Rotaugen angeln mit Winkelpicker
Rotaugen angeln mit Winkelpicker

Fast vergessen, aber geil!

Angeln mit dem Winklepicker
Winkelpicker Rute
Winklepicker-Ruten werden im Handel häufig auch unter der Bezeichnung Quiver-Rute angeboten. Das englische Wort Quiver bedeutet Bibbern oder Zittern.

Winklepicker-Ruten werden auch heute noch gebaut – aus leichter Kohlefaser und mit vernünftigen Ringen. Du musst also nicht mit historischem Angelgerät anrücken, wenn Du diese Methode mal ausprobieren möchtest. Winklepicker-Ruten fallen mit den üblichen 2,40 bis 3,00 Metern Länge deutlich kürzer aus als ihre Nachfolger. In der Regel haben sie eine eher weiche Aktion und ein maximales Wurfgewicht von nur 30 oder 40 Gramm.

Unterschied Winklepicker Feederrute
Winklepicker-Ruten werden in der Regel mit zwei oder drei unterschiedlich harten Wechselspitzen geliefert.

Die Spitzen der Winklepicker-Rute fallen ebenfalls feiner aus und bieten daher eine besonders sensible Bissanzeige. Wie beim Feedern sollte zwischen Zitterspitze und Schnur etwa ein Winkel von 90 Grad liegen, damit die Bisse perfekt angezeigt werden.

Zur Winklepicker-Rute passt eine Stationärrolle der Größe 3000 bis 4000, die mit 0,16 bis 0,18 Millimeter dünner monofiler Hauptschnur bespult wird. Du kannst natürlich auch kleinere Rollen nehmen. Ich bevorzuge aber etwas größere Modelle, da sie weitere Würfe ermöglichen und einen höheren Schnureinzug haben. Wichtiges Zubehörteil: so eine vordere Rutenablage mit mehreren Auflagemöglichkeiten, die einen schnellen Anhieb zur Seite ermöglicht.

Du siehst: Im Grunde ist das Angeln mit dem Winklepicker wie Feedern „light". Das gilt auch für die Montage. Hier hat sich die allseits beliebte Schlaufenmontage bestens bewährt. Aber natürlich eignen sich auch viele andere Grundmontagen fürs feine „Pickern".

Ursprünglich ist die Winklepicker-Rute nicht zum Werfen von Futterkörben, sondern für den Einsatz sehr leichter Grundbleie gedacht. Aber kleine Modelle mit 10 bis 20 Gramm Eigengewicht kannst Du damit natürlich trotzdem prima fischen – vollkommen ausreichend für die meisten stehenden Gewässer!

Die extrem sensible Bissanzeige bringt immer dann besondere Vorteile, wenn die Fische sehr vorsichtig beißen – wie hier im tiefsten Winter zum Beispiel.

Sehr gerne fische ich mit dem Winklepicker auf Rotaugen. An dem feinen Gerät liefert so eine 35er Plötze schon einen echten (wenn auch kurzen) Drill. Auf jeden Fall macht's viel mehr Spaß als mit der relativ groben, langen Feederrute.

Was aber nicht heißen soll, dass die Winklepicker-Rute nur was für kleine Fische ist. Auch solche Brassen, kampfstarke Schleien und kleine Karpfen lassen sich im Stillwasser problemlos mit dem feinen Zeug ausdrillen. Probier's mal aus und lass Dich vom „Pickerfieber" anstecken!


Fotos: Tobias Norff (8), Florian Strauß (1) / Illustration: Bastian Gierth

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