Zander fangen im See
Zander fangen im See

Pelagisch angeln auf Zander

So fängst Du die Dicken vertikal und beim Werfen

Ein schwimmender Untersatz – egal, ob einfaches Belly Boat, Kajak oder voll ausgestattetes Motorboot – sowie ein gutes Echolot sind Voraussetzung für den Erfolg beim pelagischen Zanderangeln. Ich suche nach Fischanzeigen und sogar ganz konkret nach großen, einzelnen Sicheln, die ich gezielt befische. Das funktioniert vom Ufer aus nun mal leider nicht.

Es macht keinen Sinn, auf den riesigen Flächen großer Seen völlig blind irgendwo zu angeln. Bevor unsere Köder Wasser sehen, heißt es erst mal suchen, suchen, suchen... Die Fische haben übrigens auch im Freiwasser ihre Standplätze und Jagdreviere, die sie immer wieder aufsuchen. Hast Du Zander gefunden, solltest Du den Spot also unbedingt auf Deinem Echolot abspeichern.

Pelagisches Angeln auf Zander im See
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass E-Motoren eine größere Scheuchwirkung auf Zander ausüben und arbeite deshalb lieber mit dem Außenborder.

Da, das Echolot zeigt eine große, einzelne Sichel im Mittelwasser – vielleicht ein kapitaler Zander... Beim Vertikalangeln kommt es nun darauf an, das Boot exakt zu stoppen und es gegen den Wind möglichst genau über dem anvisierten Fisch zu halten.

pelagisch Zanderangeln im See
Um den Köder gut verfolgen zu können, solltest Du ihn direkt am Geber des Echolotes absinken lassen.

Zurück zur Sichel auf dem Echolot. Haben wir das Boot über dem Fisch in Stellung gebracht, lassen wir den Köder ab. Absolut entscheidend dabei: Du musst den Weg des Köders auf dem Echolot verfolgen und ihn rechtzeitig abbremsen, bevor er den Zander erreicht. Lässt Du ihm den Happen direkt auf den Kopf fallen, ist der Räuber unter Garantie weg. Es hat sich bewährt, verschiedene Abstände zu probieren: zwischen 20 Zentimetern und zwei Metern Distanz kann alles funktionieren.

Typisches Echolotbild beim pelagischen Vertikalangeln: Die obere Linie auf dem Display zeigt den absinkenden Köder. Von unten nähert sich langsam der Zander, schaut sich den Gummifisch an und dreht dann wieder ab, weil ihm irgendetwas nicht gefallen hat. Das ist übrigens eher die Regel als die Ausnahme. Das Beangeln der allermeisten Sicheln endet nicht in einem Biss.

Pelagisch vertikal angeln auf Zander
Hektische Köderbewegungen haben beim Vertikalangeln im Freiwasser eher einen negativen Effekt. Weniger ist meistens mehr!

In der Regel wird der Köder beim pelagischen Vertikalangeln einfach nur über dem Zander gehalten und ganz leicht gezupft. Um eventuelle Verfolger zu reizen, kannst Du den Gummifisch aber auch mal stärker bewegen oder ihn langsam etwas hochdrehen. Grundsätzlich muss man jeden Tag aufs Neue herausfinden, was den Beißreflex der Räuber auslöst.

Angeln auf Zander im See
Richtig scharfe Haken und eine fast geschlossene Rollenbremse sind ebenfalls wichtig, damit der Anhieb von Erfolg gekrönt wird!

Entschließt sich der Zander jedoch zum Angriff, kommt der Biss oft hammerhart. Ebenso hart sollte Dein Anhieb ausfallen, damit der Haken sicher im knochigen Maul des Großzanders Halt findet.

Gesucht, gefunden und gefangen – kapitaler Zander aus einem See. An vielen großen Gewässern erwischst Du solche Kaliber viel eher im Freiwasser als am Grund.

Beim pelagischen Vertikalangeln spielt der Köder eine wichtige Rolle. Klassische Schaufelschwanzfische sind hier eher fehl am Platz. Meine Favoriten sind die 20 Zentimeter messende Hairy Mary (1) und der von mir entwickelte Pelagic Shad (2) in 21 und 25 Zentimeter Länge. Beide Köder entfalten schon beim bloßen Halten im Mittelwasser ein dezentes, aber für Zander ungemein reizvolles Spiel.

