Grundangeln auf Forelle
Grundangeln auf Forelle

Grundangeln auf Forellen

Diese Basics helfen Dir am Forellensee

Wie eingangs erwähnt, bietet Grundangeln am Forellensee einige Vorteile: Die entscheidensten sind, dass sich mit einer Grundmontage auch weit entfernt oder sehr tief stehende Fische erreichen lassen. Zusätzlich kannst Du beim Grundangeln mehrere Ruten gleichzeitig einsetzen – und dabei gemütlich im Stuhl sitzen. Das hat ja auch was, oder?

Da die Forellen meistens ein gutes Stück über Grund unterwegs sind, wird am Forellensee „auftreibend” gefischt. Soll heißen: Es kommen Köder zum Einsatz, die schwimmen und sich somit über dem Boden anbieten lassen.

Grundmontage für Forelle

Zum auftreibenden Angeln genügt eine einfache Grundmontage. Meine besteht aus einem Bodentaster als Wurfgewicht (1), der frei auf der 0,20 bis 0,25 Millimeter dicken Hauptschnur gleitet. Ein Gummistopper (2) verhindert, dass seine Öse über den Wirbel (3) rutscht und schützt den Knoten vor Beschädigungen. An den Wirbel knote ich ein 0,18 bis 0,22 Millimeter starkes Vorfach (4), darauf sitzt ein verschiebbares Bleigewicht (5). Falls nötig, bringt eine schwimmende Pilotkugel zusätzlich Auftrieb (6). Ein Haken (7) der Größe 6 bis 10 rundet die Montage ab.

Bodentaster – vor allem die Weitwurfmodelle „Bottom Detector Long Range” von Magic Trout – sind für mich erste Wahl. Sie stehen am Grund und gewährleisten somit immer einen reibungslosen Schnurdurchlauf. Normale Grundbleie hingegen versinken schnell im weichen Schlamm, zwischen Kraut oder Algen am Boden.

Grundmontage für Forellen
Wähle die Schnur zwischen Blei und Pilotkugel dünner als Deine Hauptschnur. Bei einem Hänger reißt Du so nur das Blei ab und nicht gleich die ganze Montage.

Alternativ kannst Du Dir aus einem normalen Grundblei, etwas Schnur und solchen Pilotkugeln (Float Connector Swivel von Magic Trout) ein ebenso gut funktionierendes Wurfgewicht basteln.

Die Haken sollten stabil, aber trotzdem dünndrähtig und leicht sein, damit sie den auftreibenden Köder nicht unnötig beschweren. Die Vorfachlänge richtet sich danach, wie weit ich den Happen über Grund anbieten möchte. Mit zwei Metern habe ich in der Regel ausreichend Spielraum. Stehen die Fische dicht am Grund oder ist der Teich eh nur einen Meter tief, genügen auch 70 Zentimeter.

Grundmontage zum Forellenangeln
Teste vor dem Auswerfen im Flachwasser, ob Dein Köder schwimmt und das Konterblei ausreichend schwer ist, um ihn in der gewünschten Höhe zu halten.

Ganz entscheidend beim Grundangeln auf Forelle ist es, die Aufenthaltstiefe der Fische herauszufinden und den Köder entsprechend weit auftreiben zu lassen. Über ein verschiebbares Kontergewicht (hier ein einfaches Bleischrot) auf dem Vorfach lässt sich die Auftriebshöhe schnell verändern. Sie entspricht dem Abstand zwischen Bleischrot und Köder.

Bleischrote beschädigen das Vorfach, wenn sie häufig verschoben werden. Deutlich lieber verwende ich deshalb solche kleinen Tropfenbleie, die sich (auch nachträglich!) mit Gummischlauch auf der Schnur befestigen lassen. Die gibt's im Handel unter dem Namen „Slide Sinker” von Magic Trout.

Manchmal ist ein mehrere Meter langes Vorfach der Weg zum Erfolg – zum Beispiel, wenn die Forellen über tiefem Wasser dicht unter der Oberfläche ziehen. So ein langes Vorfach hat allerdings Gewicht und zieht den auftreibenden Köder unter Umständen runter. Die einfache Lösung: ein zusätzlicher Pilotschwimmer (Magic Trout Pilot), der etwa einen Meter vom Haken entfernt auf dem Vorfach angebracht wird.

Um überlange Montagen überhaupt werfen zu können, lege ich Köder und Vorfach fein säuberlich hinter mir auf einem Eimerdeckel oder einer Matte ab. So verfängt sich die Schnur nicht im Gras oder an Ästen.

