Erfolgreich mit der Tremarella Methode
Erfolgreich mit der Tremarella Methode

Tremarella-Angeln auf Forellen

Was Du wirklich wissen musst

Wenn Ihr schon öfter am Forellensee geangelt habt, kennt Ihr sicher eine der beliebtesten Methoden für diese Gewässer: das Schleppen mit der Pose. Das Tremarella-Angeln funktioniert im Prinzip genauso. Nur verleiht Ihr bei dieser Technik Eurem Köder, der Pose oder speziellen Rasseln zusätzliche Bewegung, damit sie verlockende Schwingungen aussenden.

So funktioniert Tremarella angeln
Nach und nach wirst Du feststellen, wie Du den richtigen Rythmus findest und die Eigenschwingung der Rute für die Köderführung nutzen kannst.

Kommen wir gleich zum großen Unterschied zwischen Tremarella-Angeln und herkömmlichem Schleppen: Mit lockeren Bewegungen aus dem Handgelenk versetzt Ihr die Rute beim Einholen des Köders so in Bewegung, dass die Spitze mindestens 50 Zentimeter nach oben und unten schwingt. Diese Schwingungen übertragen sich auf den Köder und Bestandteile der Montage wie Pose, Blei oder Glasgewicht. Um die Rutenbewegung perfekt zu spüren, ruht der Zeigefinger auf dem Rutenblank. Wichtig: Die Rute nicht am Unterarm anlegen, sondern locker aus dem Handgelenk schwingen lassen!

Die Rute spielt also eine entscheidende Rolle beim Tremarella fischen: Zum Einsatz kommen zumeist rund vier Meter lange, sehr feine Teleskopruten. Diese Spezialruten verfügen über besonders sensible Spitzen, die dem beißenden Fisch kaum Widerstand entgegensetzen. Überaus wichtig: Tremarella-Ruten verfügen ebenfalls über einen sehr dünnen Blank, der die erwünschten Schwingungen noch verstärkt.

Die für die Tremarella-Methode verwendeten Teleskopruten werden üblicherweise in Klassen eingeteilt und weisen Wurfgewichte von unter 10 Gramm auf. Auf diesem Bild seht Ihr meine Lieblingsrute, die Quantum Pulseye mit einem Wurfgewicht von 1 - 3 Gramm, was der Klasse 1 entspricht.

Hier eine Übersicht der Pulseye-Modelle und Verwendungstipps:

KlasseWurfgewichtLängeEinsatzgebiet
1

1 - 3 Gramm

4,00 Meter

ultraleichtes Fischen mit Pose und Glas sowie leichten Sologlas- oder Soloblei-Montagen

2

2 - 4 Gramm

4,00 Meter

leichtes Fischen mit Pose und Glas, Sologlas oder Soloblei
33 - 5 Gramm

4,00 Meter

Allround-Rute mit breitem Anwendungsbereich
44 - 6 Gramm

4,00 Meter

schwereres Fischen mit Sologlas- oder Soloblei-Montagen oder Oberflächenrasseln

Eine Übersicht dieser Rutenserie und viele weitere Forellensee-Ruten findet Ihr im aktuellen Magic-Trout-Katalog ab Seite 16.

Rolle und Schnur zum Fischen mit der Tremarella-Methode unterscheiden sich nicht groß vom Gerät fürs normale Posenschleppen: Ich verwende meistens eine mit 0,18 Millimeter starker Monofiler gefüllte 3000er Stationärrolle.

Und keine Sorge: Dank der Pufferwirkung der monofilen Schnur und der super flexiblen Tremarella-Ruten könnte Ihr in der Regel auch größere Forellen problemlos ausdrillen. Aber kommen wir nun zum nächsten entscheidenden Bestandteil des Tremarellafischens: der Montage...

Tremarella-Posenmontage

Und so sieht meine Standardmontage zum Posenfischen auf Tremarella-Art aus: Auf der 0,18 Millimeter starken Hauptschnur (1) befestige ich eine spezielle Tremarella-Pose (2). Ein passendes Glas- oder Bleigewicht (3) wird von einer Gummiperle (4) vor dem angeknoteten Dreifach-Wirbel (5) gestoppt. Fehlt nur noch das 50 bis 70 Zentimeter lange Vorfach (6) mit Haken.

Ich setze je nach Bedingungen am Wasser vier verschiedene Posenformen ein:

Nr.PoseEinsatzgebiet
(1)Trema Floatoberflächennaher Einsatz für langsame Köderführung und vorsichtige Fische | vorgebleit
(2)Surface Rattle

integrierte Rasselperlen imitieren das Futtergeräusch und locken die Forellen | nach dem „Anrasseln" Spinn-Stopps einlegen | Bisse kommen oft in der Absinkphase (Naturköder)

(3)Popper

meist verwendeter Posentyp für Tremarella mit grosser Druckwellenerzeugung | diese Variante mit integrierter Rassel ist sowohl mit Glas- als auch Bleigewichten kombinierbar | für das oberflächennahe Zittern bis hin zu mittleren Wassertiefen

(4)Trolling Float

feinfühlige Schlepp-Pose für Tage, an denen die Fische nicht auf starke Vibrationen und Sound reagieren | weniger ist manchmal mehr!

Die Posen gezeigten wurden neu aufgelegt. Die Formen sind aber alle noch erhältlich – zu finden im Magic-Trout-Katalog ab Seite 10.

