Karpfenangeln mit Schwimmbrot
Karpfenangeln mit Schwimmbrot

Karpfen on top

So fängst Du sie an der Oberfläche!

Vor allem im Sommer, aber oft auch schon an warmen Frühlingstagen kannst Du Karpfen an der Oberfläche beobachten. Die ideale Zeit, um es mal mit Brot oder anderen schwimmenden Ködern zu probieren.

Anfüttern mit Schwimmbrot
Auch beim Oberflächenangeln spielen die Standplätze der Fische eine Rolle: Füttere zum Beispiel vor Seerosen, Krautfeldern, überhängenden Büschen und Totholz im Wasser.

Auch wenn Du zunächst keine Fische siehst, kannst Du es mit Schwimmbrot & Co probieren. Füttere an verschiedenen Ecken einfach ein bisschen an und warte, ob die Karpfen auf das Angebot eingehen. Es kann eine Weile dauern, bis die Fische die Leckerbissen an der Oberfläche für sich entdecken.

Karpfen fangen mit Schwimmbrot
Großer Vorteil beim Oberflächenangeln: Wenn die Fische fressen, erkennst Du das sofort mit bloßem Auge.

Schon das Beobachten des Futters ist spannend und wenn dann die ersten Happen von der Oberfläche verschwinden, bekommt garantiert jeder Angler feuchte Hände.

An der Oberfläche fressende Karpfen sind häufig sehr scheu. Ein falscher Wurf, eine zu hektische Bewegung – schon suchen sie das Weite. Verhalte Dich ruhig, bleib in Deckung und versuche den Köder möglichst ohne viel Aufsehen ins Wasser zu bringen.

Schwimmbrot-Montage
Nimm ein recht langes Vorfach zwischen 80 und 100 Zentimetern, damit der Köder nicht zu dicht an der verräterischen Pose liegt.

Am besten überwirfst Du die Karpfen ein bisschen und ziehst die Montage dann vorsichtig in den heißen Bereich hinein. Manchmal lässt sich auch der Wind nutzen, um den Hakenköder unauffällig zwischen die Futterbrocken treiben zu lassen. Auf gar keinen Fall solltest Du die Fische direkt anwerfen.

Hier hat alles gestimmt: Ein kleiner Spiegler fand Gefallen an der Brotkruste.

Oberflächenposen und Montagen

In den meisten Situationen brauchen wir zusätzliches Wurfgewicht, um den leichten Köder auf die nötige Distanz zu bringen. Dafür gibt es spezielle Oberflächenposen – auch Controller genannt. Hier siehst Du ein klassisches Modell. Die Montage haben wir in diesem Artikel genau erklärt.

Mittlerweile findest Du im Handel noch viele weitere Modelle. Einige davon sind so konstruiert, dass sie dem Fisch möglichst viel Widerstand entgegensetzen, wenn dieser mit dem Köder abzieht. Dadurch haken sich die Karpfen selbst.

Graskarpfen angeln mit Schwimmbrot
Haken sich die Fische nicht zuverlässig selber, probiere ein kürzeres Vorfach zwischen 50 und 60 Zentimetern Länge.

Die Selbsthakmontage ist beim Oberflächenangeln immer dann sinnvoll, wenn Du Deinen Köder schlecht sehen und daher auch kaum den richtigen Moment für den Anhieb abpassen kannst – auf größere Distanzen oder beim Einsatz unauffälliger Hakenköder zum Beispiel.

So oder so ist es hilfreich, wenn der Controller für Dich gut sichtbar und für die Fische möglichst unauffällig ist. Verlierst Du den Köder aus den Augen, erkennst Du den Biss immer noch an der untergehenden oder zur Seite ziehenden Oberflächenpose.

Köder zum Karpfenangeln an der Oberfläche

Weißbrot oder Brötchen (1) sind natürlich der Klassiker zum Oberflächenangeln. Doch andere Köder haben manchmal die Nase vorn. Ich setze zum Beispiel auch gerne Marshmallows (2), Pop Up Boilies (3), schwimmende Pellets (4) und Hundefutter (5) ein. Pop Ups sind allerdings schon aus Kostengründen kaum zum Anfüttern, sondern nur als Hakenköder geeignet.

Rotfeder
Marshmallows sind sehr zäh und werden nicht so schnell von kleinen Weißfischen geklaut. Ich setze sie daher gerne als Hakenköder ein, wenn ich mit Brot gefüttert habe.

Beim Angeln mit Schwimmbrot können Weißfische zum Problem werden. Vor allem Rotfedern springen auf die Oberflächennahrung an. Mit dem aufgeweichten Brot am Haken machen sie kurzen Prozess.

Befestigst Du das Schwimmbrot mit Hilfe einer solchen Gummimanschette (Bread Bomb von Kevin Nash), fällt es beim Auswerfen garantiert nicht ab und hält auch den Attacken von kleinen Weißfischen länger stand.

Noch sicherer sind natürlich härtere Köder wie Hundefutter oder schwimmende Pellets. Zum einen werden diese von Weißfischen kaum angerührt und zum anderen halten sie sehr lange am Haken, da sie kaum aufweichen.

Floating Pellets
Benutze für Pellets Haken mit weitem Bogen und achte beim Anködern darauf, dass die Hakenspitze frei bleibt, damit sie im Fischmaul fassen kann.

Im Handel findest Du schwimmende Pellets zum Oberflächenangeln – zum Beispiel Slicker Floaters von Kevin Nash oder Oily Floaters von Sonubaits. Diese haben eine weiche, aber zähe Konsistenz, so dass sie sich einfach auf den Haken spießen lassen.

Hundefutter oder harte Pellets lassen sich nicht so einfach auf den Haken stecken. Hier hat sich zum Anködern ein kleines Gummiband (Bait Band) bestens bewährt.

Karpfen anfüttern mit Hundefutter
Manchmal dauert es eine Weile, bis die Karpfen das Hundefutter als Nahrung erkennen und annehmen – aber dann stehen sie drauf!

Noch ein großer Vorteil von Hundefutter und Pellets: Die relativ schweren Happen lassen sich mit der Futterschleuder auch auf größere Distanzen problemlos anfüttern. Mit Brot oder Marshmallows ist die Reichweite doch sehr begrenzt.

Dieser Karpfen nahm einen Brocken Hundefutter „on top". Am Haken erkennst Du noch das Bait Band.

Graskarpfen angeln mit Schwimmbrot
Lass Dich nicht täuschen: Selbst große Graskarpfen verursachen beim Einschlürfen der Köder oft nur ganz kleine Strudel.

Auch der Graskarpfen (Weißer Amur) reagiert hervorragend auf Oberflächenfutter. Häufig entdecken die aus Asien stammenden Fische die „neue Nahrungsquelle” noch vor den normalen Karpfen.

Na, bist Du jetzt heiß aufs Oberflächenangeln? Dann schnapp Dir am besten eine leichte Karpfenrute (1,5 bis 2,5 lb Testkurve), dazu eine mittelgroße Stationärrolle mit monofiler Schnur (0,22 bis 0,30 Millimeter) und zieh los. Dich erwartet eine Angelei, die süchtig macht. Versprochen! In diesem Artikel findest Du weitere hilfreiche Tipps, die natürlich auch fürs Karpfenangeln gelten.


Fotos: Tobias Norff (7), Holger Bente (6), Bastian Gierth (2), Florian Läufer / www.angelfoto-archiv.de (1)

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