Die Farbe „Remedy" ist mein absoluter Favorit für klares Wasser. Mit Hilfe der kleinen Metallstifte verlege ich übrigens den Stinger sauber auf dem Rücken des Köders. Das ist schön unauffällig und es kann sich nichts beim Ablassen des Köders verwickeln. Jedem Pelagic Shad liegen solche Stifte bei.

Damit der Gummifisch zügig und vor allem vertikal direkt am Boot absinkt, sollte der Jigkopf ausreichend schwer sein. Ich verwende vor allem den PelaJig von Quantum. Er ist mit 35 Gramm Gewicht genau richtig, hat einen großzandertauglichen, robusten Haken und passt (auch farblich) perfekt zu den Pelagic Shads. Du findest den PelaJig hier im akutellen Quantum-Programm.

Die richtige Vertikalrute für Zander
Ich bevorzuge eine Baitcaster zum Vertikalfischen. Damit kann ich den Köder sehr kontrolliert absinken lassen und ihn exakt abbremsen.

Speziell zum pelagischen Vertikalfischen auf große Zander und Hechte habe ich zusammen mit Quantum diese Rute entwickelt. Die 1,84 Meter kurze Pelagic ist mit einem Wurfgewicht bis 80 Gramm ausreichend straff, um den Anhieb sicher setzen zu können. Gleichzeitig verhindert ihre fast durchgehende Aktion Aussteiger im Drill.

Zander im Freiwasser musst Du nicht zwingend vertikal befischen. Werfen geht auch! Sinn mach diese Technik vor allem, wenn Du einen Bereich gefunden hast, in dem viele größere Sicheln im Mittelwasser oder Futterfischschwärme zu erkennen sind.

Das Echolot behalte ich auch beim Werfen stets im Augen. Denn es ist extrem wichtig, die richtige Tiefe zu treffen. Im Idealfall führen wir unseren Gummifisch so, dass er ein kleines Stück über den Zandern läuft – und zwar sehr, sehr langsam! Zander sind keine Sprinter und im Gegensatz zu Hechten kaum bereit, mal zwei, drei Meter für die Beute zu spurten. Die Köderpräsentation in unmittelbarer Nähe der Zander ist daher absolut entscheidend.

Bei den Ködern zum Werfen ist ebenfalls eine dezentere Aktion gefragt. Sehr lebhaft spielende Modelle mit Schaufelschwanz eignen sich nicht so gut. Lieber benutze ich einen langsam gezupften Pelagic Shad (1) oder alternativ Gummifische mit Sichelschwanz, die ich einfach in Zeitlupe einhole: zum Beispiel den bewährten Yolo Curly Tail (2) oder den Baby Cat (3).

Zum Werfen brauche ich eine Rute, mit der ich die recht großen, schweren Köder auf Weite bringen und den Anhieb auf größere Distanz sicher setzen kann. Ans Herz legen möchte ich Euch die Quantum Smoke Spin, 2,40 Meter lang, mit einem Wurfgewicht bis 125 Gramm – meiner Ansicht nach die perfekte Rute zum Freiwasserwerfen, übrigens auch auf Hecht!

Große Zander im See zu beangeln, kann ein verdammt hartes Brot sein! Und es gehören viel Selbstvertrauen und Geduld dazu, seine Köder irgendwo mitten in der Wassersäule fern des Gewässergrundes anzubieten. Aber glaubt mir: Das Durchhaltevermögen zahlt sich irgendwann aus und dann haltet ihr vielleicht auch so ein „Monster" mit weit über 20 Pfund Gewicht in den Armen. Ich wünsche es Euch von Herzen!

Die vorgestellten Köder, Jigköpfe und Ruten findest Du alle online im Katalog von Quantum. Für Produkt-News, hilfreiche Tipps und aktuelle Fänge schau mal auf der Quantum-Facebook-Seite vorbei oder entdecke tolle Videos zum Thema Raubfischangeln im YouTube-Kanal von Quantum.


Fotos: Fredrik Harbort (15), Quantum (8) / Illustration: Bastian Gierth

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