Angeln von der Mole an der Nordsee
Angeln von der Mole an der Nordsee

Fangkalender für Dänemark: der September

Molen & Häfen in Dänemark

Eine klassische Szene auf der Mole: Am handelsüblichen Zwei-Haken-Paternoster haben sich zwei kleine Klieschen auf die Würmer gestürzt. Klar, wo viel geangelt wird, ist der Bestand an größeren, standorttreuen Fischen oft deutlich dezimiert. Aber zum Glück gibt's ja noch andere spannende Arten, die im Schatten von Spundwand und Steinen unterwegs sind.

Fürs Angeln ideale Molen findest Du über ganz Dänemark verteilt. Zumeist dienen die ins Meer ragenden Gebilde dem Schutz von Häfen und Liegeplätzen oder verhindern, dass zu viel Strand abgetragen wird. In jedem Fall ermöglichen sie es Dir, den Fischen ein ganzes Stück entgegenzugehen.

1. Die Molen von Hvide Sande

Die beiden rund 500 Meter langen Molen des beliebten Urlaubsortes Hvide Sande bringen Dich ein ganzes Stück näher an den Fisch. Und obendrein hast Du von den Molen Chancen, die zum Laichen in den Ringkøbingfjord ziehenden Heringe und Hornhechte zu erreichen und damit dem Trubel an den Schleusen zu entgehen.

Auch wenn viele Angler instinktiv gleich bis zum Molenende laufen, lohnt es, die ersten Würfe bereits auf halber Strecke zu machen: Gar nicht selten siehst Du Hornhechte, Meeräschen oder sogar Aale (am hellichten Tag!) entlang der Steinschüttung patrouillieren.

Speziell auf die scheuen Meeräschen kannst Du mit herkömmlichem Meeresangelgerät nix ausrichten. Hier solltest Du tatsächlich Dein feines Friedfischgerät zum Einsatz bringen. Mit sensibel eingestellter Posenmontage an leichter Rute und mit Brot als Köder stehen Deine Chancen gut, diese vorsichtigen „Küstengeister” an den Haken zu bekommen.

Setz also deine Polbrille auf, steck zwei Pakete Toastbrot zum Anfüttern – und natürlich als Hakenköder – ein und mach Dich auf die Suche nach den grauen Grazien: Mit etwas Geschick gelingt Dir hier der Fang Deiner ersten Meeräsche.

Blick vom südlichen Molenkopf zum Ende des nördlichen. Wäre spannend zu wissen, wie viele Millionen Fische hier jedes Jahr durchziehen. Viel wichtiger aber die Gewissheit: Von hier erreichst Du problemlos tieferes Wasser und fängst den einen oder anderen größeren Plattfisch.

Klar, in Punkto Größe ist noch Luft nach oben, aber an feinem Spinngerät mit leichter Grundmontage merkst Du hier schnell, dass auch Plattfische Spaß an der Rute bringen können.

Die Heringe sind in Hvide Sande, aber kein anderer Angler weit und breit? Von den Molenköpfen aus fängst Du zwar deutlich weniger der begehrten Silberlinge, aber dafür entgehst Du dem Gedränge an Schleuse und Innenhafen.

Hering angeln in Hvide Sande
Übrigens tauchen oft ab September die größeren Herbst-Heringe vor Hvide Sande auf!

Vor allem mit Würfen Richtung Fahrrinne zwischen den Molenköpfen erwischst Du hier in der Heringssaison auch Deinen Anteil an den leckeren Schwarmfischen.

Weitere Infos zum Angeln in der Region um Hvide Sande findest Du hier: Angeln in der Nordsee und dem Ringkøbing Fjord

2. Die Mole von Nørre Vorupør

Mit über 200 Metern Länge stellt die Mole des idyllischen Küstenortes Nørre Vorupør für viele Fischarten ein besonders anziehendes Jagdrevier entlang der sonst eher gleichförmigen Nordseeküste dar. Die Mole ist sehr gut zu begehen und speziell am Molenkopf bequem zu befischen. 

