Karpfen auf Schwimmbrot
Karpfen auf Schwimmbrot

Angeln mit Schwimmbrot

Zehn Tricks, die Du kennen solltest

Beim Angeln mit Schwimmbrot bekommst Du an einem Tag oft nur wenige Chancen, einen Fisch zu haken. Wenn dann etwas schiefgeht, ist das natürlich besonders ärgerlich. Fehler führen schnell dazu, dass die Fische das Weite suchen und für einige Zeit kein Interesse mehr an Oberflächennahrung haben. Hier hat alles gestimmt: Ein schöner Graskarpfen tobt an der leichten Rute.

Sicher gelandet! Um regelmäßig solche Fische auf Schwimmbrot zu fangen, muss man immer wieder tief in die Trickkiste langen. Und genau das tun wir jetzt für Dich.

Tipps zum Angeln mit Schwimmbrot
Selbst große Fische verursachen oft nur kleine Strudel, wenn sie das Schwimmbrot von der Oberfläche schlürfen – auf größere Entfernungen manchmal kaum zu erkennen.

TIPP 1
FÜR DURCHBLICK UND WEITBLICK

Eine Polarisationsbrille* (rechts) reduziert die Spiegelung auf der Wasseroberfläche und ist damit eine unschätzbare Hilfe beim Beobachten der Fische und Köder. Zum Oberflächenangeln empfehle ich zusätzlich ein Fernglas oder so ein handliches Monokular* (links). Auf größere Entfernungen – gerade bei bewegtem Wasser – sind damit die Zeichen fressender Fische viel besser zu deuten.

Welches Brot zum Oberflächenangeln?
Zum Anfüttern ist die Konsistenz egal: Nimm einfach günstiges Toastbrot oder gesammelte Brotreste.

TIPP 2
PAPPIG HÄLT AM BESTEN!

Knusprige, knackfrische Brötchen sind lecker – aber zum Angeln kaum zu gebrauchen. Wenn die Kruste bricht und bröselt, lässt sich das Schwimmbrot kaum ordentlich anködern. Unser Tipp: Lagere frische Backwaren über Nacht in einem verschlossenen Gefrierbeutel. Darin werden sie schön pappig und bekommen eine Kruste, die eher zäh statt knusprig ist – perfekt für Hakenköder!

TIPP 3
DIE BROTPRESSE

Auch eine prima Möglichkeit, um Schwimmbrot herzustellen, das gut am Haken hält: Zunächst die Unterseite und die Seiten eines Weißbrotes rund 1,5 Zentimeter dick abschneiden. Diese jetzt in ein leicht angefeuchtetes Geschirrtuch einschlagen, zwischen zwei Küchenbretter legen und beschweren. Das Ganze dann über Nacht oder einen Tag stehen lassen.

Fertig! Die gepresste Weißbrotkruste ist jetzt deutlich zäher und lässt sich zum Angeln in beliebig große Würfel schneiden.

Schwimmbrot-Imitation
Die falschen Flocken sind auch klasse, wenn Du mal richtig weit werfen musst oder den Köder über eine längere Zeit im Wasser lassen möchtest. Echtes Brot fällt immer irgendwann ab.

TIPP 4
FALSCHE FLOCKE GEGEN KÖDERDIEBE

Egal, wie sorgfältig Du Dein Schwimmbrot auch vorbereitest und anköderst, im Wasser wird es schnell weich – und damit zur leichten Beute von Kleinfischen. Schon extrem ärgerlich, wenn die Rotfedern schneller sind als der dicke Karpfen... Da hilft nur ein Köder, der resistent gegen kleine Mitesser ist: ein Stück Schaumstoff oder täuschend echt aussehendes Brot aus Gummi (zum Beispiel Imitation Bread von Enterprise Tackle).

TIPP 5
AROMA HILFT

Klar, Nahrung an der Oberfläche finden die Fische vor allem über die Augen – aber eben nicht nur. Steigen Karpfen & Co nur sporadisch oder gar nicht auf, um unser Schwimmbrot zu fressen, kann Lockstoff den Unterschied machen. Das Aroma löst sich langsam vom Brot und sinkt im Wasser nach unten. Dieser Duftspur folgen die Fische manchmal und kommen dann doch noch voll auf den Geschmack.

TIPP 6
LECKER HONIGBROT

Honig auf dem Schwimmbrot bringt ebenfalls zusätzliches Aroma ins Wasser, hat aber vor allem einen anderen großen Vorteil: Er macht den Hakenköder deutlich schwerer, so dass Du ihn beim Fischen an freier Leine, also ohne zusätzliches Wurfgewicht, weiter werfen kannst.

TIPP 7
FEUCHT FLIEGT BESSER

Brot ist sehr leicht und lässt sich beim Anfüttern daher nicht besonders weit werfen. Deutlich weiter fliegt es, wenn Du die Stücke kurz ins Wasser hältst. Das Brot saugt sich voll, bekommt dadurch mehr Gewicht und schwimmt trotzdem noch.

TIPP 8
BROT IM BEUTEL

Gegenwind ist immer doof beim Angeln mit Schwimmbrot, denn dann landen die angefütterten Stückchen ganz fix wieder direkt vor Deinen Füßen. Aber was tun, wenn sich einfach kein guter Angelplatz mit ablandigem Wind findet? Ich greife dann zu Beuteln oder Strümpfen aus wasserlöslichem PVA. So kannst Du eine gute Portion Futterbrot zusammen mit dem Hakenköder auswerfen – und auch bei Gegenwind weiter entfernte Stellen befischen.

Im Wasser löst sich der PVA-Beutel schnell auf und gibt seine Ladung frei. Durch Wind oder Strömung verteilen sich die Brotstückchen rasch.

Schwimmende Angelschnur
Geflochtene Schnur schwimmt auch, ist aber sehr auffällig und damit weniger geeignet zum Oberflächenfischen als eine klare Monofile.

TIPP 9
DIE SCHNUR MUSS SCHWIMMEN

Mit einer Schnur, die auf ganzer Länge schwimmt, lässt sich die Montage beim Oberflächenangeln viel besser kontrollieren. Wenn Du häufiger mit Schwimmbrot angelst, lohnt sich die Anschaffung einer speziellen Leine*. Ansonsten kannst Du die Schnur auch fetten, damit sie nicht untergeht. Die Behandlung mit Fett muss jedoch regelmäßig wiederholt werden.

Oberflächenfischen mit Schwimmbrot
Der Fachbegriff für das Umlegen der Schnur heißt übrigens „menden".

Seitenwind verursacht einen Schnurbogen. Dieser wiederum „zieht" irgendwann an der Montage und lässt sie unnatürlich schnell treiben. Da hilft nur eines: Die Leine aus dem Wasser heben und gegen den Wind wieder ablegen. Doch das funktioniert auf größere Entfernungen eben nur mit einer schwimmenden Schnur.

TIPP 10
VORSICHT, VERWECHSLUNGSGEFAHR!

Ist mir schon häufiger passiert: Ein Fisch steuert die Montage an, will dann aber die Oberflächenpose anstelle des Köders einschlürfen. Blöd, denn leider erschrecken sich die „Blindfische" bei so einem Fehltritt meistens und kommen so schnell nicht wieder. Mittlerweile achte ich deshalb sehr darauf, keine Posen mehr zu verwenden, die dem Köder farblich ähnlich sehen.


Fotos: Holger Bente (18), Tobias Norff (2), Bastian Gierth (1)

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