwas weiter ausfallen, damit sich der Shrimp gut aufziehen lässt.

Auch wenn es auf den ersten Blick nicht sehr professionell aussehen mag, so ist das aktive Fischen mit einem Garnelenschwanz am Jighaken doch eine sehr beliebte und erfolgreiche Angelmethode in Florida. Die Köderführung gleicht der eines Gummifisches. Unbedingt mal testen!

Der zuvor übers Internet recherchierte Spot ist erreicht. Kurz vor Ende der „Mangroven-Landzunge“ beginnt ein tieferer Bereich mit einer interessanten Strömungskante. Hier fische ich das Gebiet nun fächerförmig ab.

Erster Wurf, erster Biss! Nach einem kurzen und spritzigen Drill ergibt sich ein hübscher Mangrovensnapper. Die aufgezogene Garnele wurde von ihm komplett inhaliert.

Und es geht munter weiter: Einem weiteren Snapper folgen ein schöner Blue Runner (1), ein wild um sich peitschender Rochen (2) und ein Ladyfish (3). Was für ein Erlebnis! Gerne würde ich noch bleiben, doch die Sonne steht schon tief am Horizont und der Weg zurück ist weit.

Die mit New-Orleans-Seasoning, einer speziellen Gewürzmischung, bestäubten und in Olivenöl ausgebratenen Snapper- und Blue Runner-Filets entschädigen für den anstrengenden Rückweg und krönen einen großartigen Angeltag in Floridas Mangroven!


Fotos: Bastian Gierth / Illustration: Bastian Gierth

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