An den Molenseiten musst Du jedoch auf größeren Steinen oder Beton-Tetrapoden balancieren – nicht ganz ungefährlich, aber bei trockenem Wetter mit festen Schuhwerk kein großes Problem.

Zielfisch Nummer eins ist hier ganz klar die Makrele. Wenn zwischen Juli und September für ein paar Tage ablandiger Wind aus Südost herrscht, dann nimmt der Betrieb auf der Mole schon fast volksfestartigen Charakter an. Jetzt jagen die getigerten Räuber die großen Schwärme an Jungheringen, die oft so dicht sind, dass sich die Wasserfläche im Uferbereich vor lauter Fisch verdunkelt.

Köder zum Angeln von der Mole
Den kleinen Wittling spuckte eine Makrele kurz nach der Landung aus.

Willst Du gezielt größere Makrelen fangen, dann versuche es unbedingt mal mit Pose und Fischfetzen. Hier ein Tipp für den Eigenbau einer genialen Pose für diese Zwecke: Waggler für die Küste. An schwierigen Tagen, wenn nur vereinzelt Makrelen unterwegs sind, ist diese Methode dem klassischen Makrelen-Paternoster sogar oft überlegen!

Deinen Köder-Vorrat kannst Du sogar problemlos im örtlichen Supermarkt decken: Tiefgefrorene Heringsfilets sind günstig und gleichzeitig genial für Fetzenköder!

Noch ein Vorteil des Angelns mit Naturköder: Auch andere Arten wie Hornhechte (jawohl, die treiben sich dort sogar noch im Sommer rum!) und bisweilen Plattfische oder sogar Meerforellen können Abwechslung ins Molenfischen bringen.

 

 

Fische am besten bei Sonnenaufgang oder -untergang: Einerseits ist die Mole vor allem morgens kaum mit normalen Touristen bevölkert und andererseits sind die Dämmerungsphasen oft die besten Beißperioden.

Über das Fischen im Norden Dänemarks erfährst Du mehr auf dieser Seite: Angeln in Nordjütland

 

Angeln von der Mole in Grenaa
Die Mole ist übrigens nur bis zum hier sichtbaren Bereich begehbar.

3. Die Mole vom Hafen Grenaa

Vorbei am Kattegatcenter (einem riesigen Meerwasser-Aquarium, das absolut einen Besuch wert ist!), gelangst Du über den Færgevej zu den Parkplätzen am Fuß der Südmole vom Hafen Grenaa. Von hier ist es nur ein kurzer Fußmarsch und Du stehst auf der gut begehbaren Hafenmole.

Im Spätsommer ist der Hafen von Grenaa voller Leben: Große Schwärme von Jungfischen suchen innerhalb der Molen Schutz. Aber die Jäger des Salzwassers sind ihnen natürlich schon auf der Spur ...

Aus Hornhecht-Sicht naheliegend, dass man sich nach Ende der Laichzeit noch weiter in Hafennähe aufhält, um sich mit Jungheringen den Bauch vollzuschlagen, oder? Bis in den Spätsommer kannst Du hier die schlanken Schnabeltiere an den Haken bekommen.

Guck an, auch Meerforellen ziehen entlang der Steinpackungen umher. Im Prinzip kannst Du von der Mole bei Grenaa mit so ziemlich allen Fischen des Kattegats rechnen.

Gefischt wird von der Hafemole bei Grenaa auch gerne gleich am Anfang des Bauwerks, wo sandige Flächen in Wurfweite gute Chancen auf Plattfisch bieten.

Aber Vorsicht, falls sich solch ein hübsch gefärbter Fisch auf Deinen Köder gestürzt hat: Die im Kattegat recht häufig vorkommenden Petermännchen treten stellenweise recht zahlreich auf und haben fieses Gift in den Stacheln der ersten Rückenflosse und an den Kiemendeckeln. Andererseits: Sie sind auch super lecker! Wo genau die Stacheln sitzen und wie Du ein Petermännchen richtig versorgst, zeigen wir Dir im Artikel Nix für Feiglinge!

