San Diego Jam-Knoten
Als ich kürzlich von Teamkollege Holger erfuhr, dass es einen wirklich guten Knoten für geflochtene Schnüre namens San Diego Jam gibt, dachte ich: „Okay, wahrscheinlich wieder einer dieser hochkomplizierten Tüddeldinger, für die man einen Master in Knotenbindetechnik benötigt.” Umso überraschter war ich, als ich nach kurzer Recherche feststellte, dass ich diesen Knoten eigentlich schon seit Ewigkeiten (in exakt dieser recht einfachen Weise) binde, ohne zu wissen, dass es ihn unter dieser Bezeichnung überhaupt gibt. Der San Diego Jam wurde ursprünglich von mexikanischen Fischern für die Tunfischangelei entwickelt und ist auch unter dem Namen Reverse Clinch-Knoten bekannt. Verwendet wird er zum Anbinden von Haken, Wirbeln und Ösen aller Art an geflochtene sowie monofile Schnur. Dabei bietet er in Verbindung mit beiden Schnurtypen eine sehr hohe Knotenfestigkeit. Klingt nicht schlecht, oder? Hier zeige ich Dir, wie einfach der San Diego Jam zu binden ist.
Im ersten Schritt führst Du das Schnurende durch den Wirbel (oder das Hakenöhr). Bei sehr dünner geflochtener Schnur kannst Du die Schnur doppelt legen oder auch zweimal durch das Öhr gehen, um ein späteres Aufziehen des Knotens zu verhindern.
Liegen die beiden Stränge parallel, windest Du das lose Ende um beide Schnüre herum.
Damit sich nichts verdreht, fixiere nun die erste Windung mit Daumen und Zeigefinger der noch freien Hand und führe 6 bis 8 Wicklungen aus. Danach schiebst Du das Schnurende zwischen den beiden Strängen hindurch.
Jetzt das Schnurende zurück durch die erste Schlaufe fädeln.
Anfeuchten, vorsichtig zusammenziehen und das überstehende Ende abschneiden. Fertig! Ging doch wirklich flott, oder?
Fotos/Illustrationen: Bastian Gierth
