Forellenangeln mit Popla Popper
Forellenangeln mit Popla Popper

Außergewöhnlich fängig!

Mit dem Popla Popper und Gummiköder auf Forelle

Verschiedene Hersteller bieten mittlerweile Popper an, die zwischen Hauptschnur und Vorfach geschaltet werden. Das von Viktor Omelchenko entwickelte Original heißt Popla Popper. Häufig wird es inklusive Vorfach, Haken und Mini-Gummimade zum Angeln auf Weißfische geliefert. Für Forelle ist diese Zusammenstellung etwas zu klein und fein.

Auch beim Angeln auf Forelle dient der Popper nicht direkt als Köder. Dafür ist er Bissanzeiger, Lockmittel und Wurfgewicht in einem. Doch dazu später mehr. Werfen wir zunächst einen Blick auf die Montage ...

Den Popla Popper hängst Du mit der nach innen gewölbten Seite Richtung Rute in den Karabiner am Ende Deiner Hauptschnur. An die andere Öse knotest Du das Vorfach. Es kann mit 30 Zentimetern sehr kurz ausfallen (wenn die Forellen dicht unter der Oberfläche ziehen), gerne aber auch länger. Beim UL-Spinnfischen mit den typischen, kurzen Ruten lassen sich Vorfachlängen bis maximal 2 Meter noch einigermaßen werfen.

Forellenköder aus Gummi
Mit den verschiedenen Ködern und Gewichten musst Du ein wenig experimentieren. Im Idealfall sinkt das Gummi nur ganz langsam im Wasser ab.

An das Ende des Vorfachs bindest Du einen Haken der Größe 6 bis 10 – abhängig von der Ködergröße. Viele Forellengummis haben ordentlich Auftrieb und benötigen neben dem Haken daher noch zusätzliches Gewicht, damit sie absinken. Hier kannst Du prima Deine mit Tungstenperlen bestückten Haken vom UL-Fischen mit Gummis verwenden.

Gummiköder für den Forellensee
Du kannst auch echte Würmer oder Maden hinterm Popper probieren. Sie halten durch die häufigen Würfe und ständigen Rucke aber nicht allzu lange am Haken.

Als Köder kommen alle möglichen „Stinkegummis” infrage, die Du sonst auch beim UL-Angeln auf Forelle anbietest. Die butterweichen, stark aromatisierten Köder werden von den Forellen bedenkenlos genommen und sogar geschluckt, wenn Du dem Fisch beim Biss etwas Zeit lässt.

Hier war es ein Mirax 50 von Trout Baits Jara, der hinter dem Popla Popper die Forelle zum Biss reizte.

Mit Popla Popper auf Forelle
Diese spezielle Form der Anköderung nennt man in Spinnfischerkreisen „Wacky Style”.

Sehr gerne biete ich in Kombination mit dem Popper auch lange Gummiwürmer an, die ich quer anködere. Bei jedem Zupfer klappt der mittig durchstochene Wurm praktisch zusammen und federt anschließend in seine Ausgangsform zurück – ein Spiel, das die Forellen lieben! Hier abgebildet: ein Fatty D'Worm 65 von Libra Lures.

Kommen wir zur eigentlichen Angeltechnik: Nach dem Auswerfen lässt Du zunächst den Köder ganz absinken. Dann beginnst Du mit der Köderführung, die aus kurzen, harten Rucken und langen Pausen besteht. Bei jedem Ruck verursacht der Popper ein ploppendes Geräusch und lässt Wasser aufspritzen. Dadurch wird die Aufmerksamkeit der Forellen erregt. Sie verbinden das Geräusch vermutlich mit dem Sound von ins Wasser fallenden Futterpellets. Das Signal zum Fressen!

Die Grafik zeigt, was unter Wasser passiert: Zwei, drei schnell aufeinander folgende Rucke lassen den Köder hinter dem Popper aufsteigen. Die nun folgende Pause sollte so lang ausfallen, dass der Köder wieder komplett absinken kann. In dieser Phase erfolgen die allermeisten Bisse.

Angeln am Forellensee
Je nach Beißverhalten der Forellen kann es auch mal nötig sein, mit dem Anhieb noch einige Sekunden länger zu warten.

Eine Forelle hat den Gummiköder genommen – der grelle, gut sichtbare Popper zeigt es deutlich an, indem er zur Seite zieht oder direkt unter Wasser verschwindet. Am besten gehst Du nun ein wenig mit der Rute nach oder öffnest sogar kurz den Rollenbügel, um dem Fisch Zeit zum Schlucken des weichen Happens zu geben. Zähle langsam bis Drei oder auch Fünf und setzen den Anhieb!

Wenn der Anhieb doch mal ins Leere geht, hole nicht gleich die Montage ein, sondern lasse den Köder noch eine Zeit lang liegen. Häufig fassen die Forellen nach. Auch dieser Fisch ließ sich erst im zweiten Angang sicher haken.

Über die Vorfachlänge lässt sich die maximale Lauftiefe des Köders exakt einstellen. Hast Du erst mal die Tiefe gefunden, in der die Fische ziehen, fällt es dadurch sehr leicht, diesen Bereich der Wassersäule dauerhaft zu beangeln. Erschweren Wasserpflanzen die Angelei mit herkömmlichen Methoden, kannst Du Deine Poppermontage so abstimmen, dass der Köder stets ein Stück über dem Grünzeug bleibt und sich nicht darin verfängt.

Die Wurfweite beim UL-Fischen mit Gummi ist durch die geringen Ködergewichte stark begrenzt. Hier schafft der Popper Abhilfe: Mit bis zu 4 Gramm Eigengewicht (je nach Modell) erhöht er Deine Reichweite beträchtlich. So erreichst Du plötzlich auch weiter draußen ziehende Forellen oder kommst mit starkem Gegenwind besser klar.

Der Popla Popper hat sich in kürzester Zeit einen Stammplatz in meiner UL-Box gesichert. Das Fischen mit Popper ist nicht nur effektiv, sondern macht vor allem richtig Laune. Und da ich Gummiköder, Vorfachmaterial und Haken eh immer mit dabei habe, wenn es an den Forellensee geht, benötige ich lediglich einen oder zwei Popper, um diese mega fängige Technik anwenden zu können.


Fotos: Tobias Norff (15), Sebastian Makowski (1) / Illustration: Bastian Gierth

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