Barsch angeln mit Wobbler
Barsch angeln mit Wobbler

Barsche twitchen

Darauf kommt es an beim Angeln mit Twitchbaits

Grundsätzlich kannst Du jeden Wobbler mit ruckartigen Bewegungen führen – also twitchen. Doch nicht alle Köder reagieren gleich gut auf die Zupfer. Gute Twitchbaits brechen bei jedem kleinen Ruck deutlich zur Seite aus. Im Extrem drehen sich einige sogar um bis zu 180 Grad und schauen dem verdutzten Barsch plötzlich direkt in die Augen.

Ideal zum Twitchen sind Suspender (im Wasser „schwebende" Köder). Denn diese halten auch ohne stetigen Zug konstant ihre Tiefe. Dadurch kannst Du sie praktisch auf einer Stelle tanzen lassen und auch längere Pausen einlegen, ohne dass der Köder dabei auftreibt oder absinkt. Langsam auftreibende oder leicht sinkende Wobbler eignen sich aber auch zum Twitchen.

Twitchbait Köder für Barsch
Tief tauchende Wobbler reagieren meist schlechter auf die Twitches, weil die lange, breite Schaufel die Seitwärtsbewegung bremst.

Twitchbaits zum Barschangeln sind in der Regel schlank, haben also die typische Minnow-Form. Es gibt aber auch einige hochrückige Modelle, die gut aufs Twitchen reagieren. Wenn Du beim Kauf unsicher bist, wähle lieber ein schlankes Modell. Solche Wobbler eignen sich meistens gut zum Twitchen. Ideale Ködergröße für Barsch: 5 bis 10 Zentimeter.

Twitchbait Führung
Die schönste Köderaktion erreichst Du, wenn Du in die lockere Schnur schlägst. Also vor jedem Zupfer kurz die Rute leicht anheben, um die Schnur zu entspannen.

Twitchbaits kannst Du sehr variantenreich führen: schnell, langsam, mit ganz zarten oder auch mal harten Rucken. Je abwechslungsreicher, desto verführerischer für die Barsche. Ich mache es meistens so: Zunächst den Wobbler mit ein paar schnellen Kurbelumdrehungen auf Tiefe bringen. Anschließend lasse ich ihn kurz stehen und setze einige Twitches, die ihn auf der Stelle tanzen lassen. Kein Biss? Dann hole ich zwei, drei Meter ein und lege erneut eine Pause mit Zupfern ein.

Beim Twitchen halten wir die Rute gesenkt. Die Zupfer erfolgen entweder zur Seite oder Richtung Wasseroberfläche. Du kannst zwischendurch aber auch mal einen Ruck nach oben setzen (wie bei einem Anhieb), um den Wobbler noch unberechenbarer laufen zu lassen.

Rolle und Rute zum Twitchen
Geflochtene oder monofile Schnur zum Twitchen? Das ist vor allem Geschmackssache. Das dehnungsarme Geflecht erleichtert allerdings die Köderführung und Bisserkennung.

Ich bevorzuge zum Twitchen eine kleine, flache Multirolle (Baitcaster). Sie ermöglicht mir eine sehr bequeme, natürliche Handhaltung beim Zupfen mit gesenkter Rute. Mit der Stationärrolle geht's aber selbstverständlich auch. Die Rute sollte übrigens nicht viel Länger als zwei Meter sein, damit wir nicht ständig ins Wasser schlagen. Eine schnelle, eher straffe Aktion sorgt dafür, dass die Zupfer auch beim Köder ankommen.

Echte Twitchbaits lassen sich kaum tiefer als drei Meter führen. Viele gute Köder erreichen gerade mal etwas über einen Meter. Damit sind sie an vielen Gewässern vor allem in der wärmeren Jahreszeit eine gute Wahl, wenn die Barsche im Mittelwasser oder dicht unter der Oberfläche jagen.

Barsche angeln im Winter
Bei kaltem Wasser gilt wie immer: Weniger ist mehr. Kurbel den Wobbler auf die gewünschte Tiefe und führe ihn dann nur noch mit leichten Schlägen und langen Pausen.

Trotzdem solltest Du Twitchbaits keinesfalls als reine Sommerköder abstempeln. Die schwebenden Wobbler lassen sich extrem langsam und aufreizend führen, ohne dabei großartig Strecke zu machen. Sie tanzen den Barschen förmlich auf der Nase herum. Das macht sie im Winter zu echten Killern, vorausgesetzt, die Barsche stehen nicht zu tief – so wie dieser Brummer, den ich an einer steilen Kante auf rund drei Metern Tiefe fing.

Twitchbait Vorfach
Soll es Stahl sein, nimm zum Twitchen am besten kein weiches 49-fädiges, sondern lieber die deutlich steifere 1x7-Variante.

Durch die abrupten Richtungswechsel neigen Twitchbaits dazu, das Vorfach zu fangen. Deutlich weniger Ärger gibt's mit steifem Vorfachmaterial. Ich nehme zum Twitchen deshalb entweder Fluorocarbon mit 0,25 bis 0,30 Millimetern Durchmesser oder bei Hechtgefahr einfädiges Titanium.


Fotos: Tobias Norff (8), Florian Strauß (2) / Illustration: Bastian Gierth

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