Tremarella fischen mit Glas-Gewichten
Noch ein Vorteil: Ihr könnt mit Glasgewichten weiter werfen, da Ihr locker ein bis zwei Gramm mehr Gewicht verwenden könnt, als die Tragkraft der Pose eigentlich hergibt.

Glasgewichte ergänzen die Posenmontage zumeist perfekt. Glas hat eine geringere Dichte als Blei. Dies ermöglicht zum einen ein langsames und natürliches Absinkverhalten des Köders. Zum anderen bleibt die Schnur zwischen Pose und Köder beim Einsatz von Glas gestreckter. Du bekommst einen viel besseren Kontakt zum Köder, was wiederum eine bessere Bissausbeute bedeutet.

So toll Glas auch als Beschwerung für das Tremarellafischen ist: In manchen Situationen kommen wir nicht um Blei herum. Wenn Ihr größere Tiefen erreichen müsst, sind solche länglichen Bleigewichte erste Wahl.

Tremarella Montage Ghost oder Blei
Das Vorfach darf bei dieser Methode etwas länger sein: 60 bis 100 Zentimeter passen in der Regel.

Sologlas- oder Soloblei-Montage

Falls höhere Wurfweiten nötig sind oder Ihr sehr tief angeln müsst, gibt's eine einfache Lösung: Ihr verzichtet auf die Pose. Auf die Hauptschnur (1) fädelt Ihr einen Gummistopper (2), dann folgt entweder ein Glas- oder Bleigewicht (3) sowie ein weiterer Gummistopper oder eine Gummiperle (4) zum Schutz des Dreifach-Wirbels (5). Fehlt nur noch Vorfach (6) mit Haken (7). Sehr wichtig, damit sich die Schwingungen der Rute auch bis auf den Köder übertragen: Das Glas- oder Bleigewicht muss fest montiert sein – deswegen auch der Stopper direkt oberhalb vom Wurfgewicht!

Gerade als Einsteiger solltet Ihr allerdings Eure ersten Tremarella-Versuche mit der Posenmontage starten, denn dabei könnt Ihr direkt sehen, ob Ihr alles richtig macht. Wenn die Pose beim Einholen durch die zitternde Rutenbewegung an der Wasseroberfläche auf und ab hüpft, passt die Köderführung. Sobald Ihr die Bewegung drauf habt, müsstet Ihr auch genug Gefühl für die Kettenmontage entwickelt haben. Und die zeigen wir Euch jetzt ...

Tremarella Montageanleitung
Ob die Forellen sich nun an hereinprasselnde Pellets erinnert fühlen oder nicht – Fakt ist, die Fische werden immer wieder von den Geräuschen magisch angezogen.

Tremarella-Montage mit Kette

Kommen wir zu einer weiteren Variante ohne Pose, aber mit mächtig Sound unter Wasser: Am Ende der Hauptschnur (1)  dienen spezielle Ketten (4) aus Glas- oder Bleiröhrchen und kleinen Drahtfedern sowohl als Wurfgewicht als auch als Lockmittel. Die Gewichte werden zu beiden Seiten durch Gummiperlen (3) und Wirbel (2 und 5) gestoppt. Anschließend folgt das Vorfach (6) mit Haken (7). Durch die Zitterbewegung beim Tremarellafischen stoßen die Kettenelemente immer wieder aneinander und erzeugen den fängigen „Forellen-Blues".

Und so sieht die schmucke Glaskette im Original aus. Mit dieser Montage lässt sich auch prima Forellenteig auf Tiefe und zum Rotieren bringen. So eine Kombi aus Geruch, Farbeffekten, Bewegung und Geräuschen ist oft der absolute Knaller am Forellensee! Wie Du Paste richtig formen kannst, zeigen wir übrigens in diesem Artikel.

Ganz oben auf der Köderliste für die Tremarella-Fischerei stehen allerdings bei den meisten Anglern Bienenmaden und Mehlwürmer. Abgesehen davon, dass solch leckere Naturköder eh fast immer top am Forellensee sind, eignen sie sich hervorragend als rotierende, recht haltbare Schleppköder. Wir Ihr diese Leckerbissen so auf den Haken zieht, dass sie sich verführerisch drehen, beschreiben wir hier.

Die Forellen stehen mal wieder wie festgenagelt am Grund? Kein Problem für die Montage ohne Pose: Mit einer Blei- statt Glas-Kette bringt Ihr Eure Köder fix auf Tiefe und lockt die Fische auch dort aus der Reserve.

Noch ein Ködertipp: Unterschätzt den guten alten Wurm nicht! Vor allem in der kälteren Jahreszeit gibt es Tage, an denen die braunen Kringler allen anderen Ködern überlegen sind. Und wenn dann noch ein wenig Gerassel die Attraktivität dieses leckeren Happens erhöht, kommen auch träge Forellen schnell in Fahrt.

Nach den ersten Erfolgserlebnissen mit der „Rasselbande" wirst Du schnell merken: Tremarellafischen ist nicht nur super effektiv, sondern macht aufgrund des sehr leichten, ausgewogenen Geräts unheimlich viel Spaß!

Lust auf Videos zum Forellenangeln? Dann schaut auch mal in den Quantum-Youtube-Kanal MagicTrout Clips rein! Viel Spaß!


Fotos: Holger Bente (18) / Illustrationen. Bastian Gierth

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