Umfangreiche Infos zu Angelgewässern der Region findest Du auch auf der Website der Aarhus-Region.

4. Die Hafenmolen von Stubbekøbing

Am Südufer des Grønsund, der Meerenge zwischen den Inseln Falster und Bogø, liegt der kleine Hafenort Stubbekøbing. Direkt von den Hafenmolen hast Du Zugang zum strömungsreichen, tiefen Sund. Da das Wasser hier etwas brackiger ist als in der Ostsee, beißen neben typischen Meeresfischen wie Flunder, Hornhecht oder Meerforelle auch immer wieder gute Barsche und Aale.

Eine prima Methode, um möglichst hängerfrei den teilweise unreinen Grund zu befischen, ist eine simple Grundmontage mit Tiroler Hölzl. Mit entsprechend schweren Versionen dieses länglichen Gewichts kommst Du gut auf Weite und kannst prima größere Flächen absuchen, indem Du die Montage immer wieder ein paar Meter einholst.

Direkt am Molenende ist es rund drei Meter tief. Falls dort zu viel Strömung herrscht, kannst Du auch auf den Innenbereich des Hafens ausweichen. Besonders Barsche und Aale fühlen sich dort richtig wohl. 

Was auf jeden Fall lohnt: Einfach mal bis in die Dunkelheit fischen. Oft geht das Beißen dann erst richtig los. Praktisch beim Nachtangeln am Hafen: Durch die Beleuchtung wird es nie ganz dunkel und das Auto steht in der Regel nur wenige Meter entfernt. Bequemer geht's nicht!

Weitere Infos zum Thema Angeln auf Falster, Lolland, Møn und in Südseeland findest Du auf der Website der Dänischen Ostseeinseln.

5. Molen am Hafen Apenrade

Ob der Angelverein Apenrade (dänisch "Aabenraa") wohl seinen Sitz deswegen direkt am Hafen hat, weil es sich dort so vorzüglich angeln lässt? Wissen wir nicht. Was wir aber mit Bestimmtheit sagen können, ist, dass Du im Hafen mit einer Vielzahl an Fischen rechnen kannst!

Wichtige Info für Angler: Der Hafen von Apenrade ist der einzige Hafen Dänemarks, in dem es keine dauerhaften Sperrgebiete für Angler gibt! Allerdings hängt die Öffnung der Hafengebiete für Angler Woche für Woche davon ab, ob gerade Schiffe ent- oder beladen werden. Toller Service: Auf der Facebookseite https://www.facebook.com/aabenraahavn/ erfährst Du wöchentlich, wo Du aktuell Deine Rute auswerfen darfst.

Da aufgrund des sehr tiefen Apenrader Fjords auch Dorsche gerne den Nahrungsgründen im Hafen einen Besuch abstatten, solltest Du immer ein paar passende Gummifische parat haben.

Kein Riese, aber eine guter Küchendorsch! Oft bekommst Du nach Einbruch der Dunkelheit Biss auf Biss von den marmorierten Bartelträgern.

Einer der Top-Plätze mit Zugang zu tiefem Wasser ist übrigens die kurze Mole wenige Meter südlich des Vereinsheims. Hier stehen die Tore für Angler quasi immer offen.

Auch diesen ordentlichen Wittling hat es in den Hafen gelockt. Vor allem beim Angeln mit Watt- und Seeringelwürmern weißt Du nie, was beim nächsten Biss am Haken hängt. Das macht das Fischen an den Molen in Dänemark so spannend!

Du möchtest mehr erfahen übers Angeln in Südjütland? Dann lohnt ein Besuch auf der Website von Südjütland.


Fotos: Holger Bente (29), Tobias Norff (4) / Illustration: Bastian Gierth

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