Cayo Santa Maria Angeln Kuba
Cayo Santa Maria Angeln Kuba

Zigarren, Rum und heiße Drills

Meeresangeln auf Kuba rockt!

Das Angelabenteuer Kuba begann mit einer wilden Fahrt von Santa Clara aus nach Cayo Santa Maria an der Atlantikküste. Bei dem gezeigten Fahrzeug handelt es sich natürlich nicht um unseren Mietwagen, sondern einen der überall auf Kuba anzutreffenden Oldtimer.

Standesgemäß hatte ich mich bei einem Gläschen Rum und einer guten Zigarre auf den folgenden Tag vorbereitet (1). Dazu gehört auf Kuba auch unbedingt ein vernünftiger Sonnenschutz. Die Guides machen in dieser Hinsicht keine Kompromisse und setzen auf Vollvermummung (2). Am Hafen von Caya Santa Maria nahm uns Samuel Yera Pompa herzlich in Empfang. Und schon ging es mit seinem Motorboot raus auf den Atlantik.

Bereits im Vorfeld hatten wir uns mit unserem Guide auf eine reine Spinnangel-Tour geeinigt – ohne langweiliges Schleppen. Da in den Gewässern vor Kuba mit durchaus kräftigen Gegnern gerechnet werden muss, griffen wir zu starken Spinnruten und 5000er Rollen, die mit 0,28er Geflecht bespult wurden. Abriebfeste Vorfächer der 100-lbs-Klasse rundeten die einfache, aber robuste Ausrüstung ab. Und es dauerte auch gar nicht lange, bis meine Rute einen tiefen Diener machen musste...

Ein prächtiger Mutton Snapper hatte den Federjig genommen. Was diese kompakten Warmwasserfische für eine Kraft entwickeln, ist schier unglaublich. Wenn so ein Snapper zum ersten Mal an der Oberfläche auftaucht, wundert man sich regelrecht über die Größe, denn eigentlich hätte man mit einem noch viel dickeren Brocken gerechnet.

Brücken sind immer eine heiße Adresse. Dort bricht sich die Strömung an den Pfeilern und es gibt meistens reichlich Futterfisch. Da sind die Räuber des Atlantiks natürlich nicht weit.

Jack Crevalle angeln auf Kuba
Nicht erschrecken: Jack Crevalles geben nach der Landung tiefe, knurrende Grunzlaute von sich.

Im Brückenbereich knallte mir neben weiteren Snappern auch ein Jack Crevalle (zu Deutsch: Pferdemakrele) auf den Federjig. Eigentlich unnötig zu erwähnen, dass auch diese Fischart an der Rute abgeht wie Schmitz Katze.

Spinnfischen auf Tarpon Kuba
Samuel Yera Pompa angelt in seiner Freizeit übrigens am liebsten auf Schwarzbarsch und ist sogar amtierender kubanischer Meister im Schwarzbarschangeln.

Plötzlich kam Leben in unseren Guide Samuel. Die sonst so coole Socke stieß neben einigen Flüchen auch ein Wort aus, das wie „Tarpon" klang, während er mit vollkrummer Spinnrute im Bug stand. Und tatsächlich konnten wir nach einem nicht enden wollenden Drill einen der „Riesenheringe" live und in Farbe bewundern.

Mein persönliches Highlight des Tages sollte noch folgen: Nachdem wir beim gezielten Angeln auf Barrakuda mit Stahlvorfach nur kleine Fische fingen, stieg ausgerechnet der ersehnte Große später auf einen Federjig am Monovorfach ein. Zum Glück saß der Haken nur ganz vorne in dem furchteinflößenden „Esszimmer" des Fisches und ich konnte einen Barrakuda mit deutlich über einem Meter Länge landen. Besser hätte dieser unvergessliche Tag nicht enden können!

Man muss an der Nordküste Kubas nicht unbedingt Geld für einen Guide ausgeben (obwohl es sich lohnt!), sondern kann auch beim Uferangeln Spaß haben. Vor allem im Bereich von Brücken kommt man oft an ausreichend tiefes Wasser heran.

Mit einem Blinker, den ich weit durchsacken ließ, fing ich noch eine tolle Pferdemakrele vom Ufer aus. Was für ein Drill! Wenn Du Kuba mit Deiner Familie besuchst und vielleicht nicht allzu viel Zeit zum Angeln bleibt – ein paar Würfe an der richtigen Stelle können schon reichen! So oder so solltest Du dieses großartige Land nicht ohne Rute im Gepäck besuchen.


Fotos: Johannes Lohmöller / Illustration: Bastian Gierth

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