Barsche angeln mit Gummifisch
Barsche angeln mit Gummifisch

Barsche jiggen

Erfolgreich angeln mit Gummifisch und Twister am Jigkopf

Der Gummifisch am Jigkopf lässt sich dank seines nach oben gerichteten Einzelhakens ohne allzu große Hängergefahr direkt am Grund anbieten – also genau dort, wo die Barsche häufig stehen. Auch dieser stattliche Bursche attackierte den Gummifisch ganz knapp über dem Boden.

Dabei ist der Gummifisch nur so gut wie sein Kopf. Durch ihn bekommt er erst das nötige Gewicht, um in der Absinkphase verführerisch zu spielen, und erreicht auch bei starker Strömung oder tiefem Wasser zuverlässig den Grund. Neben den klassischen Jigköpfen aus Blei finden sich im Handel auch umweltfreundliche Alternativen aus Tungsten (Wolfram), die ich mittlerweile klar bevorzuge. Eine riesige Auswahl unterschiedlichster Jigköpfe findest Du hier bei CAMO-Tackle.

So leicht wie möglich und so schwer wie nötig heißt es immer so schön, wenn es um die Wahl des passenden Jigkopfes geht. Beim Jiggen auf Barsch trifft diese Regel nicht immer zu. Ich fange gerade in der wärmeren Jahreszeit oft deutlich besser auf Gummis mit „unnötig” schweren Köpfen. Daraus resultiert eine zügige Absinkphase und ich bin gezwungen, den Köder schneller und ruppiger zu führen – genau das spricht Barsche häufig mehr an!

Sind die Barsche eher inaktiv – vor allem im Winter – greife ich hingegen lieber zu möglichst leichten Köpfen. Sie erlauben es mir, den Gummifisch relativ gemächlich und mit kleinen Sprüngen über den Grund zu führen. Ausnahmen bestätigen die Regel: Selbst im eiskalten Wasser funktionieren schwere, hart geführte Gummis manchmal besser.

Noch ein Tipp in Sachen Jigkopf: Wo viel Geäst im Wasser liegt oder Kraut am Grund steht, kannst Du die Hängergefahr mit solchen Jigköpfen noch einmal deutlich reduzieren. Sie sind mit einem sogenannten Weedguard in Form einer flexiblen Antenne ausgestattet, die den Haken abschirmt.

An der Kante eines großen Laichkrautfeldes fing ich im Sommer diesen hübschen Barsch auf einen Lunker City Grubster am Tungsten Mono Guard Jig Head von Keitech.

Die Paradedisziplin der Gummifische ist ganz klar das Jiggen hart am Grund. Die Köderführung ist rasch erklärt: Zunächst lässt Du Deinen Gummifisch bis zum Boden absinken, anschließend hebst Du ihn etwas an und lässt ihn dann erneut an gestraffter Schnur absinken. Der Köder beschreibt also eine Art Sägemuster. Um diese Köderaktion zu erreichen, kannst Du grundsätzlich die folgenden zwei Führungstechniken einsetzen.

Bei vielen Anglern hat sich das „Faulenzen” als Führungsvariante durchgesetzt. Dabei wird die Rute fast waagerecht über dem Wasser gehalten und der Köder nur über zügige Kurbelumdrehungen der Rolle vom Grund abgehoben. Vorteil: Durch die niedrige Rutenhaltung wird bei Wind der Schnurbogen minimiert und Du erhältst eine sehr gute Bisserkennung. Zudem lässt sich aus dieser Position heraus ein richtig satter Anhieb setzen. Nachteil: Über die Rolle sind keine hohen oder richtig zackigen Sprünge möglich. Gerade darauf stehen die Barsche aber häufig.

Gummifisch führen
Indem Du die Rute nach dem Anheben gleich wieder senkst, kannst Du den Gummifisch an schlaffer Leine und somit sehr schnell absinken lassen – funktioniert machmal richtig gut!

