Rotaugen angeln mit Futterkorb und Feederrute
Rotaugen angeln mit Futterkorb und Feederrute

Feedern wie ein Profi

So fängst Du Rotaugen im Herbst und Winter

Mein Lieblingsköder für Rotaugen? Natürlich die Made! Ich nehme immer eine kleine Selektion mit ans Wasser: Pinkies (1) sind optimal, um Leben ins Lockfutter zu bringen, sättigen die Plötzen dabei aber nicht zu schnell. Auch wenn die Fische vorsichtig beißen, sind die Minimaden optimal. Normal große Maden (2) sind der Allrounder und funktionieren eigentlich immer – sowohl im Lockfutter als auch am Haken. Caster (3) eignen sich als statischer Ergänzungsköder. Vorteil beim Anfüttern: Die Madenpuppen vergraben sich nicht im Boden. Schwimmende Maden (4) heben das Gewicht des Hakens auf und sind prima geeignet, um „schwerelose" Köder zu kreieren, die sich besonders verführerisch in der Strömung bewegen.

Schwimmende Maden zum Feedern herstellen
Damit die befeuchteten Maden nicht türmen, verwende ich einen ausgeschnittenen Deckel. Durch den überstehenden Rand bleiben alle schön im Töpfchen.

Die schwimmenden Maden als Hakenköder sind sehr leicht herzustellen. In ein weites Gefäß mit Maden, geben wir gerade soviel Wasser, dass der Grund bedeckt ist und die Maden noch etwas herausragen. So pumpen sie sich nach wenigen Minuten mit Luft voll und besitzen den gewünschten Auftrieb.

Ein aromatisches Grundfutter soll die Rotaugen an den Platz locken und dort halten. Meine spezielle Mischung besteht aus drei Sorten: einem Kilogramm dunklen Futter wie Mad Roach mit geschrotetem Hanf, einem Kilogramm süßlich duftenden M7 mit sehr guten Bindeeigenschaften für größere Wassertiefen und 200 Gramm B22 für den unwiderstehlichen Geruch. Alle Futtersorten stammen aus dem Programm von Browning.

Rotaugen angeln mit Futterkorb
Bei stärkere Stömung kommen auch deutlich schwerere Futterkörbe zum Einsatz – bis zu 120 Gramm.

Um das Lockfutter zum Fisch zu bringen, verwende ich einen 30 Gramm schweren, mittelgroßen Futterkorb. Bei der Füllung gehe ich nach der Sandwich-Methode vor: Erst etwas Grundfutter in den Korb geben, dann eine ordentliche Portion Caster, Maden oder Pinkies hinterher, dann den Korb mit Grundfutter verschließen, damit die Leckerbissen erst am Grund freigegeben werden.

Meine Montage zum Feedern auf Rotaugen halte ich so einfach wie möglich. An die 0,10 bis 0,12 Millimeter starke, geflochtene Hauptschnur knüpfe ich mittels eines Schlagschnurknotens eine sechs Meter lange monofile Schlagschnur (1) mit einem Durchmesser von 0,26 Millimetern. Der Futterkorb (2) wird mit seinem kurzen Seitenarm durch ein Perle mit großer Öffnung geschlauft und von einem Stopperknoten mit Gummiperle auf Abstand zum eingeschlauften Vorfach (3) gehalten. Dieses hat eine Stärke von 0,11 Millimetern und eine Länge von 60 Zentimetern.

Und so sieht meine fangfertige Montage aus.

Auf den langschenkeligen Haken der Größe 16 steche ich gerne eine Made (oder Pinkie) und einen Caster. Diese Ködermenge ist auch für große Rotaugen absolut ausreichend. Soll sich der Köder etwas vom Grund abheben, verwende ich die oben beschriebenen Schwimm-Maden.

Und raus damit! Vor dem eigentlichen Angeln füttere ich einige Körbe vor. Somit bekomme ich eine größere Lockfuttermenge an meinen Angelplatz. Damit Köder und Futter auch immer auf dem gleichen Punkt landen, stoppe ich die Schnur beim Auswerfen mit einer Schlaufe Powergum über der Rollenspule. Wie das genau funktioniert erfährst Du hier.

Rotaugen stehen auf Bewegung! Deshalb ziehe ich nach einiger Zeit die Rute immer mal wieder entlang meiner (weichen) Rutenauflage. Die Bisse erfolgen nicht selten genau während des Ziehens oder kurz danach.

Zack, der hängt! Ich verwende für das Angeln auf Rotaugen eine recht weiche, 3,60 Meter lange Feederrute mit 60 Gramm Wurfgewicht. Damit lässt sich gefühlvoll drillen und es gibt kaum Austeiger.

Das erste schöne Rotauge ist gelandet. Machen wir alles richtig, sollte es auch nicht das letzte bleiben.

Falls die Bisse etwas nachlassen, pimpe ich gerne mein Futter mit getrockneten Gewürzen, wie zum Beispiel Fenchel und Kardamom. Eine Fingerspitze pro Futterkorb-Ladung reicht meist aus, damit die Rotaugen wieder in Rage geraten. Probier's mal aus!


Fotos: Bastian Gierth

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