Die besten Forellenköder zum Grundangeln

Zum Grundangeln auf Forelle benötigen wir einen schwimmenden Köder. Der Klassiker ist sicherlich Forellenteig – einfach in der Anwendung, verfügbar in zahllosen Farben und vor allem das ganze Jahr über fängig!

Forellenköder Tipps
Probiere ruhig mal verschiedene Farben aus. Forellen haben durchaus ihre tagesabhängigen Vorlieben, die es zu finden gilt.

Forellenteig hat ordentlich Auftrieb. Ein fingernagelgroßes Klümpchen genügt, um Haken und normal lange Vorfächer sicher zu tragen.

Vor allem im Winter kombiniere ich Forellenteig gerne mit Lebendködern. Maden, Mehlwürmer, Tauwurmstückchen oder Bienenmaden bringen neben ihrem natürlichen Duft auch noch Bewegungsreize ins Spiel – oft der Bringer, wenn die Forellen etwas beißfaul sind.

Grelle Farbe, Geruch und Bewegung – so einem Kombiköder aus Forellenteig und Mehlwurm kann keine Forelle widerstehen.

Auch diese schöne Winterforelle entschied sich für einen Kombiköder – bestehend aus Magic Trout Bait mit Knoblauchgeschmack und zwei Maden.

Gute Forellenköder findest Du aber nicht nur im Angelladen. Marshmallows aus dem Supermarkt sind ein echter Klassiker aus der Zeit, in der es noch keine schwimmenden Forellenteige gab. Die Chamallows von Haribo haben auch gleich die perfekte Größe!

Gegen Forellenteig können die Süßigkeiten geruchlich aber nicht „anstinken”. Deshalb bekommen Marshmallows bei mir immer noch eine Extra-Portion Aroma aus der Sprühflasche. Käse, Knoblauch und fischige Noten nehme ich hier am liebsten.

Rute, Rolle & Co zum Forellenangeln auf Grund

Beim Grundangeln sollte die Rute nicht zu kurz ausfallen. Mindestens 3,30 oder besser 3,90 Meter sollte der Stock messen, um die langen Vorfächer vernünftig werfen und die Forellen später einfacher landen zu können. Mein Favorit ist die Impulsive aus dem Magic Trout-Programm in 3,90 Meter Länge mit einem Wurfgewicht bis 30 Gramm.

Die recht weiche Impulsive ermöglicht den Einsatz feiner Schnüre und Vorfächer. Auch große Forellen lassen sich damit prima ausdrillen, ohne dass Schnurbruch droht. Möchtest Du keine Extra-Rute zum Grundangeln anschaffen, kannst Du zu einer Match- oder leichten Feederrute greifen.

Die perfekte Ergänzung zur Rute ist eine kleine Freilaufrolle. Wenn Du den Freilauf schön leicht einstellst, kann die Forelle problemlos Schnur nehmen, ohne dass es gleich die Rute aus dem Halter zieht. Apropos Halter: Als einfachste Lösung kannst Du so einen Rutenhalter wie das abgebildete Modell benutzen. Gibt's zum Beispiel über Zebco im Fachhandel.

Möchtest Du häufiger – vielleicht auch mal über Nacht – am Forellensee auf Grund angeln, dann lohnt sich die Anschaffung elektronischer Bissanzeiger. Damit verpasst Du garantiert keinen Zupfer und musst nicht andauernd auf die Ruten starren.

Ob mit oder ohne Elektronik: Auf jeden Fall benötigst Du einen Einhängebissanzeiger, der die Schnur auf Spannung hält und den Biss optisch anzeigt. Ich mag diese einfachen Kunststoffringe, die sich schnell ein- und aushängen lassen. Mehr zum Thema Bissanzeiger findest Du in diesem Artikel.

Lange Rute, langes Vorfach – da wird die Landung mit einem kurzen Kescher schnell schwierig. Ich empfehle Dir deshalb auf jeden Fall ein Netz mit langem Stab zum Grundangeln am Forellensee. Hier im Einsatz: das Pulseye Eyecatcher Net in Verbindung mit dem 3 Meter langen Pulseye Eyecatcher Stab – den findest Du wie viele andere hier gezeigte Köder und Gerätschaften auch im aktuellen Magic Trout-Programm. Und wenn Du mehr übers Forellenangeln wissen möchtest, schau auch gerne mal auf unserem YouTube-Kanal vorbei.


Fotos: Tobias Norff (26), Holger Bente (1) / Illustration: Bastian Gierth

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Links zum Thema*

Forellensee
Für diesen Artikel fischten wir am wunderschönen Forellensee Vöhrum
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