Als Barschangler solltest Du Dich daher auch unbedingt mit Führungsvariante Nummer zwei anfreunden: dem Jiggen. Dabei wird der Gummifisch über eine oder auch zwei aufeinander folgende zackige Aufwärtsbewegung der Rute beschleunigt und vom Boden abgehoben. Mit dieser Technik lassen sich auch richtig schnelle und hohe Sprünge realisieren. Damit passt das Jiggen gut in die wärmere Jahreszeit, während das „Faulenzen” vor allem dann punkten kann, wenn die Barsche träge sind. Ausführlicher beschrieben haben wir das Jiggen in diesem Artikel.

Neben der Wahl des Jigkopfes und der Führungstechnik spielt natürlich auch der Gummiköder eine wichtige Rolle. Grundsätzlich können wir hier drei Typen unterscheiden (von oben): klassischer Gummifisch mit Schaufelschwanz, Twister und No Action Shad ohne großartige Eigenaktion.

Ködergröße für Barsch
Insbesondere im Sommer, wenn das Wasser vor lauter Brutfischen nur so wimmelt, fangen kleinere Köder oft bedeutend besser.

Gummifische mit Schaufelschwanz sorgen für reichlich Action unter Wasser und sind Standard bei den meisten Anglern. Zum gezielten Barschangeln kommen vor allem Modelle der 2-Inch bis 4-Inch-Klasse zum Einsatz – also etwa 5 bis 10 Zentimeter.

Twister, beziehungsweise Gummifische mit Sichelschwanz, sind ein wenig aus der Mode gekommen – aber immer einen Versuch wert! Sie eignen sich prima zum ganz langsamen Fischen mit leichtesten Köpfen, da ihr Schwanz nur wenig Druck benötigt, um verführerisch zu spielen. Du kannst sie aber auch beim harten Jiggen mal probieren. Der Sichelschwanz bremst weniger als ein Schaufelschwanz, sodass Twister noch etwas zügiger absinken. Hier brachte ein 4" Curly Shad von Bass Assassin den Biss.

No Action Shads – also Gummiköder mit V- oder Fadenschwanz – bewegen sich auf den ersten Blick sehr dezent. Das dürfte auch der Grund sein, warum nur wenige Angler Vertrauen in sie setzen. Fehler, großer Fehler! Werden solche Köder zackig gejiggt, schießen sie sehr hektisch und unberechenbar durchs Wasser – wie ein verletzter Fisch, der versucht zu flüchten und dann doch immer wieder kraftlos zu Boden taumelt. Leichte Beute!

Jiggen auf Barsch
Auf dem Bild siehst Du übrigens meine Lieblingsköderfarbe: Chartreuse Ice heißt sie bei Lunker City, Keitech nennt sie Chartreuse Ice Shad.

Der „sterbende Gummifisch” hat mir viele Sternstunden beschert – insbesondere im Sommer und Herbst, aber immer wieder auch im Winter. Solltest Du unbedingt auf dem Zettel haben!

Das Wichtigste und noch ein bisschen mehr weißt Du nun über das Gummifischangeln auf Barsch. Aber ohne einige konkrete Köderempfehlungen können wir Dich natürlich nicht ans Wasser lassen. Hier sind meine Top 8 fürs Jiggen auf Barsch.

Linke Reihe (von oben): 3,5" Die Dapper von Bass Assassin, 3" Kopyto Classic von Relax, 3,75" SwimFish und 4,5" Freaky Fish, beide von Lunker City

Rechte Reihe (von oben): 4" Easy Shiner von Keitech, 4" Walleye Assassin von Bass Assassin, 2,75" Grubster von Lunker City und 4" Flapper Grub von Keitech

Die Köder bekommst Du im Fachhandel oder direkt im Online-Shop von CAMO-Tackle.


Fotos: Tobias Norff (12), Björn Buchholz (1), Ares Prien (1), Florian Strauß (1) / Illustration: Bastian Gierth

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