Knotenlos-Verbinder
Als die Geflochtene ihren Siegszug antrat, hatten viele Angler so ihre Probleme mit dem neuen Schnurtyp. Vor allem das Anbinden von Wirbeln und die Verbindung zwischen monofiler und geflochtener Schnur sorgte für Kopfzerbrechen. Viele Knoten, die mit Monofiler immer prima funktionierten, führten bei der neuen „Wunderschnur" zu beträchtlichen Tragkraftverlusten. Doch es dauerte nicht lange, da erfand irgendein kluger Kopf die Lösung – ein unscheinbares Drahtstück mit einem Einhängehaken an dem einen und einer Öse am anderen Ende. Der Knotenlos-Verbinder, auch gerne als No Knot bezeichnet, war geboren. Der Trick bei diesem genialen Teil: Die Schnur wird gewickelt, nicht geknotet und hält alleine durch Reibungswiderstand. Die Tragkraft der recht empfindlichen Geflochtenen bleibt dadurch zu 100 Prozent erhalten. Also, warum überhaupt noch Angelknoten üben? Ganz einfach, weil der Knotenlos-Verbinder durchaus auch Schwächen hat. Wir stellen hier die Vor- und Nachteile gegenüber und zeigen Dir, wie Du den No Knot einsetzt.
So funktioniert der Knotenlos-Verbinder
Knotenlos-Verbinder gibt es mittlerweile in vielen Varianten – einfache, doppelte, schon gleich mit Wirbel dran... Wir nehmen hier als Beispiel das Ur-Modell. Bevor es los geht, hängst Du in die Öse mit dem Haken (in der Zeichnung links) zum Beispiel Deinen Wirbel oder die Vorfachschlaufe ein. Dann nimmst Du die geflochtene Schnur doppelt, sodass eine Schlaufe entsteht.
Jetzt die Geflochtene in das Häkchen am Knotenlos-Verbinder einhängen.
Die doppelt gelegte Geflochtene windest Du nun stramm und in engen Wicklungen um den Draht – die Richtung spielt dabei übrigens keine Rolle. Mindestens zehn Wicklungen sollten es sein. Mache am besten so viele, bis Du mit den Windungen die Öse erreichst.
Fertig gewickelt? Dann halte den Knotenlos-Verbinder fest und ziehe mit der anderen Hand an den beiden Strängen der Geflochtenen. Die Schnur rutscht jetzt in die Öse und wird dadurch gesichert.
Das Schnurende solltest Du nicht zu kurz abschneiden. Lass am besten einen guten Zentimeter stehen, damit die Schnur auf keinen Fall aus der Öse rutscht. Denn dann können sich die Wicklungen im ungünstigsten Fall lösen.


Die Vor- und Nachteile des Knotenlos-Verbinders auf einen Blick. Ganz wichtig: Mit monofiler Schnur funktioniert's nicht! Sie ist zu steif, legt sich nicht eng genug um den Draht und kann sich dadurch wieder lösen.
Auf jeden Fall ein großer Vorteil: Mit dem Knotenlos-Verbinder geht das Befestigen von Wirbeln oder Vorfächern an der geflochtenen Schnur blitzschnell. Da kann kein Knoten mithalten. Auch lässt sich die Verbindung selbst mit eiskalten oder nassen Fingern noch gut bewerkstelligen.
Vorsicht ist bei der Handlandung geboten! Halten wir dabei das Vorfach fest und der Fisch gibt noch einmal Gas, rutscht uns das Vorfach häufig durch die Hand – und der Haltehaken des No Knot-Verbinders reißt Dir mit etwas Pech die Haut auf.
Haltehaken und Öse des Knotenlos-Verbinders können für Verwicklungen sorgen. Sehr gerne gehen sie eine enge Bindung mit Keschernetzen ein. Besonders ärgerlich ist es, wenn das passiert, bevor der Fisch überhaupt im Netz ist. Also: Vorsicht bei der Landung!
Auch Kraut, Blätter und andere Pflanzenteile verfangen sich öfter mal am Knotenlos-Verbinder. Das kann beim Spinnfischen ganz schön nerven! Trotz kleiner Schwächen ist der pfiffige Draht aber in vielen Situationen prima zu gebrauchen. Entscheide selbst, ob für Dich die Vor- oder Nachteile überwiegen.
Fotos: Tobias Norff / Illustration: Bastian Gierth
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